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Welche Fragen Arbeitgeber auch zum Thema Sozialversicherungsrecht bewegen: Die Rechtsdatenbank der AOK liefert die Antworten – einfach, fundiert und topaktuell.
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§ 7 Kind-RL
§ 7 Kind-RL, U5
(1) Folgende Ziele und Schwerpunkte werden in der U5 gesetzt:
- a) Erkennen von Entwicklungsauffälligkeiten
- b) Erkennen von Sehstörungen
- c) Impfberatung
- d) Prüfung der Durchführung des Neugeborenen-Hörscreenings
- e) Aufmerksamkeit für Eltern-Kind-Interaktion
(2) Die Untersuchung umfasst die Anamnese, die eingehende körperliche Untersuchung sowie die entwicklungsorientierte ärztliche Aufklärung und Beratung.
- 1. Anamnese
- a) Aktuelle Anamnese des Kindes
- - Erkrankungen: schwerwiegende Erkrankungen seit der letzten Untersuchung, Operationen, Krampfanfälle, schwere ungewöhnliche und häufige Infektionen
- - Ernährung/Verdauung: Essverhalten altersgemäß, abnorme Stühle
- - Auffälliges Schreien? Kann das Kind gut hören? (Kind reagiert auf laute und leise Schallreize, wendet den Kopf zur Schallquelle)
- - Die Ärztin oder der Arzt prüft und dokumentiert, ob folgende Untersuchung durchgeführt bzw. veranlasst wurde. Falls nicht, soll die Untersuchung gemäß Abschnitt C angeboten werden.
- Neugeborenen-Hörscreening (siehe Abschnitt C Kapitel IV)
- b) Sozialanamnese
- aa) Betreuungssituation
- bb) besondere Belastungen in der Familie
- a) Aktuelle Anamnese des Kindes
- 2. Orientierende Beurteilung der Entwicklung
- a) Grobmotorik
- - Handstütz mit gestreckten Armen auf den Handflächen.
- - Bei Traktionsreaktion Kopf symmetrisch in Verlängerung der Wirbelsäule und Beugung beider Arme.
- - Federn mit den Beinen.
- b) Feinmotorik
- - Wechselt Spielzeug zwischen den Händen, palmares, radial betontes Greifen.
- c) Sprache
- - Rhythmische Silbenketten (z. B. ge-ge-ge, mem-mem-mem, dei-dei-dei).
- d) Perzeption/Kognition
- - Objekte, Spielzeuge werden mit beiden Händen ergriffen, in den Mund gesteckt, benagt, jedoch wenig intensiv betrachtet; (erkundet oral und manuell).
- e) Soziale/emotionale Kompetenz
- - Lacht stimmhaft, wenn es geneckt wird.
- - Benimmt sich gegen Bekannte und Unbekannte unterschiedlich.
- - Freut sich beim Erscheinen eines anderen Kindes.
- f) Beobachtung der Interaktion
- Beobachtung der Interaktion des Kindes mit der primären Bezugsperson im ersten Lebensjahr (U3 bis U6) durch die Ärztin oder den Arzt. Insbesondere die folgenden Reaktionen des Kindes können der Ärztin oder dem Arzt als Hinweise zur Einschätzung von Stimmung, Kommunikations- und Regulationsmöglichkeiten des Kindes im Kontakt mit seiner primären Bezugsperson und als weitere Grundlage für das Ärztin- oder Arzt-Eltern-Gespräch dienen:
- Stimmung/Affekt:
- Das Kind erscheint in Anwesenheit der primären Bezugsperson zufrieden und ausgeglichen.
- Es bleibt bei Ansprache oder nonverbaler Kommunikation durch die primäre Bezugsperson in positiver Grundstimmung ausgeglichen, offen und zugewandt.
- Das Kind wirkt in Wiedervereinigungssituationen (nach kurzem Abwenden/kurzer Trennung) gelöst, erfreut und sucht sofort Blickkontakt zur primären Bezugsperson.
