Grippe- und Coronazeit: Wer sich wann impfen lassen sollte

Wer zurzeit Erkältungssymptome hat, weiß oft gar nicht, worum genau es sich handelt – ist es eine einfache Erkältung, Grippe oder Corona? Alle drei Erkrankungen werden durch unterschiedliche Viren hervorgerufen: So führen Rhinoviren zu Erkältungen, für die Grippe sind Influenzaviren verantwortlich und Covid-19 wird durch das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht. Typische Symptome für die einzelnen Erkrankungen gibt es nicht, meist liegt ein Mischbild von Schnupfen, Husten sowie Halsschmerzen und Heiserkeit vor. Manchmal kommt es auch zu erhöhter Temperatur oder Fieber. Die Grippe beginnt allerdings oft plötzlich mit Fieber, Kopf- und/oder Gliederschmerzen und deutlichem Krankheitsgefühl. "Erkältungssymptome sind unspezifisch, und das anfängliche Unterscheidungsmerkmal einer Coronainfektion, die Geschmacks- und Riechstörung, tritt nur noch selten auf", sagt Dr. Eike Eymers, Ärztin im AOK-Bundesverband.

Um das Risiko eines schweren Verlaufs zu mindern, empfiehlt die STIKO für Menschen ab 60 Jahren, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, Pflege- und Gesundheitspersonal sowie Angehörigen von Risikopatienten für den Herbst eine Corona-Auffrischimpfung. Dabei sollten in der Regel mindestens zwölf Monate seit der letzten Impfung oder Infektion vergangen sein. Allen gesunden Personen ab 18 Jahren wird eine Basisimmunität gegen Covid-19 empfohlen. Für gesunde Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wird derzeit keine Covid-19-Impfung, weder als Grundimmunisierung noch Auffrischimpfung, empfohlen, so Medizinerin Eymers. Wer genau wissen will, ob für sie oder ihn eine Coronaschutz-Impfung empfohlen wird, kann dies mit dem Corona-Impfcheck der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nachprüfen.

Neben der Auffrischimpfung gegen Corona rät die STIKO älteren Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranken, Schwangeren ab dem zweiten Trimenon sowie Pflege- und Gesundheitspersonal außerdem zu einer Schutzimpfung gegen Grippe. Die Grippeimpfung wird zudem auch allen Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen, den Betreuungspersonen von besonders gefährdeten Menschen und Beschäftigten in Berufen mit viel Publikumsverkehr empfohlen. Medizinerin Eymers: "Die Grippe wird oft unterschätzt. Dabei kann sie zu ernsthaften Komplikationen wie einer Lungenentzündung führen und in Ausnahmefällen sogar tödlich verlaufen. Das höchste Risiko für schwere Verläufe und Todesfälle haben ältere Menschen und Menschen mit chronischen Vorerkrankungen." Nach der Impfung dauert es etwa zehn bis 14 Tage, bis mit einer Schutzwirkung zu rechnen ist, deshalb sollte die Impfung am besten ab Oktober bis Mitte Dezember erfolgen. "Die Influenza-Impfung kann gleichzeitig mit einer Covid-(Booster-)Impfung verabreicht werden", so Ärztin Eymers. Es genügt also ein Termin beim Arzt oder bei der Ärztin.

Um das Ansteckungsrisiko für Corona, Grippe & Co zu mindern, helfen die bekannten Hygieneregeln: Husten und Niesen in die Armbeuge, regelmäßiges Lüften, gründliches Händewaschen – und gegebenenfalls Maske tragen.