Pressemitteilung

Krankenstand erreichte 2022 ein Rekordniveau - Atemwegsinfekte waren im Landkreis Biberach der häufigste Grund für eine Krankschreibung

21.03.2023 AOK Baden-Württemberg, Ulm-Biberach 4 Min. Lesedauer

Mit 6,4 Prozent hat der allgemeine Krankenstand im Jahr 2022 den höchsten Stand bei erwerbstätigen Versicherten der AOK Baden-Württemberg seit 2010 erreicht. Auch unter den AOK-versicherten Arbeitnehmern im Landkreis Biberach ist der Krankenstand im Jahr 2022 deutlich gestiegen: Von 5,1 Prozent im Jahr 2021 auf 6,2 Prozent im Jahr 2022. Dies zeigen Auswertungen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).

BiberachAuf 100 erwerbstätige Versicherte im Landkreis Biberach kamen 220,1 Arbeitsunfähigkeitsmeldungen. Die Zahl der Krankschreibungen überschritt damit den Vorjahreswert um 39,1 Prozent. Jedes beschäftigte AOK-Mitglied kam im Schnitt auf 22,8 krankheitsbedingte Fehltage. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage um 22,8 Prozent.

Der Anteil der Versicherten, die sich mindestens einmal krankmeldeten, betrug 70,4 Prozent und lag damit deutlich höher als 2021 (56,8 Prozent). Allerdings waren die Menschen kürzer krank: Pro Krankmeldung waren sie im Schnitt 10,4 Tage arbeitsunfähig, 2021 waren es 11,6 Tage. In 29,1 Prozent der Arbeitsunfähigkeitsfälle wurden die Mitglieder ein bis drei Tage krankgeschrieben. Der Anteil mit einer Dauer von mehr als sechs Wochen betrug 2,9 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken (2021: 4,2 Prozent). Allerdings machten diese Langzeiterkrankungen in der Summe 33,9 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage aus.

Atemwegserkrankungen waren mit 30,8 Prozent der häufigste Grund für Krankmeldungen (2021: 19,4 %), gefolgt von Muskel- und Skeletterkrankungen mit 11,5 Prozent (2021: 16,0 %), Verletzungen mit 5,6 Prozent (2021: 9,2 %) und Erkrankungen des Verdauungssystems mit 4,5 Prozent (2021: 6,1 %).

Bezogen auf die meisten Fehltage führen die Atemwegserkrankungen mit 20,2 Prozent die Statistik an (2021: 11,0 %). Es folgen Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 17,1 Prozent (2021: 22,2 %), Verletzungen mit 9,3 Prozent (2021: 11,8 %) und psychische Beschwerden mit 8,2 Prozent (2021: 9,8 %).

Im saisonalen Verlauf war der Krankenstand Der Krankenstand beziffert die Zahl der arbeitsunfähig geschriebenen Kranken bezogen auf 100… im März (8,3 %), Februar (8,2 %) und Juli sowie Dezember (6,8 %) am höchsten. Die meisten Fehlzeiten zählt die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… im Landkreis Biberach für die Branche „Gesundheits- und Sozialwesen“ mit 7,6 Prozent, gefolgt von den Branchen „Verarbeitendes Gewerbe“ sowie „Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung“ mit je 6,5 Prozent. Angestellte in der Land- und Forstwirtschaft hatten mit 3,2 Prozent den niedrigsten Krankenstand.

Betrachtet man die Entwicklung der Krankenstände nach Alter und Geschlecht fällt auf, dass Arbeitnehmer zwischen 30 und 34 Jahren die niedrigste AU-Quote haben: Sie betrug bei den Frauen 4,0 Prozent und bei den Männern 4,7 Prozent. Männer sind über fast alle Altersgruppen hinweg etwas häufiger krankgeschrieben als Frauen. Besonders stark driften die Geschlechter in den letzten Arbeitsjahren auseinander: Bei den 60- bis 64-Jährigen liegt der Krankenstand der Männer bei 10,8 Prozent, der der Frauen bei 9,4 Prozent.

 

Hinweis:

Grundlage für den Gesundheitsreport sind Krankheitsdaten aus dem Jahr 2022 von 59.541 im Landkreis Biberach beschäftigen AOK-Mitgliedern (42 % weiblich, 58 % männlich). Die Zahlen der AOK gelten als repräsentativ, da sie mit einem Marktanteil von über 50 Prozent die größte Krankenkasse in der Region ist.

Berücksichtigt wurden nur durch eine ärztliche Bescheinigung gemeldete Arbeitsunfähigkeitsfälle (AU-Fälle). Als AU-Tage gelten Kalendertage, also auch Samstage, Sonn- und Feiertage. Kurzzeiterkrankungen bis zu drei Tagen Dauer werden nur erfasst, wenn eine ärztliche Krankschreibung vorliegt. Der wahre Anteil der Kurzzeiterkrankungen kann daher höher liegen, als dies in den Krankenkassendaten zum Ausdruck kommt. Ausgewertet wurden die Daten vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… ).

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Thomas Wöllhaf
Pressesprecher

Thomas Wöllhaf