Pressemitteilung

Krankenhaus-Träger, Krankenkassen und Deutsche Krebsgesellschaft fordern fallzahlunabhängige Vorhaltefinanzierung und evidenzbasierte Qualitätsvorgaben

26.08.2024 AOK-Bundesverband 3 Min. Lesedauer

Gemeinsame Erklärung von fünf Partnern zur Umsetzung der Krankenhausreform

Operatuer und Assistent schließen eine OP-Wunde mit einem Faden (Ausschnitt der Hände) im Vordergrund weiteres OP-Besteck

In einer gemeinsamen Erklärung zur Umsetzung der Krankenhausreform fordern Krankenhausträger, Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… und die Deutsche Krebsgesellschaft von der Politik die Einführung einer fallzahlunabhängigen und bedarfsorientiert ausgestalteten Vorhaltefinanzierung sowie die Schaffung verbindlicher Qualitätsvorgaben für die Krankenhäuser auf Basis wissenschaftlicher Evidenz. Der Appell an Bund, Länder und Regierungsfraktionen wird von der Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser, dem AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Bundesverband, der DAK-Gesundheit, dem Deutschen Evangelischen Krankenhausverband sowie der Deutschen Krebsgesellschaft mitgetragen.

Nur aus dem Bedarf der Bevölkerung ließen sich zukunftssichere Krankenhausstrukturen ableiten, heißt es in der Erklärung der fünf beteiligten Partner. Daher sehe man die aktuell im Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) vorgesehene jährliche Anpassung der Vorhaltefinanzierung auf Basis der Ist-Zahlen und den fehlenden Bevölkerungsbezug in der geplanten Regelung kritisch. „Wir sprechen uns für eine fallzahlunabhängig und bedarfsorientiert ausgestaltete Vorhaltefinanzierung aus“, betonen die Institutionen in dem gemeinsamen Papier. Nur so könne eine krisensichere, von aktuellen Fallzahl Summe aller Abrechnungsfälle in einem Abrechnungszeitraum. -Schwankungen unabhängige Solvenzsicherung der Krankenhäuser erreicht werden. Zudem plädieren die beteiligten Akteure für einen gesetzlichen Auftrag zur Entwicklung eines wissenschaftlich fundierten Bedarfsbemessungsinstrumentes.

Die gemeinsame Erklärung im Wortlaut

Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser (AKG), AOK-Bundesverband, DAK-Gesundheit, Deutscher Evangelischer Krankenhausverband (DEKV), Deutsche Krebsgesellschaft (DKG)

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Struktur- und Finanzierungsreform nicht entkoppeln

Auch in puncto Versorgungsqualität formuliert das Bündnis konkrete Forderungen: „Wir plädieren dafür, die Strukturreform nicht von der Finanzierungsreform zu entkoppeln und zeitnah verbindliche Qualitätsvorgaben für die Krankenhäuser auf Basis der wissenschaftlichen Evidenz zu schaffen“, so die Erklärung. Die geplanten Mindestvorhaltezahlen für bestimmte Operationen und Eingriffe seien ein zentrales Element, um bei nicht vorliegender Evidenz die nötige Routine in der Versorgung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten und „Gelegenheitsversorgung“ auszuschließen. Zentralisierung und Spezialisierung sollten „insbesondere in der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Krebs“ auf Basis der Ergebnisse aus der Studie zur „Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren“ (WiZen) umgesetzt werden. Diese Studie hatte Daten zu Überlebensvorteilen bei der Behandlung in Krankenhäusern veröffentlicht, die von der Deutschen Krebsgesellschaft als Krebszentren zertifiziert sind.1

Die Festlegung von Leistungsgruppen sowie von Qualitäts- und Strukturvorgaben sei eine komplexe Aufgabe, heißt es in der Erklärung weiter. „Für diese braucht es eine breite Konsensfindung, die die medizinisch-wissenschaftliche Expertise der Selbstverwaltungspartner und der Fachgesellschaften einbeziehen muss und nicht politischen Interessen unterliegen darf.“

(Gemeinsame Pressemitteilung von Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser (AKG), AOK-Bundesverband, DAK-Gesundheit, Deutschem Evangelischen Krankenhausverband (DEKV), Deutscher Krebsgesellschaft (DKG))

Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser (AKG)
Nils Dehne
Tel.: 030 6805 1537
E-Mail

AOK-Bundesverband
Dr. Kai Behrens
Tel.: 01520 1563042
E-Mail

DAK-Gesundheit
Pressestelle
Tel.: 040 2364 855 9411
E-Mail

Deutscher Evangelischer Krankenhausverband (DEKV)
Melanie Kanzler
Tel.: 030 200 514 19 0
E-Mail

Deutsche Krebsgesellschaft (DKG)
Angelina Gromes, Almut Gebhard und Clara Teich
Tel.: 030 322 932 960
E-Mail

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