AOK Bayern schließt Vertrag zur Diagnostik bei krebskranken Kindern
Kooperation mit INFORM-Konsortium gewährleistet fachlich hochwertige und schnelle Tumor-Analysen
Die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Bayern hat mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum und dem Universitätsklinikum Heidelberg einen Versorgungsvertrag zur gezielten Behandlung von krebskranken Kindern abgeschlossen, für deren Behandlung keine etablierte Therapie mehr zur Verfügung steht. Jedes Jahr sind in Deutschland etwa 500 krebskranke Kinder von Rückfällen betroffen.
Die Tumore und die Keimbahn der betroffenen Kinder werden im Rahmen des INFORM-Projektes unter Koordination des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ) umfangreich molekulargenetisch untersucht, um mögliche Behandlungsoptionen zu finden. „Wir schließen diesen Versorgungsvertrag, um den betroffenen Kindern und ihren Eltern die beste verfügbare Diagnostik und Therapieempfehlung zugänglich zu machen“, betont Dr. Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern. „Es geht in diesen Fällen um Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… und Schnelligkeit, die bei den INFORM-Analysen durch große wissenschaftliche Expertise und optimale Abläufe gewährleistet werden.“
Da sich Tumore bei Kindern deutlich von denen bei Erwachsenen unterscheiden und sich die relativ wenigen Fälle auf sehr viele unterschiedliche Tumorarten verteilen, arbeiten die Heidelberger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eng mit den Kinderonkologischen Zentren in Deutschland zusammen. Hierdurch wird die Expertise gebündelt und neue Therapieansätze können in Studien untersucht werden. Im Projekt wird zudem eine schnelle Analyse der Tumore – in durchschnittlich nur 28 Tagen – sichergestellt. Dies ist besonders wichtig, weil Tumore bei Kindern oft schneller wachsen und aggressiver sind als bei Erwachsenen.
„Bislang wurde unsere molekulare Krebsdiagnostik allein durch Drittmittel, private Spenden und zeitweise auch durch Projektförderung des Bundeministeriums für Bildung und Forschung ermöglicht“, sagt Prof. Dr. Olaf Witt, Direktor des KiTZ. „Durch den neuen Vertrag können diese Aktivitäten jetzt verstetigt werden. So ermöglichen wir krebskranken Kindern, für die es keine etablierte Behandlung mehr gibt, eine Diagnostik und Therapieempfehlung auf dem neuesten Stand der Technik.“
Die Abkürzung INFORM steht für Individualized Treatment For Relapsed Malignancies in Childhood (Individualisierte Therapie für Rückfälle von bösartigen Tumoren bei Kindern). Aktuell sind 18 Studiengruppen und über 50 Rekrutierungszentren am INFORM-Register beteiligt. Seit 2016 wurde das Register auf weitere Länder ausgeweitet. Koordiniert wird INFORM von Wissenschaftlern des Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), einer gemeinsamen Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg, der Universität Heidelberg sowie der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH).