Pressemitteilung

Anhaltend hoher Krankenstand im Kreis

12.03.2025 AOK Baden-Württemberg, Neckar-Alb 4 Min. Lesedauer

Laut AOK-Statistik bleiben die krankheitsbedingten Fehlzeiten der Beschäftigten im Landkreis Reutlingen auf einem hohen Niveau. Das liegt auch an der fehlenden Erholung in den Sommermonaten.

AOK-Geschäftsführerin Marion Rostam von der Bezirksdirektion Neckar-Alb wird von einem Kamerateam interviewt.
Gesundheitsreport 2024

Reutlingen. Die im Landkreis Reutlingen beschäftigten AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Mitglieder waren im Jahr 2024 an 5,8 Prozent aller Kalendertage krankgeschrieben. Das sind gut 21 Krankentage pro Beschäftigtem im Jahr. Dieselben Werte gab es bereits im Jahr zuvor. Mit dem aktuellen Wert liegt die Region sowohl unter dem Landesdurchschnitt von 6,0 Prozent als auch deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 6,5 Prozent. Im bundesweiten Ranking landet Baden-Württemberg zusammen mit Hamburg auf Platz 3, hinter Berlin mit 5,8 Prozent und Bayern (5,9 Prozent). Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der Krankenkasse hervor, den die Geschäftsführerin der AOK Neckar-Alb, Marion Rostam, in einer Pressekonferenz vorstellte.

„Auch mit Blick auf den allgemeinen Personal- und Fachkräftemangel hätte ich mir mehr Erholung bei den krankheitsbedingten Ausfällen gewünscht. Nach den Corona-Jahren mit Rekord-Krankheitstagen wäre das für die Unternehmen und Einrichtungen in unserer Region wichtig gewesen“, ordnet Marion Rostam die Daten ein. Eine Auffälligkeit kann die Geschäftsführerin nennen, die mit verantwortlich für den geringen Rückgang der Fehlzeiten gemacht werden könne: Auch in den Sommermonaten verzeichnete die Kasse steigende AU-Daten, obwohl die Monate Juni bis August üblicherweise sehr „gesunde“ Monate seien.

Auf 100 Beschäftigte kamen übers Jahr gut 216 Arbeitsunfähigkeitsmeldungen (AU-Meldung), was einen leichten Anstieg um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Der Anteil der Beschäftigten, die sich einmal oder mehrfach krankmeldeten, betrug 64,9 Prozent (65,2 Prozent im Vorjahr). Die durchschnittliche Krankheitsdauer je AU-Meldung lag bei 9,8 Kalendertagen. Dies entspricht einem leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von 1,0 Prozent. 

Die Top drei AU-Krankheiten

Atemwegserkrankungen sind der häufigste Grund für eine ärztlich bescheinigte Krankmeldung. Mit 30,9 Prozent legten sie im Jahr 2024 nochmals zu (30,3 Prozent im Jahr 2023). Auf Platz 2 der häufigsten Diagnosen landen mit 12,7 Prozent wieder die Muskel- und Skeletterkrankungen, gefolgt von Erkrankungen des Verdauungssystems mit 6,0 Prozent.

Betrachtet man die Dauer der AU-Meldungen, führen die Muskel- und Skeletterkrankungen mit 18,7 Prozent die Liste an, gefolgt von Atemwegserkrankungen mit 16,2 Prozent und psychischen Beschwerden mit 12,2 Prozent. 

Wer kränkelt mehr, wer weniger?

Im Branchenvergleich fehlten – wie bereits 2023 – die Beschäftigten im Verkehr- und Transportwesen mit 6,8 Prozent aller Kalendertage am häufigsten. Am geringsten fiel der Krankenstand im Wirtschaftszweig Banken und Versicherungen aus. Hier lag er bei nur 4,0 Prozent. 

Innerhalb der Branchen sticht eine Gruppe in Reutlingen mit besonders vielen Fehltagen hervor: Beschäftigte in der Drucktechnik fehlten krankheitsbedingt an gut 41 Tagen. Dagegen waren Beschäftigte in der Bauplanung, Bauentwicklung, technischen Forschung und Entwicklung mit knapp 8 Fehltagen am wenigsten krankgeschrieben.

Betrachtet man die Entwicklung der Krankenstände nach Alter und Geschlecht fällt auf, dass der Krankenstand ganz junger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zwischen 20 und 24 Jahren mit 5,0 Prozent (bei Frauen) und 5,1 Prozent (bei Männern) höher ist als in jeder anderen Altersgruppe bis 45 Jahre. Zunehmende Fehltage, mit dann auch längeren Ausfallzeiten, haben Beschäftigte beiden Geschlechts ab einem Alter von 45 Jahren. Ab 55 Jahren führen dann die Männer die Anzahl der krankheitsbedingten Fehltage an, bis zu einem Spitzenwert von 10,5 Prozent im Alter von 60 bis 64 Jahren.


Hinweis an die Redaktion:

Grundlage für den Gesundheitsreport sind Krankheitsdaten aus dem Jahr 2024 von 78.334 im Landkreis Reutlingen beschäftigen AOK-Mitgliedern. Ausgewertet wurden diese vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO). Berücksichtigt wurden nur durch eine ärztliche Bescheinigung gemeldete Arbeitsunfähigkeitsfälle (AU-Fälle). Als AU-Tage gelten Kalendertage, also auch Samstage, Sonntage und Feiertage. Fehlzeiten aufgrund von Kuren und Krankengeldfälle wurden ebenso berücksichtigt. Die Daten der AOK Baden-Württemberg mit einem Marktanteil von über 50 Prozent in der Region gelten als repräsentativ.

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Eveline Blank
Pressesprecherin

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