Statement

Reimann zu Ergebnissen der AG Gesundheit: „Richtige Signale zur Finanzverantwortung des Bundes, fehlende Fantasie bei der Ausgabenbegrenzung“

26.03.2025 AOK-Bundesverband 3 Min. Lesedauer
Porträt: Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes
Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes

Die jetzt publik gewordenen Ergebnisse der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… zu den Koalitionsverhandlungen kommentiert Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Bundesverbands, wie folgt:

„Die Punkte, auf die sich die gesundheits- und pflegepolitischen Fachpolitiker geeinigt haben, sind in großen Teilen zu begrüßen. Wir haben immer wieder gefordert, dass der Bund seine Finanzverantwortung wieder stärker wahrnimmt. Dass jetzt die Bürgergeld-Pauschalen für die GKV endlich angehoben und der Sozialen Pflegeversicherung Die Pflegeversicherung wurde 1995 als fünfte Säule der Sozialversicherung eingeführt. Ihre Aufgabe… kurzfristig die Corona-Kosten zurückgezahlt werden sollen, sind aus unserer Sicht sehr positive Zeichen. Die nötigen ordnungspolitischen Korrekturen zeigen sich auch bei der Zuordnung der Kosten für den Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… -Transformationsfonds in Richtung Bund und Länder.

Mit Blick auf nötige Strukturreform ist es gut, dass sich bei der ärztlichen Primärversorgung Unter Primärversorgung wird die gesundheitliche Grundversorgung und Beratung verstanden, in der auch… und beim Thema Terminvergabe etwas bewegen soll und dass mit der Notfallreform und dem Pflegekompetenzgesetz die beiden liegen gebliebenen Reformprojekte aus der letzten Legislaturperiode in der 21. Wahlperiode schnell vollendet werden sollen. Klug ist auch der Beschluss, eine nachhaltige Pflegereform mittelfristig von einer Bund-Länder-Expertengruppe vorbereiten zu lassen.

„Dass die Bürgergeld-Pauschalen für die GKV endlich angehoben und der SPV die Corona-Kosten zurückgezahlt werden sollen, sind sehr positive Zeichen.“

Schwierig ist hingegen, dass die Arbeitsgruppe auf der Ausgabenseite keinerlei Fantasie und Ehrgeiz zur Ausgabenbegrenzung entwickelt hat. Wir haben als AOK-Gemeinschaft immer wieder dafür geworben, die Entwicklung der Ausgaben an die Einnahmeentwicklung anzupassen. Zu diesem Thema ist in den konsentierten Punkten aktuell nichts zu finden. Im Gegenteil: Das Entbudgetierungs-Signal auch in Richtung Fachärzte öffnet die Honorarschleusen weiter, und der Arzneimittelbereich bleibt komplett von Einsparungen ausgenommen. Ausgabendisziplinierende Korrektive wie zum Beispiel ein Ausgabenmoratorium, die Grundlohnsummen-Anbindung für große Leistungsbereiche oder Instrumente zur Eindämmung der explodierenden Arzneimittelausgaben sucht man vergeblich.

Diese Schlagseite in Richtung Einnahmeorientierung auf Basis von Steuermitteln sollte im Verlauf der Verhandlungen noch ausgeglichen werden, sonst dürften die eigentlich richtigen Forderungen im Verteilungsdisput mit anderen Ressorts ein Legitimationsproblem bekommen. Bei voraussichtlich über 340 Milliarden Euro an Leistungsausgaben im Jahr 2025 nur mehr Bundesmittel zu verlangen, ohne gleichzeitig den Ausgabenanstieg zu dämpfen, wird nicht vermittelbar sein.“

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