Erfolgreiches Arbeitgeberforum zur Integration ausländischer Fachkräfte

Baden-Baden. Zahlreiche Arbeitgeber haben sich kürzlich in der Ooser Festhalle versammelt, um sich über die Gewinnung und nachhaltige Integration ausländischer Fachkräfte zu informieren. Das Arbeitgeberforum der Kommunalen Pflegekonferenz des Stadtkreises Baden-Baden in Kooperation mit der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Mittlerer Oberrhein, der Wirtschaftsregion Mittelbaden sowie den Städten Rastatt, Bühl und Gaggenau brachte Unternehmen und Experten aus der Region zusammen.
„Mich hat das Interesse an der Veranstaltung sehr begeistert. Dies zeigt, dass die Region das Thema für sich entdeckt hat. Ich glaube, in keiner vergleichbaren Veranstaltung sind so viele Akteure vor Ort, die Hilfen anbieten“, bemerkte Petra Spitzmüller, Geschäftsführerin der AOK Mittlerer Oberrhein. Auch Bürgermeister Roland Kaiser lobte das Format der Veranstaltung: „Das Ziel des Arbeitgeberforums ist es, unseren regionalen Unternehmen praxisorientierte Lösungen und wertvolle Kontakte zu bieten, um ausländische Fachkräfte zu gewinnen und erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren.“
Der Fachkräftemangel ist eine der drängendsten Herausforderungen, denen sich Unternehmen aller Branchen gegenübersehen. Allein im Jahr 2023 blieben in Deutschland rund 1,8 Millionen Stellen unbesetzt: So lautet der Befund einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Laut dem Statistischen Bundesamt werden auch in der Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… trotz steigender Ausbildungszahlen bis ins Jahr 2049 mindestens 280.000 zusätzliche Pflegekräfte gebraucht. Dabei ist das Arbeitskräftepotenzial in Deutschland bereits stark ausgeschöpft. Die heimische Bevölkerung allein kann die Lücke unter den Fachkräften nicht schließen. Nach dem Statistischen Bundesamt stellen heutzutage Beschäftigte mit Einwanderungsgeschichte in vielen Mangelberufen eine Mehrheit, etwa in der Bau- oder Lebensmittelbranche, im Bereich Transport oder in der Gastronomie.
Laut dem Sachverständigenrat für Integration und Migration ist in der Pflege- und Gesundheitsbranche jeder sechste Erwerbstätige im Ausland geboren und jeder vierte Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… bzw. Ärztin hat einen Migrationshintergrund. Auch auf dem Arbeitgeberforum in Baden-Baden wurde betont, dass die Rekrutierung ausländischen Fachpersonals eine zusätzliche Strategie neben der Aktivierung heimischer Arbeitskraftpotenziale darstellt. Die Teilnehmer des Forums konnten sich über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Fachkräfteeinwanderung informieren, insbesondere über das im Juni 2023 reformierte Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Neben Fachvorträgen und Erfahrungsberichten aus der Praxis bestand die Möglichkeit, sich an verschiedenen Informationsständen mit Expertinnen und Experten auszutauschen und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Dabei wurden insbesondere die Hürden bei der Rekrutierung und Integration ausländischer Arbeitskräfte thematisiert und konkrete Lösungsansätze vorgestellt.
Demnach ist für eine erfolgreiche Bindung der internationalen Fachkräfte vor allem die kulturelle und soziale Integration von großer Bedeutung. Dies verdeutlichte auch der Erfahrungsbericht zweier Pflegefachkräfte aus Kolumbien: Ihnen habe es geholfen, zu zweit nach Deutschland gekommen zu sein und vor Ort eine konkrete Ansprechperson zu haben, die ihnen bei fast allen Angelegenheiten mit Rat und Tat zur Seite stehe. Von Behördengängen bis zu Fragen der Mülltrennung. Auch von den Experten erhielten die Betriebe zahlreiche weitere Tipps, wie sie den Integrationsprozess durch gezielte Maßnahmen fördern können, um eine langfristige und erfolgreiche Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Bürgermeister Kaiser formulierte dazu abschließend ein positives Fazit: „Durch das Arbeitgeberforum haben wir nachhaltige Impulse erhalten, die uns zukünftig helfen, den Fachkräftemangel auch in der Region Mittelbaden zu meistern und gleichzeitig Chancen für unsere Wirtschaftsregion zu nutzen.“
Text: Jonas Sertl / Stadt Baden-Baden
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