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Tennis trifft Squash: Was ist der Trendsport Padel?
Veröffentlicht am:25.04.2025
5 Minuten Lesedauer
Lust auf eine neue Sportart? Der Trendsport Padel ist eine Mischung aus Tennis und Squash und wird seit einigen Jahren immer beliebter. Alles, was Sie für den Einstieg in diese dynamische Sportart wissen müssen, erfahren Sie hier.

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Was ist Padel?
Padel ist eine vom Tennis abgeleitete Sportart, die meist im Doppel gespielt wird. Zwei Zweierteams treten auf einem etwa halb so großen Feld wie beim Tennis gegeneinander an, getrennt durch ein Netz. Der Clou: Ähnlich wie beim Squash umgeben Wände das Spielfeld. Von denen darf der Ball abprallen – das macht Ballwechsel dynamischer und sorgt für mehr Ballkontakte.
Ambitionierte Spieler und Spielerinnen profitieren beim Padel von der zusätzlichen Action durch die Wände. Weniger fitte Spieler und Spielerinnen schätzen die geringeren Laufwege im Vergleich zum Tennis wegen des kleineren Spielfeldes. Außerdem braucht man wegen der kürzeren Distanzen und leichteren Bälle weniger Kraft. Und: Obwohl Padel meist im Doppel gespielt wird, sind auch Einzelmatches möglich.
Welche Ausrüstung brauche ich?
Die Kleidung ähnelt der beim Tennis: kurze Sporthose und Shirt. Viele spielen Padel mit Tennisschuhen. Aber es gibt auch spezielle Schuhe für Padel. Sie sollen Muskeln, Sehnen und Gelenke besser vor der hohen Belastung durch Läufe, Sprünge und Drehungen schützen.
Padelschläger unterscheiden sich dagegen von denen fürs Tennis: Sie sind mit einer Länge von maximal 45 Zentimetern deutlich kürzer. Außerdem sind Padelschläger im Gegensatz zu Tennisschlägern nicht besaitet. Die Schlagfläche besteht aus einem Kern aus Schaumstoff und Gummi, der mit Kunststoff überzogen ist. Die Bälle ähneln wiederum Tennisbällen, haben jedoch einen geringeren Druck und prallen dadurch weniger explosiv ab.
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Wie sieht der Platz für Padel genau aus?
Ein Padel-Feld erinnert im Grunde an einen geschrumpften Tennisplatz. Eine Mittellinie teilt das Feld der Länge nach in zwei Hälften, während eine parallel zum Netz verlaufende Linie die Aufschlagzonen markiert. Das Netz ist etwa 90 Zentimeter hoch und teilt das Spielfeld in zwei Quadrate von zehn mal zehn Metern.
Größter Unterschied zum Tennis sind die Wände um das Feld herum. Sie sind drei bis vier Meter hoch und bestehen in der Regel teils aus Plexiglas, teils aus Metallgittern. Sie dürfen unter Beachtung der Regeln in das Spiel einbezogen werden.
Manchmal sind Padel-Plätze auch mit Durchlässen an den hinteren Enden ausgestattet. Sie ermöglichen das so genannte „Outgame“ – dann darf ein über die Wand geschlagener Ball von hinter der Wand zurückgespielt werden. Ob man mit oder ohne Outgame spielt, vereinbart man vor dem ersten Ballwechsel.
Wie sind die Regeln?
Auch hier ist das meiste vom Tennis abgeleitet, es gibt jedoch auch Unterschiede. So wird beim Padel der Aufschlag von unten ausgeführt: Der Ball wird einmal auf den Boden prallen gelassen und höchstens auf Hüfthöhe geschlagen. Er muss diagonal auf die andere Seite des Platzes gespielt werden und dort vor der Aufschlaglinie auftippen. Misslingt der erste Aufschlag, hat der oder die Aufschlagende einen zweiten Versuch. Erst zwei ungültige Aufschläge hintereinander führen zu einem Punktgewinn für das gegnerische Team.
