Essen an den Festtagen: Schlemmen ohne Reue

Sich an besonderen Tagen jede Leckerei zu verkneifen, nur an die Kalorien und die Auswirkungen auf das Gewicht zu denken, das macht keinen Spaß. Das sei zwar kein Aufruf für hemmungslose Völlerei, so AOK-Ernährungsberaterin Wagner, jedoch ein Plädoyer für Schlemmen ohne Reue. Und das klappt, wenn die wichtigsten Fallen vermieden werden. Das fängt schon beim Einkauf und beim Zubereiten an. Die Empfehlungen der AOK-Expertin lauten:

• In die – am besten regional gekaufte – Weihnachtsgans oder Ente im Ofen, immer mal hineinstechen. Dann läuft das Fett heraus, das später abgeschöpft werden kann. Wer Fett einsparen möchte, kann auch Wildfleisch, Pute oder Hähnchen verwenden, am besten aus ökologischer Haltung. Kommt Fisch auf den Tisch, bieten sich fettarme regionale Sorten wie Forelle oder Karpfen an.
• Beim Fondue lässt sich das Fleisch gut in Brühe statt in Fett garen.
• Frischer Wintersalat mit nativem Olivenöl oder eine Gemüsesuppe als Vorspeise und gedünstetes Gemüse als Beilage sollte nicht fehlen. Gemüse schmeckt auch ohne Sahnesoße gut, enthält wichtige Nährstoffe und füllt den Magen.
• Sättigungsbeilagen in Maßen genießen, Salzkartoffeln oder Klöße sind gesünder als Kroketten oder Pommes frites.
• Dazu reichlich Wasser trinken, so fühlt man sich schneller satt.
• Zum Nachtisch eher Joghurt oder Quark mit Obst servieren anstatt Mousse au Chocolat oder sahnige Cremes.
• Und auch aufs Naschen muss man nicht ganz verzichten. Ständiges Naschen zwischendurch ist jedoch nicht optimal und auch der Weihnachtsteller sollte nicht nur mit Süßem bestückt sein. Hierfür eignen sich selbst gebackene Plätzchen, bei denen man Zucker einsparen und Vollkornmehl oder Mandelmehl verwenden kann. Äpfel, Apfelsinen und auch Nüsse passen gut auf einen Weihnachtsteller.

Für das Essen an den Weihnachtstagen gilt allgemein: „Genießen Sie es ausgiebig. Verdeutlichen Sie sich, dass Weihnachten ein Fest ist und Sie deshalb kein schlechtes Gewissen haben müssen“, sagt Wagner. Besser ist es, bewusst zu genießen und anschließend bewusst auch wieder anders zu leben. Außerdem muss man nicht tagelang über die Stränge schlagen – und hat dazu meist auch gar keine Lust. Wer auf sein Bauchgefühl hört, wird deshalb am Morgen nach dem ausgiebigen Essen am Heiligen Abend wahrscheinlich noch satt sein. Dann kann man am ersten Weihnachtsfeiertag das Mittagessen ausfallen lassen und stattdessen mit Naturjoghurt, Skyr oder Quark mit frischem Obst, Kernen und Nüssen, dazu Wasser und Kaffee oder grüner Tee, in den Tag starten.

Auf jeden Fall tut es dem Körper, der Verdauung sowie dem Geist sehr gut, wenn man sich auch während der Feiertage und danach ausreichend an der frischen Luft bewegt. Das ist auch das beste Mittel, damit das üppige Essen nicht ansetzt. Bei vielen kommt der Drang, sich zu bewegen, eine Extrarunde zu laufen oder zu schwimmen, von ganz allein nach so viel Genuss. Andere müssen sich aufraffen, und das fällt nach reichlichem Essen besonders schwer.

„Wie beim Genießen des Essens ist es auch hierbei am wichtigsten, dass man mit sich im Einklang ist“, sagt Wagner. Wer wenig Lust hat, sich zu bewegen, sollte sich nicht für den zweiten Weihnachtstag den ersten Zehn-Kilometer-Lauf vornehmen, um das gute Essen wieder wettzumachen. Ein Spaziergang mit flotteren Zwischenphasen tut es auch für den Anfang. Weitere Möglichkeiten, Weihnachten wenigstens ein wenig mehr Bewegung einzubauen:

• etwas länger (mit dem Hund) spazieren gehen,
• mit den Kindern eine Runde Ball spielen, bei Schnee eine Schneeballschlacht machen oder gemeinsam Schlitten fahren gehen,
• Treppen statt Aufzüge benutzen,
• sich mit Freunden zum Schlittschuhlaufen

Ein kleiner Anfang könnte bereits Lust auf mehr machen. „Nutzen Sie die Zeit zwischen den Weihnachtstagen und Silvester, sich intensiver zu bewegen“, empfiehlt AOK-Expertin Wagner.