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Muskelaufbau mit dem Fitnessband: Nicht nur für Senioren geeignet

Veröffentlicht am:12.05.2021

6 Minuten Lesedauer

Ein Fitnessband ist ein einfaches Trainingsgerät, mit dem unkomplizierte, aber wirkungsvolle Trainingseinheiten möglich sind. Zudem ist es für nahezu jeden geeignet. Trotzdem gibt es einige Aspekte, auf die Sie achten sollten, um möglichst große Effekte zu erzielen.

Eine ältere Frau trainiert mit einem Fitnessband im Sitzen.

© iStock / SilviaJansen

Fitnessband: Individuelles Training

Das Fitnessband ist ein relativ simples Trainingsgerät. Der Vorteil besteht darin, mit wenigen Übungen effektive Trainingsergebnisse erzielen zu können. Es besteht aus einem dehnbaren Material, das es in unterschiedlichen Widerstandsklassen gibt. So kann sich jeder das für sich passende Gymnastikband heraussuchen.

Wer zum Beispiel im Rahmen einer Rehabilitationsmaßnahme (Reha) ein solches Trainingsprogramm absolviert, greift am besten auf ein Fitnessband mit schwacher Dehnung zurück. Für gesunde Einsteiger darf es schon in die mittlere Kategorie gehen und Aktive, die bereits gut trainiert sind, können mit stärkeren Bändern arbeiten. Für Profi-Sportler gibt es noch einmal separate Stärken. Anders gesagt: Jeder kann seine individuelle Trainingsintensität wählen.

Für wen ist das Training mit dem Fitnessband geeignet?

Das Fitnessband eignet sich für

  • alle Alters und - Fitnessgruppen,
  • den muskulären (Wieder)-Aufbau,
  • Steigerung der Mobilität,
  • Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit.

Ursprünglich wurde das Fitnessband in der Physiotherapie eingesetzt, um Muskeln sanft zu rehabilitieren. Mittlerweile ist es als Ergänzung zum herkömmlichen Fitnesstraining nicht mehr wegzudenken. Durch die Beschaffenheit baut sich beim Training ein konstanter Widerstand auf: Je stärker Sie das Band dehnen, desto höher ist der Kraftaufwand. Diese langsame Spannungszunahme ist nicht nur schonend für die Muskeln und die Gelenke, sondern sie ist auch sehr effizient. So werden auch kleinere Muskelgruppen trainiert, die beim Krafttraining mit Geräten oft vernachlässigt werden.

Eine jüngere Frau trainiert im Stehen mit einem Fitnessband.

© iStock / Cameron Prins

Darum sind Fitnessbänder gut für die Gesundheit

Gute Muskelkraft und Muskelausdauer helfen dabei, den Bewegungsapparat gesund zu halten, aktiv zu sein, tägliche Aufgaben gut zu bewältigen und somit auch das Risiko für Verletzungen zu minimieren. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass eine geringe Muskelkraft zu Einschränkungen führt, die das Risiko für verschiedene Erkrankungen erhöhen. In der Folge kann die Lebenserwartung sinken. Dies trifft besonders auf Menschen zu, die bereits unter chronischen Krankheiten, wie einer Störung des Zuckerstoffwechsels (Diabetes mellitus), Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Knochenschwund (Osteoporose), leiden. 

Darüber hinaus steht das biologische Altern in direktem Zusammenhang mit dem Verlust fettfreier Körpermasse – insbesondere an Skelettmuskeln. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bereits ab dem dritten Lebensjahrzehnt die Skelettmuskulatur und Muskelkraft nachlässt. Ab dem fünften Lebensjahrzehnt nimmt sie noch weiter ab. Krafttraining kann dabei helfen, die Muskelkraft aufrechtzuerhalten und dabei die Mobilität und funktionelle Unabhängigkeit bis ins hohe Alter zu verbessern. Ebenfalls in Studien nachgewiesen wurde die Verbesserung der Knochenmineraldichte durch Krafttraining, was Osteoporose vorbeugen kann. 

Zahlreiche Studien beschäftigen sich mit der Wirksamkeit des Fitnessbandes bei Menschen mit oder nach Erkrankungen sowie bei älteren Personen. Die Ergebnisse zeigen, dass dieses Training sehr effektiv ist. Und das lässt sich weitgehend auf andere Personengruppen übertragen – zum Beispiel auf jüngere Menschen ohne Vorerkrankungen. Von einem Training mit dem Gymnastik- beziehungsweise Fitnessband, das die körperliche Leistungsfähigkeit steigert, profitieren alle Altersgruppen. Wer bereits in jüngeren Jahren mit einem solchen Training beginnt, hat eventuell sogar längerfristig etwas davon. Denn man kräftigt wichtige Muskelgruppen, die dafür sorgen, bis ins hohe Alter beweglicher und fitter zu bleiben. Profisportler setzen ebenfalls auf das Fitnessband, meist als Ergänzung zum Training. 

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Wie funktionieren die Übungen mit dem Fitnessband?

