Seborrhoisches Ekzem: Oft chronisch, doch gut behandelbar
Gelbliche, fettig glänzende Schuppen auf geröteter Haut – das sind typische Symptome für das seborrhoische Ekzem. Die Hauterkrankung tritt häufig auf der Kopfhaut oder im Gesicht auf, ist harmlos und nicht ansteckend. Sie kann recht gut behandelt werden, kommt häufig aber wieder und verläuft chronisch.
Ursachen und Risikofaktoren
Meist erscheint das Ekzem auf der behaarten Kopfhaut und am Haaransatz, zwischen den Augenbrauen, an den Wangen und in den Hautfalten zwischen Mundwinkeln und Nase oder auch im Bartbereich. Es kann jedoch auch an anderen Körperstellen vorkommen. „Die Ursachen dafür sind vielfältig: Zum Beispiel können eine erhöhte Talgproduktion, ein natürlicherweise auf der Haut vorkommender Hefepilz, aber auch Bakterien, Stress, Hormone und eine familiäre Veranlagung eine Rolle spielen“, erklärt Thomas Ebel, Arzt im AOK-Bundesverband. Bei Menschen mit bestimmten Erkrankungen des Nervensystems wie Morbus Parkinson kommt die Erkrankung ebenfalls häufiger vor. Ist das Immunsystem geschwächt, kommt es verstärkt zu einem schweren Verlauf.
O-Ton von Thomas Ebel, Arzt im AOK-Bundesverband
Männer erkranken häufiger als Frauen
Die Hautkrankheit ist weit verbreitet: Etwa drei bis zehn Prozent der Bevölkerung haben damit zu tun, Männer häufiger als Frauen. Meist tritt das Ekzem zum ersten Mal im jüngeren Erwachsenenalter auf oder ab dem 50. Lebensjahr und kann dann immer wiederkehren. Im Sommer kann es abklingen. Denn Sonnenlicht und frische Luft wirken positiv auf die Haut. In den Wintermonaten oder bei längerem Stress kommt es dann aber oft wieder.
Auch Säuglinge können daran erkranken; typisch sind hier fest haftende, gelblich-fettige Schuppen auf der Kopfhaut. Das Ekzem heilt bei Babys in den meisten Fällen von allein aus und muss nicht behandelt werden. Nehmen die Schuppenkrusten auf dem Kopf überhand, kann man sie über Nacht mit etwas Olivenöl einweichen lassen und dann mit Babyshampoo abwaschen.
Behandlung bei Erwachsenen
„Die Diagnose des seborrhoischen Ekzems ist meist einfach. Schuppen auf der Haut können aber auch durch Schuppenflechte, Neurodermitis oder Allergien verursacht werden. Eine hautärztliche Abklärung ist daher sinnvoll“, sagt Mediziner Ebel. Behandelt wird das seborrhoische Ekzem mit Antipilzmitteln in Form von Cremes oder Shampoos, die auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Helfen können auch teerhaltige Produkte mit Salicylsäure. Ist die Haut stark entzündet, werden kortisonhaltige Salben eingesetzt, damit die Entzündungen abklingen. „Lassen Sie möglichst viel Licht und Luft an die Haut. Für den Sonnenschutz eignen sich Lotionen mit geringem Fettgehalt“, empfiehlt Ebel.
Auch wenn ein seborrhoisches Ekzem harmlos ist, kann es für die Betroffenen belastend sein. Die Flecken bilden sich oft im Gesicht und können immer wiederkehren. Wenig sinnvoll ist es jedoch, die betroffenen Hautstellen mit viel Make-up zu bedecken, dadurch werden nur die Hautporen verstopft. Ab und zu ein leichtes Make-up ist aber nicht bedenklich.