Pressemitteilung

Arbeitsunfähigkeitsmeldungen erreichten 2022 ein Rekordniveau

16.03.2023 AOK Baden-Württemberg, Heilbronn-Franken 4 Min. Lesedauer

Im Landkreis Heilbronn stieg der Krankenstand gegenüber 2021 um 36,9 Prozent

AU-Bescheinigung

Heilbronn. Die Corona-Pandemie hat auf dem Arbeitsmarkt deutliche Spuren hinterlassen. Etwa 455.000 der insgesamt 1,4 Millionen erwerbstätigen Versicherten der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Baden-Württemberg wurden zwischen März 2020 und Dezember 2022 aufgrund einer Covid-Erkrankung mindestens einmal arbeitsunfähig geschrieben. Der Anteil der Mitglieder, die sich 2022 einmal oder mehrfach krank meldeten, betrug 70,6 Prozent. Im Jahr 2021 lag dieser Wert noch bei 57,3 Prozent. Im Landkreis Heilbronn stieg die Arbeitsunfähigkeitsquote von 55,5 Prozent im Jahr 2021 auf 68,2 Prozent 2022, im Stadtkreis Heilbronn von 56,4 auf 66,8 Prozent. Der Krankenstand Der Krankenstand beziffert die Zahl der arbeitsunfähig geschriebenen Kranken bezogen auf 100… im Land- und Stadtkreis erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 5,4 auf 6,6 Prozent.

Nach Schätzungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin betrugen die volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfähigkeit liegt nach der Definition des Gemeinsamen Bundesausschusses dann vor, wenn der Versicherte aufgrund… im Jahr 2021 etwa 153 Milliarden Euro. Diese Summe dürfte 2022 noch deutlich überstiegen werden. Im vergangenen Jahr kamen auf jedes AOK-Mitglied in Heilbronn-Franken 24,6 Arbeitsunfähigkeitstage. Im Vergleich zu 2021 ein Anstieg um 23,3 Prozent. In Heilbronn waren die Erwerbstätigen 2022 im Durchschnitt 24 Tage arbeitsunfähig. Der Wert erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 36,9 Prozent. Entgegen diesem Trend verringerte sich die durchschnittliche Krankheitsdauer im Land pro Fall um 10,4 Prozent auf 10,3 Kalendertage, im Landkreis Heilbronn um 9,5 Prozent auf 10,5 Kalendertage und im Stadtkreis Heilbronn um 8,6 Prozent auf 9,6 Tage

Die Krankheitsarten mit dem größten Anteil an allen Arbeitsunfähigkeitsfällen waren die Atemwege – hierzu zählen die Covid-Erkrankungen – mit 29,5 Prozent, Muskel- und Skelett mit 11,5 Prozent, Verdauung mit 4,7 Prozent und Verletzungen mit 4,7 Prozent. Der Beitrag von AU-Fällen mit einer Dauer von mehr als sechs Wochen betrug 2,6 Prozent. Diese Langzeiterkrankungen – darunter die Long-Covid-Fälle – verursachten 32,9 Prozent alle Arbeitsunfähigkeitstage.

Die Berufsgruppen mit den höchsten Fehlzeiten 2022 in Heilbronn-Franken waren die Metallbearbeitung mit 41,2 Arbeitsunfähigkeitstagen, Papierverarbeitung mit 37,3, Metallumformung mit 37,0, Platz- und Gerätewarte mit 36,4 sowie Altenpflege mit 36,2. Am wenigsten krankgeschrieben waren die IT-Anwendungsberatung (9,7 Tage), Softwareentwicklung (10,4), Geschäftsführer (11,1) und Controlling (11,2).

Der Krankenstand nach Branchen analysiert ergibt für 2022 bei den AOK-Versicherten in Baden-Württemberg folgendes Bild: Im Gesundheits- und Sozialwesen betrug die Arbeitsunfähigkeitsquote 7,6 Prozent (gegenüber 6,1 Prozent im Jahr 2021), Öffentliche Verwaltung 7,5 Prozent (6,0 in 2021), Verarbeitendes Gewerbe 7,3 Prozent (6,1), Energie/Wasser/Entsorgung 7,1 Prozent (6,1) und Erziehung und Unterricht 6,9 Prozent (4,9). Den geringsten Krankenstand hatten Land- und Forstwirtschaft mit 4,4 Prozent (3,3 Prozent in 2021), Banken und Versicherungen mit 5,0 Prozent (3,8) und Dienstleistungen mit 5,3 Prozent (4,1).

Zahlenbasis sind die Auswertungen der AOK Baden-Württemberg. Ihre Zahlen gelten als repräsentativ, da sie mit rund 45 Prozent aller Versicherten die größte Krankenkasse des Landes ist.

Ihr Ansprechpartner und Pressekontakt

Dr. René Schilling
Pressesprecher

Dr. René Schilling