Übungen mit einem Fitnessband lassen sich im Stehen und im Sitzen ausführen. Menschen mit weniger Übung fangen besser im Sitzen an. So ist es möglich, sich ganz auf das Training zu konzentrieren, ohne sich mit der Standfestigkeit und der eigenen Balance beschäftigen zu müssen. Für das Training mit dem Fitnessband gibt es ein paar wenige Regeln, die jeder beachten sollte:

  • Spannen Sie bei allen Übungen die Körpermitte an und halten Sie diese Spannung.
  • Richten Sie das Becken auf.
  • Ziehen Sie den Bauchnabel nach innen in Richtung Wirbelsäule.
  • Führen Sie alle Übungen schön langsam und vorsichtig aus. Ruckartige Bewegungen können zu Verletzungen führen.
  • Für einen Trainingseffekt eignen sich zwei bis drei Durchgänge mit jeweils zehn bis 20 Wiederholungen mehrmals pro Woche.

Schultern, Rücken, Arme, Beine, Bauch – mit einem Fitnessband lassen sich alle Muskelgruppen und Körperpartien trainieren. Indem die Übungen langsam ausgeführt werden, entsteht ein besonderer Kräftigungseffekt in der Muskulatur.

Wie praktisch ist das Training mit einem Gymnastikband?

Es gibt nur sehr geringe Unterschiede zwischen dem Training mit einem Fitnessband und dem klassischen Krafttraining an Geräten. Dabei haben Fitnessbänder einen eindeutigen Vorteil: Sie können mit ihnen zu Hause im Wohnzimmer, im Garten oder am Arbeitsplatz trainieren.

Sie nehmen nur sehr wenig Platz in Anspruch und passen praktisch in eine Jackentasche. Deshalb gibt es auch für den Urlaub keine Ausrede, das Training zu unterbrechen. Durch diese niedrige Hemmschwelle können viel mehr Menschen diese Art von Krafttraining nutzen – schließlich muss niemand dafür in ein Fitnessstudio fahren.

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Was ist beim Training mit einem Fitnessband zu beachten?

Für eine optimale Trainingsintensität sind zuerst Übungen an der Reihe, bei denen Sie die großen Muskelgruppen kräftigen. Erst danach sollten Sie sich mit den kleinen Muskelgruppen beschäftigen. Übungen, bei denen mehrere Gelenke beansprucht werden, stehen im Trainingsplan vor solchen, die nur ein Gelenk belasten. Genauso verhält es sich auch mit der Intensität: Auf Übungen mit größerer Anstrengung folgen leichtere.

Ein optimales Training – nicht nur mit dem Fitnessband – sollte abwechslungsreiche Übungen beinhalten. Dazu gehören Übungen, die alle Muskelaktionen berücksichtigen. Vereinfacht gesagt heißt das: Sie spannen zum Beispiel Muskeln an, indem Sie Widerstände überwinden, lassen wieder locker, halten die Spannung in einer bestimmten Stellung und so weiter. Die Übungen sollten möglichst abwechslungsreich gestaltet sein.

Was sollten Sie beim Kauf eines Fitnessbands beachten?

In Sportgeschäften gibt es Fitnessbänder in verschiedenen Farben und Längen. Wie sollte also die Auswahl erfolgen? Zunächst zu den Farben: Sie geben oft die Stärke des Fitnessbandes an, also den Widerstand. Leider nutzen die Hersteller die Farben aber nicht einheitlich. Deshalb sollte man sich vor dem Kauf eines Fitnessbandes darüber informieren, welche Dehnungsstufe zu welcher Farbe gehört.

Tipp: Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie lieber eine schwächere Dehnung und führen die Übungen häufiger aus.

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Wie lang muss ein Fitnessband sein?

Fitnessbänder gibt es in zwei Varianten: als ganze Rolle oder fertig geschnitten. Die fertig geschnittenen Bänder sind in der Regel zwischen anderthalb und zwei Metern lang. Diese sind für Anfänger ganz gut geeignet. Wer das Band besonders vielseitig nutzen möchte, kommt mit einer Länge von zweieinhalb Metern am besten zurecht. Dann lassen sich Übungen mit Armen und Beinen besser ausführen. Vorteil der ganzen Rolle: Sie können sich für verschiedene Übungen die Fitnessbänder in unterschiedlichen Längen vorbereiten.

Zubehör für Fitnessbänder

  • Griffe, die an beiden Enden befestigt werden. So sind auch komplexere und effektivere Übungen möglich.
  • Türanker lassen sich an der Tür einhängen, die dann wie eine Art Gegengewicht arbeitet. Dadurch erweitert sich die Bewegungsvielfalt. 
  • Mit Fußschlaufen sind mehr und verschiedene Übungen für die Beine möglich.

Fitnessbänder reinigen und pflegen

Fitnessbänder bestehen meistens aus Latex, manche aus Naturlatex. Für Allergiker gibt es inzwischen auch latexfreie Produkte. Reinigen lassen sie sich unter lauwarmem, fließendem Wasser. Einweichen ist keine gute Idee, da sie dann aufquellen. Bei starken Verschmutzungen können Sie eine milde Seife benutzen, sollten diese dann aber sofort und gründlich abspülen. Am besten achten Sie auf die beiliegende Beschreibung oder Gebrauchsanweisung, damit Sie Ihr Fitnessband auch lange nutzen können.

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