Fasten ist nicht für jeden geeignet
Fasten hat eine lange Tradition und wird in vielen religiösen Gemeinschaften praktiziert. Aber auch für nichtreligiöse Menschen kann der bewusste Verzicht etwas Befreiendes haben. Wer allerdings heilfastet, sollte laut Jutta Hansen, Ernährungsfachkraft bei der AOK Neckar-Fils, Einiges beachten, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden.
Esslingen. Fasten kann für jeden etwas anderes bedeuten: zum Beispiel auf Genussmittel zu verzichten oder Angewohnheiten bewusst zu ändern. So wird die Fastenzeit beispielsweise auch für eine Auszeit in Sachen Süßigkeiten, Rauchen oder Smartphone genutzt.
Wenn sich das Fasten nur auf bestimmte Handlungen oder Genussmittel beschränkt, kann es von jedem durchgeführt werden und verursacht keine gesundheitlichen Probleme. Wer hingegen das sogenannte Heilfasten praktiziert, somit weitestgehend auf feste Nahrung verzichtet und nur Wasser, Brühe oder Säfte zu sich nimmt, sollte Einiges beachten. „Heilfasten sollten nur gesunde Erwachsene und das auch nur nach vorheriger Rücksprache mit dem Hausarzt“, sagt Jutta Hansen, Ernährungsfachkraft bei der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Neckar-Fils.
Denn Heilfasten ist nicht für jeden geeignet. „Wer zu lange fastet, kann Man-gelerscheinungen und Kreislaufprobleme bekommen“, sagt Hansen.
„Für Kinder sowie kranke Menschen ist Heilfasten nicht geeignet“, so die Ernährungsexpertin weiter. „Schwangere und Stillende haben außerdem einen erhöhten Nährstoffbedarf und sollten besonders auf ihre Ernährung achten. Deshalb gilt auch hier: kein Fasten.“
Heilfasten hilft in der Regel auch nicht dabei, langfristig abzunehmen. Hier ist eine Ernährungsumstellung sinnvoller, wenn das Ziel eine langfristige Gewichtsreduktion ist. „Durch die Umstellung des Stoffwechsels beim Fasten kommt es meist zum Jojo-Effekt“, erklärt Hansen. „Oft wird das Ursprungsgewicht nach dem Fasten schnell wieder erreicht oder sogar übertroffen. Es sei denn, die Ernährung wird grundsätzlich umgestellt.“ Die Empfehlung der AOK-Ernährungsfachkraft: „Abwechslungsreiche Ernährung mit viel körperlicher und geistiger Aktivität“. Und natürlich gilt: „Immer auch genügend trinken – am besten Wasser.“