Zugriff auf Rücklagen belastet die AOK stärker als andere Kassen
Die AOK-Gemeinschaft weist für das Gesamtjahr 2021 ein vorläufiges Minus von über 4,1 Milliarden Euro aus. Das Defizit aus dem dritten Quartal (knapp -2,7 Milliarden Euro) hat sich damit im vierten Quartal noch einmal um fast 1,5 Milliarden Euro erhöht. Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes kommentiert die vorläufigen Finanzergebnisse der gesetzlichen Krankenversicherung (KV45) für das Jahr 2021 wie folgt. Dr. Carola Reimann sagt:
"Die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Gemeinschaft hat ihre wichtige Rolle als zuverlässiger Partner in der Pandemie erfüllt und ihre Relevanz für ein leistungsfähiges Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… unter Beweis gestellt. Nun sind unsere Rücklagen zu großen Teilen aufgebraucht, und die letzte RSA-Reform trifft uns besonders. Gleichzeitig ist in nächster Zeit mit kräftigen Nachholeffekten und einem Anstieg der Ausgaben zu rechnen. Angesichts unserer geschwächten Finanzbasis und einer verschlechterten Wettbewerbsposition erwarten wir von der Politik deutliche Signale zur finanziellen Stabilisierung. Außerdem muss der Risikostrukturausgleich erneut überprüft und im Interesse aller Versicherten weiterentwickelt werden. Zurzeit bestehen erhebliche Risikoselektionsanreize besonders zulasten sozialpolitisch schutzbedürftiger und vulnerabler Menschen und Personengruppen. Angesichts unserer geschwächten Finanzbasis und einer verschlechterten Wettbewerbsposition erwarten wir von der Politik deutliche Signale zur finanziellen Stabilisierung. Außerdem muss der Risikostrukturausgleich erneut überprüft und im Interesse aller Versicherten weiterentwickelt werden. Zurzeit bestehen erhebliche Risikoselektionsanreize besonders zulasten sozialpolitisch schutzbedürftiger und vulnerabler Menschen und Personengruppen."