Rems-Murr-Kreis: Beschäftigte waren 2024 an 21 Tagen krank
Gesundheitskasse analysiert Arbeitsunfähigkeiten ihrer Mitglieder – Langzeiterkrankungen machen ein Drittel aller Fehlzeiten aus
Waiblingen. Die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Ludwigsburg-Rems-Murr hat anhand der Krankschreibungen die gesundheitliche Situation ihrer beschäftigten Versicherten im Kalenderjahr 2024 ausgewertet.
Eine der wichtigsten Kennzahlen ist in diesem Zusammenhang der Krankenstand Der Krankenstand beziffert die Zahl der arbeitsunfähig geschriebenen Kranken bezogen auf 100… : „2024 lag dieser im Rems-Murr-Kreis bei 5,8 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im vorletzten Jahr. Zum Vergleich: Bundesweit betrug der Anteil 6,5 Prozent und in Baden-Württemberg 5,9 Prozent“, sagt Klaus Hage, Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement bei der AOK Ludwigsburg-Rems-Murr. Die Branche „Gesundheits- und Sozialwesen“ habe mit 6,4 Prozent den höchsten Krankenstand im Landkreis verzeichnet. Der niedrigste Wert wurde im Wirtschaftszweig „Land- und Forstwirtschaft“ mit 2,9 Prozent festgestellt.
Eine positive Entwicklung vermeldet die Gesundheitskasse bei der durchschnittlichen Krankheitsdauer ihrer Mitglieder im Rems-Murr-Kreis: „2024 lag sie pro Fall bei 9,5 Kalendertagen. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr von einem Prozent“, erklärt Klaus Hage.
Die Auswertung ergab aber auch negative Trends. So liegt bei der Zahl der Arbeitsunfähigkeitsmeldungen eine deutliche Zunahme vor: Auf 100 Versicherte im Landkreis kamen rund 222 ärztliche Krankschreibungen. Die Zahl überschreitet damit den Vorjahreswert um 2,4 Prozent. „Eine Erklärung dafür liegt auch in der Einführung der elektronischen Krankmeldung. Durch sie erfolgt inzwischen eine vollständige Erfassung aller Bescheinigungen. Früher wurde bei Kurzerkrankungen oftmals auf eine Einreichung bei der Krankenkasse verzichtet“, ordnet der AOK-Experte ein. Ebenfalls gestiegen sei die Dauer der Arbeitsunfähigkeiten. 2024 kamen auf jedes AOK-Mitglied im Durchschnitt 21,1 Krankheitstage. Hier stieg die Zahl im Vergleich zu 2023 um 1,6 Prozent. „63,8 Prozent der AOK-Mitglieder waren 2024 einmal oder mehrfach krank. Dieser Wert liegt mit 0,4 Prozentpunkten etwas höher als 2023“, nennt Klaus Hage eine weitere Kennzahl.
Welche Krankheitsarten für die verschiedenen Entwicklungen im Rems-Murr-Kreis hauptsächlich verantwortlich sind, hat die AOK ebenfalls analysiert: „Die höchsten Anteile bei den Arbeitsunfähigkeitsfällen hatten mit 30,5 Prozent die Atemwegserkrankungen. Dahinter folgt mit 13,6 Prozent der Bereich 'Muskel und Skelett', dann die Rubrik 'Verdauung' mit 5,8 Prozent sowie 'Verletzungen' mit fünf Prozent. Bezogen auf die Dauer der Arbeitsunfähigkeiten waren die vier häufigsten Krankheitsarten 'Muskel und Skelett' mit 18,9 Prozent, Atemwege mit 17 Prozent, Psyche mit 12,9 Prozent und Verletzungen mit 8,8 Prozent“, erläutert Hage.
Der Anteil von Arbeitsunfähigkeitsfällen mit einer Dauer von mehr als sechs Wochen betrug 2,6 Prozent. „Allein diese Langzeiterkrankungen sind jedoch für über ein Drittel (34 Prozent) aller Arbeitsunfähigkeitstage verantwortlich“, betont der Gesundheitsexperte.
Die AOK Ludwigsburg-Rems-Murr bietet im Bereich der Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… neben ihrem Gesundheitsprogramm auch für Unternehmen, Einrichtungen und Vereine gezielt ausgerichtet fachliche Unterstützung.