Pressemitteilung

Gürtelrose: Schmerzhaft und vermeidbar

13.04.2023 AOK Baden-Württemberg, Schwarzwald-Baar-Heuberg 3 Min. Lesedauer

Vorsorge-Impfung kann vor Erkrankung schützen

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Schwarzwald-Baar-KreisGrundsätzlich kann jeder Mensch an Gürtelrose (Herpes-Zoster) erkranken. Betroffen sind jedoch vor allem Ältere und Personen mit geschwächter Immunabwehr. Um sich vor einer Gürtelrose zu schützen, empfiehlt die Ständige Impfkommission daher Menschen über 60 Jahren und Menschen mit dem Risiko für einen schweren Verlauf bereits ab 50 Jahren die Impfung gegen Gürtelrose.

Im Schwarzwald-Baar-Kreis verzeichnet die regionale AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Schwarzwald-Baar-Heuberg eine gleichbleibend hohe Anzahl an Gürtelrose erkrankter AOK-Versicherter im Alter von 40+. So waren 2017 insgesamt 758 und 2021 insgesamt 772 AOK-Versicherte mit der Diagnose Gürtelrose in ärztlicher Behandlung. Während sich in diesem Zeitraum bei weiblichen Versicherten einen leicht rückläufigen Trend in Höhe von zwei Prozent beobachten lässt, steigt die Anzahl der betroffenen Männer im gleichen Zeitraum um sieben Prozent leicht an.

Auslöser für die Gürtelrose kann ein geschwächtes Immunsystem sein, aber auch übermäßiger Stress, bestimmte Medikamente wie Kortison oder zu wenig Sonnenschutz.

„Der häufigste Grund an Gürtelrose zu erkranken ist jedoch die Reaktivierung der im Körper verbliebenen Varizella-Zoster-Viren nach einer überstandenen Windpockeninfektion“, erklärt Sabine Fröchte-Mink, Gesundheitsexpertin bei der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg.

„Das Virus nistet sich nach einer überstandenen Windpockeninfektion inaktiv in den Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark ein. Kommt es jedoch zu einer Schwächung des Immunsystems, kann das Virus wieder aktiviert werden und wandert dann über die Nervenbahnen zur Haut, wo sich schmerzhafte Entzündungen meist in Verbindung mit dem für Gürtelrose typischen Ausschlag bilden“, so die AOK-Expertin.

Weitergegeben wird die Virus-Erkrankung durch eine Schmierinfektion – im Gegensatz zu Windpocken, die sich sehr leicht durch Tröpfcheninfektion ausweiten – quasi mit dem Wind.

Die Symptome einer Gürtelrose sind zuerst Abgeschlagenheit und Fieber. Nach 2-3 Tagen kommt ein brennender oder stechender, mittelstarker bis starker Schmerz im betroffenen Bereich hinzu, gefolgt von leichten Hautrötungen mit kleinen Knötchen, aus denen sich innerhalb weniger Stunden Bläschen entwickeln, die jucken können. Dieses Stadium hält bis zu 5 Tage an. Danach trocknen die Bläschen innerhalb von zwei bis zehn Tagen aus, wobei sich eine gelbliche Kruste bildet. Insgesamt dauert es in der Regel zwei bis vier Wochen, bis die Erkrankung ausgestanden ist. Eine Gürtelrose kann überall am Körper auftreten. Oft ist nur eine Region betroffen, etwa die Brust oder der Rumpf.

„80 Prozent der Betroffenen haben starke halbseitig begrenzte Schmerzen. Dort, wo es schmerzt, entsteht später in der Regel der typische Hautausschlag“, sagt Sabine Fröchte-Mink über den Verlauf der Erkrankung und erklärt die Ursache der mit der Erkrankung einhergehenden Schmerzen.

„An einer schmerzhaften Gürtelrose zu erkranken muss nicht sein. Eine Vorsorge-Impfung ist für vulnerable Menschen ab 50 empfehlenswert.“

Sabine Fröchte-Mink

Sabine Fröchte-Mink

Gesundheitsexpertin bei der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg

„Die Schmerzen im betroffenen Bereich haben ihre Ursache in den Entzündungen der Nervenbahnen. Sie können auch nach dem Abheilen des Ausschlags noch einige Zeit anhalten. In seltenen Fällen werden diese Schmerzen chronisch, bleiben also dauerhaft bestehen. In schweren Fällen kann die Erkrankung auch andere Organe betreffen, beispielsweise Gehirn, Nervensystem, Lunge oder Leber. Dies kann zu einem lebensgefährlichen Verlauf führen“, so die AOK-Gesundheitsexpertin Fröchte-Mink.

Bei Anzeichen einer Gürtelrose sollte unbedingt die Hausarztpraxis zur Abklärung aufgesucht werden, um eine eindeutige Diagnose zu stellen und die Schmerzen entsprechend ihrer Ursache auch zu behandeln. Eine frühzeitige Behandlung kann chronischen Schmerzen und Komplikationen vorbeugen. Meist erkranken Menschen nur einmal im Leben an einer Gürtelrose, aber es gibt auch Patientinnen und Patienten, bei denen die Erkrankung mehrfach auftritt.

„Um andere vor einer Ansteckung zu schützen, ist es wichtig zu wissen, dass Patienten mit Gürtelrose bereits bis zu zwei Tage vor Auftreten des Hautausschlags ansteckend sind und es bis zum vollständigen Verkrusten aller Bläschen bleiben“, so Sabine Fröchte-Mink. Um andere vor einer Ansteckung zu schützen, ist es sinnvoll, den betroffenen Bereich abzudecken, bis die Bläschen vollständig verkrustet sind. Denn das Virus sitzt in der Flüssigkeit in den Bläschen, weshalb das Abdecken das Ansteckungsrisiko für andere senkt.

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Porträt Nina Lägel
Pressesprecherin

Nina Lägel