Weniger Antibiotika bei Harnwegsinfekt

Eine Harnwegsinfektion, auch Blasenentzündung genannt, ist unangenehm. Von ihr sind vor allem Frauen betroffen. Um Komplikationen zu vermeiden, greifen Ärzte bei Blasenentzündungen nicht selten zu Antibiotika, weil sie hochwirksam sind und eine schnelle Linderung versprechen. Allerdings fördert jede Einnahme die Bildung von resistenten, also widerstandsfähigen Bakterien. Damit die Betroffenen eine zielgenauere Antibiotikatherapie bekommen, hat die AOK Bremen/Bremerhaven mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen und dem Medizinischen Labor Bremen einen „Vertrag über die besondere Versorgung von Patientinnen mit unkomplizierten Harnwegsinfekten“ (Inform-HWI) abgeschlossen. Innerhalb eines Werktages wird dabei in der Regel klar, ob wirklich eine Blasenentzündung vorliegt, um welchen Erreger es sich handelt, ob er schon resistent ist und welches Antibiotikum sich am besten eignet, um ihn zu bekämpfen. Bei der Beratung kann sich zum Beispiel herausstellen, dass eine Behandlung mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten wie Ibuprofen oder mit pflanzlichen Mitteln zur Linderung auch ausreicht.