Pressemitteilung

Gürtelrose: Die plötzliche Wiederkehr der Windpocken (Rems-Murr-Kreis)

24.04.2023 AOK Baden-Württemberg, Ludwigsburg-Rems-Murr

Waiblingen

Abgeschlagenheit und Fieber, gefolgt von leichten Hautrötungen mit kleinen Knötchen und Bläschen, die jucken und wie Nadelstiche schmerzen können. Diese Symptome sind typisch für eine Gürtelrose, an der grundsätzlich jeder erkranken kann. Betroffen sind jedoch vor allem Ältere und Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr. In den vergangenen Jahren ist ein leichter Anstieg bei den Erkrankungszahlen zu verzeichnen. Im Jahr 2017 befanden sich im Rems-Murr-Kreis insgesamt 1.333 AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Versicherte wegen einer Gürtelrose in Behandlung. 2021 wurden insgesamt 1.412 Personen oder genauer gesagt 924 Frauen und 488 Männer medizinisch versorgt.

 

Meist erkranken Menschen nur einmal im Leben an einer Gürtelrose, aber es gibt auch mehrfach Betroffene. „Windpocken und Gürtelrose (Herpes Zoster) werden beide durch Varizella-Zoster-Viren verursacht. Während sich Windpocken sehr leicht durch Tröpfcheninfektion ausbreiten, sozusagen mit dem Wind, wird Gürtelrose hingegen durch Schmierinfektion weitergegeben“, sagt Dr. med. Ralph Bier, Mediziner bei der AOK Baden-Württemberg.

 

Der häufigste Grund an Gürtelrose zu erkranken, ist die Reaktivierung der im Körper verbliebenen Varizella-Zoster-Viren nach einer überstandenen Windpockeninfektion. Kommt es zu einer Schwächung des Immunsystems – wie etwa durch bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Kortison, übermäßigen Stress oder auch zu wenig Sonnenschutz – wird das Virus wieder aktiv. Es wandert dann über die Nervenbahnen zur Haut, wo sich schmerzhafte Entzündungen bilden, meist in Verbindung mit dem für Gürtelrose charakteristischen Ausschlag. Dieser kann überall am Körper auftreten, oft ist aber nur eine Region betroffen, etwa die Brust oder der Rumpf. Schmerzen im betroffenen Bereich können auch nach dem Abheilen noch einige Zeit anhalten. In seltenen Fällen werden diese Schmerzen chronisch, bleiben also dauerhaft bestehen.

 

Bei ersten Anzeichen einer Gürtelrose sollte unbedingt die Hausarztpraxis aufgesucht werden, um eine eindeutige Diagnose zu stellen. Eine frühzeitige Behandlung beugt weiteren Komplikationen und chronischen Schmerzen vor. „In schweren Fällen können auch andere Organe betroffen sein – beispielsweise Gehirn, Nervensystem, Lunge oder Leber. Dies kann zu einem lebensgefährlichen Verlauf führen“, so Dr. med. Ralph Bier. Deshalb ist es wichtig, Mitmenschen vor einer Ansteckung zu schützen. Patienten mit Gürtelrose sind bereits bis zu zwei Tage vor Auftreten des Hautausschlags ansteckend und bleiben es bis zum vollständigen Verkrusten aller Bläschen. Sinnvoll ist es daher, den betroffenen Hautbereich abzudecken.

 

Um sich selbst zu schützen, empfiehlt die Ständige Impfkommission Menschen über 60 Jahren und Menschen mit dem Risiko für einen schweren Verlauf bereits ab 50 Jahren die Impfung gegen Gürtelrose als wichtigste vorbeugende Maßnahme. Die Kosten hierfür werden von den gesetzlichen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… übernommen.

 

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