Ein Spieler oder eine Spielerin darf jeden Ball zwar Volley zurückspielen – also ohne, dass er auf der eigenen Seite schon aufgetippt wäre. Grundsätzlich muss der Ball nach dem Schlag aber zuerst einmal im gegnerischen Feld aufkommen, bevor er die Wände berührt. Sonst ist der Ball Aus und der Punkt geht an das gegnerische Team. Auch wenn der Ball mehr als einmal im eigenen Feld auftippt, bevor man zurückschlägt, erhält die Gegenseite den Punkt. Berührungen der Wände werden dabei nicht mitgezählt. Allerdings darf der Ball nach dem eigenen Schlag nicht den Metallzaun auf der eigenen Seite berühren. Die Plexiglasflächen dürfen hingegen getroffen werden.
Punkte wie beim Tennis
Die Punkte werden wie beim Tennis gezählt: 15, 30, 40 und Spielgewinn. Bei 40:40 (Einstand) entscheidet der nächste Punktgewinn über Vorteil. Folgt ein weiterer Punktgewinn derselben Seite, gewinnt diese. Gewinnt allerdings die andere Seite den nächsten Ballwechsel, ist wieder Einstand.
Ein Satz wird mit sechs Punkten und zwei Punkten Vorsprung gewonnen. Das Match wird in der Regel mit zwei oder drei Gewinnsätzen gespielt, je nach Vereinbarung. Steht es in einem Satz sechs zu sechs, entscheidet ein Tie Break. Jetzt zählt jeder gewonnene Ballwechsel als ein Punkt. Den Satz gewinnt, wer als erster sieben Punkte und zwei Punkte Abstand auf das gegnerische Team hat. Andernfalls geht der Tie Break weiter, bis ein Team zwei Punkte Vorsprung hat.
Wo kann man Padel spielen und was kostet es?
Padel hat in den letzten Jahren auch in Deutschland einen Boom erlebt. Deshalb sind an vielen Orten Plätze zum Mieten entstanden, die man leicht online finden kann. Es gibt Padel-Felder in der Halle und im Freien. Die Kosten für eine Stunde liegen in der Regel zwischen 25 und 40 Euro pro Platz. Schläger kann man meist für wenige Euro leihen. Günstiger kann es unter Umständen in einem Verein sein. Der Deutsche Padel Verband listet auf seiner Website Standorte auf.
Wer eine eigene Ausrüstung möchte, muss für einen Schläger in der Regel zwischen 100 und 200 Euro einplanen. Padelschuhe sind ab etwa 60 Euro erhältlich, man kann aber auch das Dreifache investieren.

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Wie gesund ist Padel?
Amerikanische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben festgestellt, dass Padel im Durchschnitt etwas weniger anstrengend ist als Tennis, Squash oder Badminton. Das macht Padel besonders attraktiv für Menschen, die sich länger nicht oder nur wenig sportlich betätigt haben. Zusätzlich konnten positive Auswirkungen auf Kraft und Herz-Kreislauf-System festgestellt werden.
Eine Umfrage ergab jedoch, dass sich rund die Hälfte der Spielenden innerhalb eines Jahres einmal mindestens leicht verletzt hatte – häufig im Beinbereich, an Muskeln oder Sehnen. Sorgfältiges Aufwärmen, Dehn- und Beweglichkeitsübungen sowie Krafttraining können Verletzungen vorbeugen und wirken Problemem entgegen, die die Bewegungen beim Padel, wie bei allen Schlägersportarten, verursachen können.
Wo kommt Padel her?
Als Erfinder des Padel-Tennis gilt der Mexikaner Don Enrique Corcuera. Die Details seiner Geschichte variieren zwar, doch es gilt als gesichert, dass Corcuera in den 1960er Jahren auf seinem Grundstück in Acapulco ein Feld für ein schlägerbasiertes Ballspiel anlegen ließ.
Da das Grundstück zu klein war, reichte es allerdings nur für die halbe Größe eines Tennisplatzes. Wegen angrenzender Gebäude und um nicht ständig verlorenen Bällen nachjagen zu müssen, rahmten Wände das Feld ein – fertig war der Padel-Platz.
Die Tennisregeln passte Corcuera den Gegebenheiten an. Freunde und Freundinnen des Erfinders trugen das neue Spiel in die ganze Welt. In Spanien etwa hat Padel inzwischen fast allen anderen Sportarten den Rang abgelaufen. Angeblich spielen hier rund fünf Millionen Menschen zumindest gelegentlich Padel.
Wie findet man die richtige Sportart? Nach längerer Pause? Im höheren Alter? Mit körperlichen Beeinträchtigungen?
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