QualiPEP – Ziele und Zeitplan
QualiPEP setzt in teil- und vollstationären Einrichtungen der Eingliederungshilfe und Pflege an. In beiden Lebenswelten leben insgesamt rund eine Million Menschen. Sie werden von rund 900.000 Beschäftigten in etwa 20.000 stationären Einrichtungen betreut. Für diese vielen Menschen und Einrichtungen verfolgt das Projekt drei Ziele.
Prävention und Gesundheitsförderung
Die Entwicklung und Pilotierung eines Qualitätssicherungskonzepts zur Sicherstellung der Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von settingspezifischen, lebensweltübergreifenden und handlungsfeldorientierten Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung ist ein fortlaufender Prozess mit dem Ziel, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über… in teil- und vollstationären Einrichtungen der Eingliederungshilfe und der Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… .
Mit Maßnahmen der Prävention wird die Gesundheit verbessert oder das Eintreten bzw. die Verschlechterung einer Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… verhindert. Mit Gesundheitsförderung werden persönliche Ressourcen gestärkt und die Rahmenbedingungen, bspw. eines Pflegeheimes, gesundheitsdienlich ausgestaltet. Prävention und Gesundheitsförderung zielen auf gesunde Verhaltensweisen und auf die Schaffung "gesunder" Verhältnisse, zum Beispiel durch eine gute Gemeinschaftsverpflegung.
Gesundheitskompetenz
Für die drei Ebenen der beiden Lebenswelten Bewohner*innen und Angehörige, Beschäftigte sowie Organisation wird ein Rahmenkonzept für die Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Gesundheitskompetenz entwickelt.
Mit der Förderung von Gesundheitskompetenz werden die Fähigkeiten gestärkt, gesundheitsrelevante Informationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und anzuwenden. So sollen Entscheidungen rund um die eigene Gesundheit bewusst und selbstbestimmt getroffen werden können.
Betriebliche Gesundheitsförderung
Zum Ausbau der gesundheitsfördernden Rahmenbedingungen in beiden Lebenswelten werden Ansätze zu einer nachhaltigen betrieblichen Gesundheitsförderung qualitätsgesichert weiterentwickelt.
Betriebliche Gesundheitsförderung Seit dem Inkrafttreten des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes zum 1. April 2007 sind die bisherigen… verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der neben typischen gesundheitsförderlichen Maßnahmen, zum Beispiel rückenschonendem Arbeiten, auch auf eine Verbesserung der Führungs- und Unternehmenskultur, der Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf oder einer alter(n)sgerechten Arbeit zielt.
Der Zeitplan
Das Projekt besteht aus vier Arbeitsphasen. In der ersten Arbeitsphase erfolgt eine Status-Quo-Erhebung zu bestehenden Qualitätsmaßnahmen und -konzepten. In der zweiten Arbeitsphase soll für alle Zielbereiche und Lebenswelten ein Qualitätsrahmen für die Gesundheitsförderung und die Stärkung der Gesundheitskompetenz von Betroffenen, Mitarbeitern und Organisationen entwickelt werden. In der dritten Arbeitsphase werden Qualitätssicherungsinstrumente erarbeitet, die dann schließlich in der vierten Arbeitsphase in der Praxis getestet werden.
Angesichts der steigenden Zahl von Menschen mit Behinderungen und von Pflegebedürftigen sowie der komplexen Anforderungen an ihre Betreuungan ihre Betreuung sowie der Vielfältigkeit der Akteure, ist QualiPEP partizipativ und transparent angelegt. Das Projekt bezieht von Beginn an das umfangreiche Wissen der zentralen Personen und Institutionen im Bereich der Pflege und Eingliederungshilfe ein: Die zuständigen Ressorts in Bund, Ländern und Kommunen, die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen sowie Renten- und Unfallversicherungsträger, Fachleute der Wissenschaft, die Vertretungen der Leistungserbringer Unter diesem Sammelbegriff werden alle Personengruppen zusammengefasst, mit denen die Krankenkassen… sowie nicht zuletzt die Organisationen der Beschäftigten, Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen. Diese Fachleute werden beispielsweise über regelmäßige Workshops eingebunden.
Qualitätssicherung
Das Präventionsgesetz von 2015 stärkt, fördert und fordert die Qualitätsentwicklung und -sicherung von Angeboten der Primärprävention und Gesundheitsförderung in verschiedenen Lebenswelten und für vulnerable Zielgruppen. Von besonderer Bedeutung ist die Nachhaltigkeit und Wirksamkeit von Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung. Eine Voraussetzung dafür ist eine langfristige Qualitätssicherung a) Qualitätssicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung: Vertragsärzte, Krankenhäuser und… und –entwicklung, die die nachhaltige Verankerung von Primärprävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… und Gesundheitsförderung in den Lebenswelten bedingt. Dies kann durch einen wiederkehrenden Zyklus der Bedarfsermittlung, Maßnahmenplanung, Umsetzung und Evaluation gesichert werden. Zur Qualitätssicherung sind weiterhin entsprechende Qualitätskriterien sowie Qualitätssicherungsinstrumente, die einerseits settingspezifisch, aber auch lebensweltübergreifend sein können und sich an den Handlungsfeldern wie z.B. Mobilität, Ernährung, psychische Gesundheit, soziale Teilhabe orientieren, erforderlich. Diese sollen im QualiPEP-Projekt entwickelt und erprobt werden.
Der rechtliche Rahmen
Die wesentlichen rechtlichen Grundlagen für das QualiPEP-Projekt bzw. für die beiden Zielgruppen der Menschen mit Pflegebedarf und/oder Behinderung Nach der sozialrechtlichen Definition liegt eine Behinderung vor, wenn die körperlichen Funktionen,… sind verankert im Sozialgesetzbuch Das Sozialgesetzbuch (SGB) fasst die wichtigsten Sozialgesetze zusammen und soll „zur Verwirklichung… V (gesetzliche Krankenversicherung In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind grundsätzlich alle Arbeiter und Angestellten… ), Sozialgesetzbuch XI (Soziale Pflegeversicherung Die Pflegeversicherung wurde 1995 als fünfte Säule der Sozialversicherung eingeführt. Ihre Aufgabe… ), Sozialgesetzbuch IX (Rehabilitation Die Weltgesundheitsorganisation versteht unter Rehabilitation alle Maßnahmen, die darauf abzielen,… und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen) sowie Sozialgesetzbuch XII (Sozialhilfe). Von besonderer Bedeutung ist dabei das Präventionsgesetz Mit dem im Juni 2015 verabschiedeten Präventionsgesetz verpflichtet der Gesetzgeber die gesetzlichen… aus dem Jahr 2015. Hervorzuheben sind hierbei die Bestimmungen in Paragraf 20 SGB V (Primäre Prävention und Gesundheitsförderung), Paragraf 20a SGB V(Leistungen zur Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten), Paragraf 20b SGB V (Betriebliche Gesundheitsförderung) sowie Paragraf 5 SGB XI (Prävention in Pflegeeinrichtungen, Vorrang von Prävention und medizinischer Rehabilitation). Das Präventionsgesetz folgt dem Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention (NAP 2.0) und berücksichtigt verstärkt die Belange der Menschen mit Behinderung. Damit wird einer der Grundsätze der Gesetzlichen Krankenversicherung unterstrichen, wonach den besonderen Belangen behinderter und chronisch kranker Menschen Rechnung zu tragen ist (Paragraf 2a SGB V).