Geburt
Hausgeburt: Welche Risiken gibt es?
Veröffentlicht am:31.07.2020
2 Minuten Lesedauer
Eine Hausgeburt sollte besonders gut vorbereitet werden. Wie das geht, welche Vor- und Nachteile sie haben kann und welche Risiken sie birgt.
Bei einer Hausgeburt wird die Entbindung nicht in einer Klinik oder einem Geburtshaus durchgeführt, sondern bei der Schwangeren zu Hause. Dabei ist in der Regel kein Arzt anwesend, um die Geburt zu begleiten. Die Entbindung findet jedoch mit einer Hebamme statt.
Mögliche Vorteile einer Hausgeburt
Eine Geburt ist immer auch ein sehr intimes, privates Ereignis. Einige Frauen entscheiden sich daher, ihr Baby nicht in einem Kreißsaal zur Welt zu bringen, sondern bei sich zu Hause, um die Ruhe und Sicherheit im geschützten Raum für sich zu nutzen. Die Angst vor der Geburt ist im gewohnten Umfeld häufig weniger stark. Mütter, die ihr Kind bereits zu Hause entbunden haben, berichten außerdem häufig von weiteren Punkten, die sie als Vorteile gegenüber einer Entbindung im Krankenhaus empfunden haben:
- weniger Zeitdruck
- mehr Mitbestimmung (Entbindung im Stehen, sitzend oder in einer Wanne)
- persönliche Beziehung zum Kind kann in gewohnter Umgebung besser aufgebaut werden
Es ist allerdings auch in einer Klinik oder einem Geburtshaus möglich, ohne Zeitdruck ein Kind nach der selbst gewählten Entbindungsart zur Welt zu bringen und schnell eine persönliche Beziehung aufzubauen.
Nachteile: Was tun bei Komplikationen?
Falls es zu Komplikationen kommt, ist bei einer außerklinischen Geburt die medizinische Versorgung nicht sofort gewährleistet. Bei einem ungünstigen Geburtsverlauf muss die Schwangere umgehend in eine Klinik gebracht werden. Werdende Mütter sollten sich daher trotz geplanter Hausgeburt zur Sicherheit einige Tage vor dem errechneten Geburtstermin bei einer Entbindungsstation anmelden, die im Bedarfsfall schnell mit dem Auto zu erreichen ist. Ein weiterer möglicher Nachteil der Hausgeburt: Bei der Entbindung können normalerweise keine schnell wirksamen Schmerzmittel eingesetzt werden.
Welche Leistungen bietet die AOK bei einer Entbindung an?
Die Leistungen der AOK unterscheiden sich regional. Mit der Eingabe Ihrer Postleitzahl können wir die für Sie zuständige AOK ermitteln und passende Leistungen Ihrer AOK anzeigen.
Natürliche Geburt zu Hause: Für wen ist sie nicht geeignet?
Die Hausgeburt kommt nicht für jede Schwangere infrage. Es gibt vom Gesetzgeber festgelegte Kriterien, die eine Hausgeburt ausschließen oder nur unter speziellen Bedingungen erlauben: Ist die Mutter beispielsweise mit HIV infiziert oder besteht eine Blutgruppenunverträglichkeit, so ist eine eine außerklinische Geburt ausgeschlossen. Die Entscheidung sollte nach gründlicher Information und im Gespräch mit der behandelnden Gynäkologin und der Hebamme getroffen werden. Auch der Partner/die Partnerin oder eine andere während der Geburt anwesende, vertraute Person sollte diese Entscheidung mittragen können. . Sie kann zudem nur dann in Betracht gezogen werden, wenn die werdende Mutter mindestens in der 38. Schwangerschaftswoche ist, es sich also um keine Frühgeburt handelt und ein komplikationsfreier Geburtsverlauf zu erwarten ist.
Geburtsvorbereitung: Was Sie vor der Hausgeburt bedenken sollten
Sind alle Vor- und Nachteile sowie die Risiken abgewogen und mit einer Hebamme besprochen, sollten folgende Fragen kurz vor der Niederkunft noch beantwortet werden:
- Ist die Betreuung von Geschwisterkindern während der Geburt gewährleistet?
- Sind genügend Lebensmittel für Schwangere, Hebamme und Begleiter vorhanden?
- Sind die sanitären Anlagen ausreichend ausgestattet? Möglicherweise kann eine Badewanne hilfreich sein.
- Ist das Bett für die Entbindung vorbereitet und von mindestens drei Seiten zugänglich?
- Ist ein Wickelplatz mit Wärmelampe für das Neugeborene vorhanden?
- Ist der Raum für die Entbindung ausreichend beleuchtet?
Folgende Dinge sollten sich außerdem in Bettnähe befinden: |
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Handtücher |
Waschlappen |
Getränke |
Traubenzucker |
Papiertücher |
Massageöl |
Wärmflasche |
warme Socken |
gegebenenfalls Haarband |