- Kontakt/Kommunikation:
- Das Kind reagiert bei Ansprache oder nonverbaler Kommunikation durch die primäre Bezugsperson mit Lächeln, Wenden des Kopfes oder spontanem Körperkontakt.
- Das Kind sendet selbst spontan deutliche Signale zur primären Bezugsperson und sucht mit Blick, Mimik, Gesten und Lauten Kontakt.
- Das Kind stellt in unbekannten Situationen Körper- oder Blickkontakt zur Rückversicherung zur primären Bezugsperson her.
- Regulation/Stimulation:
- Das Kind lässt sich durch Wiegen, Singen oder Ansprache in kurzer Zeit von einer primären Bezugsperson beruhigen.
- Das Kind geht auf ein Wechselspiel mit der primären Bezugsperson ein (z. B. mit Fingern oder mit Bauklötzen).
- Das Kind kann seine Gefühle meist selbst regulieren und leichte Enttäuschungen tolerieren.
- Das Kind reagiert angemessen auf laute Geräusche, helles Licht und Berührung.
- a) Grobmotorik
- Eltern sind unzufrieden mit der Entwicklung und dem Verhalten des Kindes, weil:
- 3. Eingehende körperliche Untersuchung
- a) Körpermaße und Eintragung in das Somatogramm:
- - Körpergewicht
- - Körperlänge
- - Kopfumfang
- b) Haut
- - auffällige Blässe
- - Anhalt für Verletzungen (z. B. Hämatome, Petechien, Verbrennungen, Narben)
- - entzündliche Hautveränderungen
- c) Thorax, Lunge, Atemwege
- - Auskultation
- - Atemgeräusch
- - Atemfrequenz
- - Einziehungen
- - Thoraxkonfiguration
- d) Herz, Kreislauf
- - Auskultation (Herzfrequenz, -rhythmus, -töne und -nebengeräusche)
- - Femoralispulse
- e) Abdomen, Genitale (inkl. Analregion)
- - Anomalien
- - Hodenhochstand re/li
- - Leber- und Milzgröße
- - Hernien
- f) Bewegungsapparat (Knochen, Muskeln, Nerven)
- - Inspektion des ganzen Körpers in Rücken- und Bauchlage und aufrecht gehalten
- - Asymmetrien
- - Schiefhaltung
- - Spontanmotorik
- - Muskeltonus
- - Prüfung der passiven Beweglichkeit der großen Gelenke, Muskeleigenreflexe
- - Prüfung auf klinische Frakturzeichen
- g) Kopf
- - Fehlhaltung
- - Dysmorphiezeichen
- - Schädelnähte
- - Fontanellentonus
- h) Mundhöhle, Kiefer, Nase
- - Verletzungszeichen
- - fehlender Mundschluss
- i) Augen
- - Inspektion: morphologische Auffälligkeiten, Nystagmus
- - Brückner-Test: Transilluminationsunterschied re/li z. B. bei Trübung der brechenden Medien, Strabismus, Anisometropie
- - Prüfung der Blickfolge mit einem geräuschlosen, das Kind interessierenden Objekt (z. B. Lichtquelle); Fixationsschwäche re/li
- a) Körpermaße und Eintragung in das Somatogramm:
- 4. Beratung
- Entwicklungsorientierte ärztliche Aufklärung und Beratung zu folgenden Themen:
- - Stillen/Ernährung
- - plötzlicher Kindstod
- - Unfallverhütung
- - Rachitisprophylaxe mittels Vitamin D und Kariesprophylaxe mittels Fluorid
- - Sucht
- - UV-Schutz
- - Sprachberatung: Förderung von "Muttersprache" und deutscher Sprache (einschließlich der Laut- und Gebärdensprache)
- - Informationen zu regionalen Unterstützungsangeboten (z. B. Eltern-Kind-Hilfen, Frühe Hilfen)
- - Aufklärung über Impfungen/Vorschlag eines Impftermins, Impfstatus entsprechend Schutzimpfungs-Richtlinie des G-BA überprüfen
- - Hinweise zu Mundhygiene und zahnschonender Ernährung
- - Verweis zur Zahnärztin oder zum Zahnarzt zur zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchung.
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