AOK: Vorschlag einer "Eintrittsgebühr" für Arzt- und Klinikbesuche geht in falsche Richtung
Statement des Geschäftsführers der AOK Stuttgart-Böblingen zur von Wirtschaftswissenschaftler Prof. Bernd Raffelhüschen (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) angestoßenen Diskussion, den gesetzlich Krankenversicherten jährlich bis zu 2.000 Euro Selbstbeteiligung aufzuerlegen.
Stuttgart. „Der Vorschlag von Prof. Bernd Raffelhüschen, neben den Krankenkassenbeiträgen eine zusätzliche Gebühr für Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… - oder Krankenhausbesuche einzuführen, geht aus Sicht der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Stuttgart-Böblingen in die völlig falsche Richtung. Erfahrungen mit der Praxisgebühr Die Praxisgebühr ist mittlerweile abgeschafft und wird seit dem 1. Januar 2013 nicht mehr erhoben. … haben gezeigt, dass durch solche Maßnahmen besonders einkommensschwache Versicherte oftmals auf notwendige Arztbesuche verzichten, was zu höheren Folgekosten für die Solidargemeinschaft führen kann. Auch wenn wir auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten für die Menschen schauen, lehnen wir diesen Vorschlag ab. Statt die Menschen noch stärker zu belasten, muss die Politik endlich die dringend notwendigen Reformen im Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen umfasst alle Einrichtungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erhalten,… angehen, damit die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung nachhaltig stabilisiert wird. Unsere Vorschläge hierzu liegen auf dem Tisch: Dazu gehört, dass der Staat seiner Verantwortung nachkommt und adäquate Beiträge für Bezieherinnen und Bezieher von Bürgergeld bezahlt. Darüber hinaus muss der Fokus insgesamt stärker auf Wirtschaftlichkeit und Nutzen liegen, damit die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung mit der Einnahmenseite in Einklang kommen.“