Bundesweite Hitzeschutzkampagne
Klimaresiliente Versorgung im Hausarztvertrag der AOK Baden-Württemberg als Vorreiter
Stuttgart. Mit einer bundesweiten Präventionskampagne sollen Patientinnen und Patienten in ganz Deutschland strukturiert für die Gesundheitsrisiken durch Hitze sensibilisiert und beraten werden. Vorbild ist die klimaresiliente Versorgung im Hausarztvertrag der AOK Baden-Württemberg, die sich gezielt an chronisch Kranke richtet und zum Ziel hat, hitzebedingte Gesundheitsschäden zu vermeiden. Aktuell sind für die voraussetzenden Schulungen über 2.000 Hausärztinnen und -ärzte sowie Praxispersonal gemeldet und bereits 1.300 geschult.
Die Klimakrise ist mit massiven Auswirkungen für die Gesundheit der Menschen verbunden. Eine Analyse des RKI Das Robert Koch-Institut (RKI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für… zum Mortalitätsverlauf für das Jahr 2022 ergab für die Kalenderwochen 15 bis 36 eine hitzebedingte Übersterblichkeit von rund 4.500 Sterbefällen. „Insbesondere für Patientinnen und Patienten die unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronischen Lungenerkrankungen oder Diabetes leiden oder bestimmte Medikamente einnehmen, kann die Hitze schnell zur Gefahr werden. Dass wir gerade diese Patientinnen und Patienten aufgrund unseres langjährigen Vertrauensverhältnisses in unseren Hausarztpraxen so gut erreichen können, bezeichnete unser Bundesgesundheitsminister zurecht als ‚Goldschatz‘“, erklärt Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth, die Vorsitzende des Hausärzteverbandes Baden-Württemberg.
Um vulnerable Gruppen besser für individuelle hitzebedingte Gesundheitsrisiken zu sensibilisieren und Hitzeschäden zu vermeiden, startet der Deutsche Hausärzteverband gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ist zuständig für die Politikbereiche Gesundheit,… und unterstützt durch KLUG Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e. V. im Rahmen des bundesweiten Hitzeschutzplans eine Präventionskampagne zur Hitze-Beratung mit Informations- und Patientenmaterialien.
Wie eine solche Versorgung in der Hausarztpraxis aussehen kann, machen die Vertragspartner des Hausarztvertrags der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Baden-Württemberg vor: In der klimaresilienten Versorgung werden Patient:innen über Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel und Gesundheit informiert und es soll die Motivation für Klima- und Gesundheitsschutz gesteigert werden. Nach einer qualifizierenden Schulung des Hausarztpraxisteams zum Thema Klima & Gesundheit, wird die klimaresiliente Versorgung einmal jährlich mit einem Zuschlag von 8 Euro auf die Chronikerpauschale vergütet.
Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg bekräftigt: „Künftig häufiger auftretende Hitzeperioden stellen gerade für ältere und chronisch kranke Menschen ein besonderes Gesundheitsrisiko dar. Diese Gruppen machen über 60 Prozent unserer HZV-Teilnehmerinnen und -teilnehmer aus. Gemeinsam setzen wir darauf, die Gesundheits- und Klimakompetenz insbesondere von Risikogruppen durch die jeweils behandelnde Praxis strukturiert zu stärken.“
„Die klimaresiliente Versorgung ist ein weiteres Beispiel dafür, wie in der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) wichtige aktuelle Versorgungsthemen deutlich schneller und effizienter in der Versorgung adressiert werden können als in der Regelversorgung. Während andere noch darüber reden, haben wir in Baden-Württemberg bereits über 1.300 Ärzt:innen und Praxispersonal für die klimaresiliente Versorgung geschult“, erklärt Dr. Susanne Bublitz, Vorstandsvorsitzende des Hausärzteverbands Baden-Württemberg. Dieses Konzept könne nun als Blaupause bundesweit übernommen werden und direkt in die Umsetzung gehen.
Dr. Norbert Smetak, neuer Vorsitzender von MEDI Baden-Württemberg betont: „Die Einführung von Neuerungen wie die der klimaresilienten Versorgung geht in der HZV und den Facharztselektivverträgen in Baden-Württemberg erfahrungsgemäß leichter als in der Regelversorgung, weil die Vertragspartner deutlich mehr Gestaltungmöglichkeiten haben. Deshalb sind wir dem Gesundheitsminister dankbar, dass er die wichtige Gesundheitsprävention durch die klima-resiliente Versorgung gemeinsam mit dem Deutschen Hausarztverband auch bundesweit aktiv fördert“.