AOK-Pflegereport 2024: Deutlicher Anstieg der Pflegebedürftigkeit in Baden-Württemberg
Neue Analyse zeigt erhebliche regionale Unterschiede
Stuttgart. Die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Baden-Württemberg legt im Anschluss an den bundesweiten WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… -Pflegereport 2024 eine detaillierte Analyse der regionalen Unterschiede bei der Pflegebedürftigkeit Mit dem Zweiten Pflegestärkungsgesetz (PSG II) vom 27. November 2015 wurde der Begriff der… vor. Dabei zeigt sich eine dramatische Entwicklung: Die Pflegeprävalenz ist zwischen 2017 und 2023 im Durchschnitt um 65,9 Prozent gestiegen. Besonders auffällig sind die starken regionalen Unterschiede in der Entwicklung.
Die Großstädte verzeichnen die stärksten Zuwächse. Spitzenreiter ist Mannheim mit einem Anstieg von 89,2 Prozent, gefolgt von Heidelberg mit 80,6 Prozent. Die Pflegeprävalenz hat sich in diesen Städten von etwa 3,5 Prozent auf über 6,5 Prozent nahezu verdoppelt. Während einige Regionen extreme Steigerungen verzeichnen, fallen die Zuwächse in anderen Gebieten moderater aus. Baden-Baden (43,2 Prozent), der Neckar-Odenwald-Kreis (44,4 Prozent) und der Ortenaukreis (44,7 Prozent) zeigen die geringsten Steigerungsraten, liegen aber dennoch deutlich über dem Niveau von 2017.
Die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden, ist im Vergleich zu 2017 durchschnittlich um 22 Prozent gestiegen. Auch hier zeigen sich erhebliche regionale Unterschiede: Während in Mannheim die Wahrscheinlichkeit um 44 Prozent zunahm, verzeichnete der Bodenseekreis nur einen Anstieg von 7 Prozent.
Bei der Art der Pflegeleistungen zeigt sich eine klare Präferenz für Geldleistungen, die durchschnittlich 63,7 Prozent ausmachen. In Mannheim liegt dieser Anteil sogar bei 72,3 Prozent. Die vollstationäre Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… macht im Durchschnitt 19,3 Prozent aus, mit Spitzenwerten in Freiburg (25,1 Prozent).
„Diese Entwicklung stellt das Pflegesystem weiterhin vor große Herausforderungen“, kommentiert Matthias Fuhrer, Geschäftsbereichsleiter Verträge und Verhandlungen – Care bei der AOK Baden-Württemberg. „Besonders die stark unterschiedliche regionale Entwicklung erfordert Betrachtungen für die einzelnen Regionen.“ Die AOK Baden-Württemberg setzt sich laut Matthias Fuhrer ein für eine Stärkung der Versorgungsstrukturen, die den Bedarfen der pflegebedürftigen Menschen in Baden-Württemberg gerecht wird, sowie für einen Ausbau der Pflegeinfrastruktur entsprechend regionaler Bedarfe.
Weitere Informationen:
- Die Prävalenzraten haben sich von durchschnittlich 3 bis 4 Prozent auf 5 bis 7 Prozent erhöht.
- Sach- oder Kombinationsleistungen machen etwa 17 Prozent der Pflegeleistungen aus.
- Die Spannweite bei Geldleistungen reicht von 54,8 Prozent bis 72,3 Prozent.
Hinweise für die Redaktionen:
Die Analyse basiert auf Abrechnungsdaten der AOK Baden-Württemberg und umfasst die Entwicklung der Pflegebedürftigkeit in allen 44 Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs von 2017 bis 2023.