"Starke Schule, starke Seele" - Berliner Gesundheitspreis 2025
Stärken und Kompetenzen, die wir in jungen Jahren erwerben, tragen oft ein Leben lang. Aber auch negative Erfahrungen und Einflüsse können dauerhafte Spuren hinterlassen. Mit dem Berliner Gesundheitspreis 2025 wollen die Ärztekammer Berlin und der AOK-Bundesverband darum vorbildliche Projekte im schulischen Setting auszeichnen, die die psychische Gesundheit von Kindern stärken. Der Preis ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert.
In Deutschland leben über 14 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Viele von ihnen wachsen gesund und unbeschwert auf. Doch Heranwachsende sind auch besonders anfällig für psychische Erkrankungen wie Depressionen, Essstörungen, Angsterkrankungen, einen problematischen Medienkonsum bis zur Sucht oder einen ungesunden Umgang mit Drogen und anderen schädlichen Substanzen. Studien haben gezeigt: Während der Corona-Pandemie hat sich die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen deutlich verschlechtert. Auch aktuelle Krisen wie Krieg und Gewalt in verschiedenen Regionen der Welt, die Klimakrise oder Verschärfungen sozialer Probleme und politischer Gegensätze können die seelische Gesundheit der Heranwachsenden belasten.
Wen sollen die Projekte erreichen?
Kinder aus sozial benachteiligten Familien tragen ein besonders hohes Risiko für psychische Erkrankungen. Dazu gehören Familien oder Alleinerziehende, die unterhalb der Armutsgrenze leben, einen Migrationshintergrund oder niedrigen Bildungsstand haben oder in beengten Verhältnissen leben. Gerade für diese Kinder sind Unterstützungs- und Versorgungsangebote zur Stärkung der psychischen Gesundheit besonders wichtig. Doch viel zu oft kommen solche Angebote nicht bei den Familien an – entweder, weil die Eltern diese nicht kennen oder weil Vorurteile, Zweifel oder Scham sie davon abhalten, sie in Anspruch zu nehmen.
Wie können wir diese Kinder erreichen?
Für eine optimale Unterstützung aller Heranwachsenden, einschließlich derjenigen aus soziökonomisch benachteiligten Familien, sind Ansätze im schulischen Setting bezeichnet im Bereich der Gesundheitsförderung Lebensbereiche, in denen Menschen einen großen Teil… besonders zielführend. In der Schule werden alle Kinder unabhängig von ihrer sozialen Herkunft erreicht. Auffällige Verhaltensweisen können frühzeitig erkannt werden. Schulen können ihren Schülerinnen und Schülern selbst geeignete Präventionsangebote machen oder besonders belastete Kinder in regionale Präventions- oder Therapieangebote vermitteln. Auf diese Weise bekommen betroffene Kinder und ihre Familien einen niederschwelligen Zugang zu entsprechenden Leistungen. Für solche Versorgungsansätze plädiert auch die Stiftung Kindergesundheit im Kindergesundheitsbericht 2023.
Wer kann sich bewerben?
Alle Personen oder Institutionen, die Angebote zur psychischen Gesundheit in Schulen umsetzen, welche die unten genannten Bewertungskriterien erfüllen. Das sind beispielsweise:
- Schulen und Schulträger,
- wissenschaftliche Einrichtungen,
- Länder, Kommunen oder Regionen und deren Institutionen,
- der Öffentliche Gesundheitsdienst,
- Akteure des Gesundheitswesens oder mit einem Leistungsauftrag nach den Sozialgesetzbüchern,
- Wohlfahrtsorganisationen,
- Vereine und Stiftungen,
- Träger von Kinder- oder Jugendeinrichtungen.
Was sind die Teilnahmebedingungen?
Vielen Dank für Ihr Interesse. Die Bewerbungsfrist ist abgelaufen. Für den Fall ihrer Nominierung erteilen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Einverständnis zur Veröffentlichung des prämierten Konzepts ganz oder in Teilen bei der Preisverleihung und in anderen Publikationen des Veranstalters.
