AOK Bayern zu Gast beim EGK: Vorständin Stippler fordert einen bedarfsorientierten und sektorübergreifenden Strukturwandel
Gleich auf mehreren hochkarätig besetzten Veranstaltungen waren Vertreter der AOK Bayern auf dem Europäischen Gesundheitskongress präsent: Vorstandsvorsitzende Dr. Irmgard Stippler diskutierte zu den Themen Ressourcen im Gesundheitswesen und dem Transformationsprozess der stationären Versorgung. Digitalisierungschef Dr. Thomas Pöppe leitete ein Satellitensymposium zur KI.
Vorstandsvorsitzende Dr. Irmgard Stippler plädierte bei der Eröffnungsveranstaltung unter dem Motto „Ist unser Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… mit den derzeitigen Ressourcen noch in der Lage, den steigenden Anforderungen gerecht zu werden?“ für einen klugen Einsatz der Ressourcen: „Um Versorgung bedarfsorientiert, qualitätsgesichert und bezahlbar zu gestalten, müssen die Ressourcen Finanzen und Personal in der Gesundheitsversorgung effizient genutzt werden.“
Auch sollte man die Bedarfe der Zukunft positiv beeinflussen: „Als Gesundheitskasse ist die Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… für uns ein wichtiger Hebel, auf den wir bereits fokussieren, um die Gesundheitskompetenz der Menschen zu stärken und Erkrankungen vorzubeugen“,“ so Stippler. Die Vorständin sieht eine gemeinsame Verantwortung, die Menschen in ihren Lebenswelten zu erreichen. Hier arbeite die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Bayern eng mit Kommunen, Schulen, Arbeitgebern und Leistungserbringern zusammen und ist Teil des Masterplans Prävention des bayerischen Ministeriums für Gesundheit, Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… und Prävention.
„Wir müssen außerdem den notwendigen Strukturwandel bedarfsorientiert in den Regionen und sektorenübergreifend gestalten“, ergänzte Stippler. Die Möglichkeiten der Digitalisierung und der KI müssten weiterhin genutzt werden, um die Versorgung interprofessionell und institutionenübergreifend weiterzuentwickeln und konsequent an den Bedarfen der Patienten und Versicherten auszurichten. Voraussetzung sei, dass das finanzielle Fundament der gesetzlichen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… gestärkt sowie die Ausgaben- und Einnahmenentwicklung synchronisiert würden. Außerdem müssten versicherungsfremde Leistungen ist die Bezeichnung für Leistungen der Sozialversicherung , die nicht zu deren eigentlichem Auftrag… wie beispielsweise Beiträge für Bürgergeldempfänger aus öffentlichen Mitteln finanziert werden.
Insgesamt sei das eine mächtige Transformationsaufgabe für alle Verantwortlichen im Gesundheitssystem. „Das geht nur im Miteinander und wir sind in Bayern mit allen Akteuren im guten Austausch.“
Stippler diskutierte mit Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit, Prof. Dr. Magnus T. Jensen, Direktor des Steno Diabetes Center in Kopenhagen, Prof. Dr. Thomas Bauer, Vizepräsident des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, und Prof. Dr. Jochen Klucken, Professor für Digitale Medizin an der Universität Luxemburg.
Beim Panel „Wie kann der stationäre Transformationsprozess in Bayern gelingen?“ plädierte Stippler erneut für eine bedarfs- und qualitätsorientierte stationäre und bezahlbare Versorgung im Freistaat: „Dafür brauchen wir eine zukunftsgerichtete Planung und Finanzierung der Krankenhausstrukturen, mehr Ambulantisierung und Digitalisierung sowie eine gezielte Patientensteuerung in der Versorgung. Der Schulterschluss aller Verantwortlichen im Gesundheitswesen ist notwendig, um belastbare Zukunftslösungen zu entwickeln. Die GKV in Bayern steht zu Ihrem Gesprächsangebot. Auf dem Podium waren weiterhin Roland Engehausen, Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Dr. Christine Adolph, stellv. Vorstandsvorsitzende und Leitende Ärztin des Medizinischen Dienstes Bayern, Herwig Heide, Leiter der Abteilung Krankenhausversorgung des bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention, Dr. Wolfgang Ritter, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbands, und Dr. Christian Pfeiffer, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns vertreten.
Neue digitale Ansätze brachte die AOK Bayern bei ihrem Satellitensymposium „KI im Gesundheitswesen – Zwischen Hype, Hoffnung & Realität“ mit auf den Kongress. Dr. Thomas Pöppe, Digitalisierungs-Chef der AOK Bayern, Dr. Georg Münzenrieder, Referatsleiter digitale Transformation im Bayerischen Staatsministerium, Leonie Sommer-Eska, Geschäftsführerin von Onlinedoctor24.GmbH, und Dr. Wolfgang Ritter, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, diskutierten über die Anwendungschancen und Grenzen der KI. Pöppe berichtete über die Einsatzgebiete in der AOK Bayern: „Die erste auf generative KI basierende, selbst entwickelte Lösung ist bei über 2.000 Mitarbeitern im täglichen Einsatz. Weitere Anwendungsfelder haben wir im Blick, und auch die rapide Entwicklung der Technologie selbst verfolgen wir mit Spannung. Primär setzen wir unseren Fokus auf eine interne Unterstützung und Effizienz, die uns KI bietet. Davon versprechen wir uns einen noch besseren und schnelleren Kundenservice“.
Auf dem Europäischen Gesundheitskongress diskutierten auch Tobias Hirner, Bereichsleiter Ärztliche Versorgung, sowie Dr. Tobias Herrmann, Gebietsbereichsleiter Stationäre Versorgung, in weiteren Panels mit.