Klimawandel beeinflusst Pollenflug - Auch im Landkreis Esslingen leider immer mehr Menschen an einer Allergie
Steigende Temperaturen verändern das Auftreten von Pollen in Deutschland – mit gravierenden Folgen. Etwa 12 Millionen Menschen leiden laut Robert Koch-Institut hierzulande an Heuschnupfen. Das entspricht rund 15 von 100 Personen. Eine Auswertung der AOK Neckar-Fils unter ihren Versicherten zeigt, dass auch im Landkreis Esslingen in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen aufgrund einer Pollenallergie behandelt wurden. 2021 waren es 14.467 Versicherte, während die Zahl 2017 noch bei 12.074 lag.
Esslingen. Auffällig bei den saisonalen Beschwerden ist die Verteilung auf die Geschlechter: Bis zum 34. Lebensjahr trifft der Heuschnupfen mehr männliche AOK-Versicherte als weibliche. Ab dem Alter von 35 Jahren verkehrt sich das Bild und mehr Frauen leiden unter der Erkrankung. Besonders schwer erwischt es die Altersgruppen der 30- bis 34-Jährigen sowie der 50- bis 59-Jährigen.
„Allergien kann man inzwischen als Volkskrankheit bezeichnen“, sagt Dr. Sabine Hawighorst-Knapstein, Fachärztin bei der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Baden-Württemberg. Laut der Medizinerin sind die gestiegenen Zahlen an Heuschnupfen-Geplagten mitunter dem Klimawandel geschuldet: „Bei einigen Pflanzen hat sich die Blütezeit aufgrund der in der Tendenz gestiegenen Temperaturen deutlich ausgedehnt, sodass Pollenflug bereits im Januar oder sogar im Dezember möglich ist.“ Es sei wissenschaftlich belegt, dass die Birkenpollensaison 2018 bereits sechs Tage früher begann als noch 1988.
Auch die Zahl der Tage mit starker Pollenbelastung nahm in den vergangenen Jahren deutlich zu. Laut Allergieinformationsdienst breiten sich aufgrund der wärmeren Umgebung immer mehr Pflanzen aus, die früher in Deutschland nicht wuchsen. Dazu zählt beispielsweise die Beifuß-Ambrosia, die zwischen August und dem ersten Frost blüht. Eine einzige dieser Pflanzen kann bis zu einer Milliarde Blütenpollen abgeben. Zudem ist ihr Blütenstaub offenbar deutlich aggressiver als Blütenpollen heimischer Pflanzen. Eine Konzentration von mehr als zehn Pollenkörnern pro Kubikmeter Luft reicht bereits aus, um heftige allergische Reaktionen auszulösen.
„Neben Niesattacken, Fließschnupfen und Augenjucken kann sich auch ein allergisches Asthma entwickeln“, warnt Dr. Hawighorst-Knapstein. Wer an einer Pollenallergie leidet, dem rät sie, das Fenster beim Schlafen am besten geschlossen zu lassen und zu lüften, wenn weniger Pollen fliegen. Weil Blütenstaub auch an der Kleidung und in den Haaren haftet, sollte getragene Kleidung außerhalb des Schlafzimmers abgelegt und die Haare vor dem zu Bett gehen gewaschen werden. „Sind die Beschwerden besonders stark, können auch verschiedene Medikamente eingesetzt werden. Heilen können diese Arzneimittel Nach der Definition des Arzneimittelgesetzes (AMG) sind Arzneimittel insbesondere Stoffe und… die Allergie jedoch nicht“, so die AOK-Ärztin.
Weiterführende Informationen für die Redaktionen
- Versicherte der AOK Baden-Württemberg können von der Teilnahme am Haus- und FacharztProgramm profitieren. Darin werden die Patienten ganzheitlich beraten und versorgt sowie bei der Einhaltung der Desensibilisierung unterstützt. Link zum FacharztProgramm: www.aok.de/pk/bw/facharztprogramm-pneumologie/
- Weitere Tipps bei Heuschnupfen: www.aok.de/pk/allergien/heuschnupfen/