Die Ausschreibung fokussiert auf Best-Practice-Projekte, die im Setting Schule ansetzen und Angebote zur Stärkung der seelischen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern umsetzen. Gesucht werden vor allem Projekte, die schulische Angebote mit Angeboten der Krankenversicherung (SGB V), der Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII) sowie kommunaler oder regionaler Institutionen, wie zum Beispiel Sportvereinen, vernetzen. Die Projekte sollten in der Praxis implementiert sein und bereits erste Evaluationsergebnisse vorlegen können, die Aussagen über die Wirksamkeit und die erreichten Zielgruppen erlauben.
Im Detail:
- Die Projekte sind in Schulen umgesetzt, die Schülerinnen und Schülern Angebote zur Erkennung, Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… und Bewältigung psychischer Gesundheitsprobleme machen. Sie begleiten die Kinder und Jugendlichen so, dass nachhaltige Verbesserungen erwartet werden können.
- Die Ausgangslage sollte umfassend analysiert und beschrieben sein.
- Die Angebote mit Fokus auf die psychische Gesundheit in Schulen sollten detailliert beschrieben sein. Sie sollten grundsätzlich für alle Schülerinnen und Schüler gut erreichbar sein und im Bedarfsfall auch deren Familien einbinden.
- Im Idealfall werden auch sozial bedingte Probleme, die psychische Gesundheitsrisiken auslösen oder verstärken, adressiert.
- Die Projekte machen entweder allen Schülerinnen und Schülern oder besonders belasteten Schülerinnen und Schülern mit erhöhtem Risiko für eine manifeste psychische Erkrankung geeignete Präventionsangebote oder vermitteln ihnen entsprechende Angebote.
- Die schulischen Angebote sind idealerweise mit Angeboten der Krankenversicherung, der Kinder- und Jugendhilfe sowie Angeboten kommunaler oder regionaler Institutionen, wie zum Beispiel Sportvereinen, vernetzt.
- Das Konzept der Projekte sowie die Strukturen, Kooperation und Koordination sind nachvollziehbar beschrieben.
- Idealerweise ist bereits eine nachhaltige Finanzierung gesichert; fehlt diese (noch), ist das jedoch kein Ausschlusskriterium.
- Erste Evaluationsergebnisse der Maßnahmen zeigen, wie sie von unterschiedlichen Zielgruppen genutzt werden und wie wirksam sie sind.
Auswahlverfahren
Die Entscheidung über die Preisträger trifft eine unabhängige Jury, die im ersten Halbjahr 2025 tagen wird. Die Preise werden in der zweiten Jahreshälfte 2025 in Berlin vergeben. Der erste Preis ist mit 25.000 Euro dotiert, der zweite Preis mit 15.000 Euro und der dritte mit 10.000 Euro. Die Jury kann eine andere Aufteilung des Preisvolumens vornehmen. Gegen Entscheidungen der Initiatoren und der Jury ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Für Fragen wenden Sie sich bitte per E-Mail oder telefonisch an die Geschäftsstelle des Berliner Gesundheitspreises.
Die Jury
Vorsitzende des Ausschusses für Familien, Senioren, Frauen und Jugend, SPD-Fraktion
Präsident der Ärztekammer Berlin (ÄKB)
Präsident des Bundesverbandes für Kinder- und Jugendmedizin
Amtierende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Alternierender Aufsichtsratsvorsitzender des AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Bundesverbandes (Versichertenvertreter)
Robert-Koch-Institut, Berlin
Kommissarischer Direktor der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Die BZgA fördert durch praktische Gesundheitserziehung und -aufklärung das verantwortungsbewusste… (BZgA) und Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM)
Direktorin Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Mitglied im Gesundheitsausschuss, CDU/CSU-Fraktion
Über den Berliner Gesundheitspreis
Der „Berliner Gesundheitspreis“ ist ein bundesweiter Ideenwettbewerb der Ärztekammer Berlin und des AOK-Bundesverbandes, der seit 1995 alle zwei Jahre ausgeschrieben wird. Der Wettbewerb widmet sich jeweils einem ausgewählten Thema, das eine besondere Bedeutung für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung hat. Gesucht werden innovative und praxiserprobte Projekte, Modelle oder zukunftsweisende Versorgungskonzepte, die zur Verbesserung von Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… beitragen. Dafür stellen die Initiatoren Preisgelder in Höhe von insgesamt 50.000 Euro zur Verfügung.