Pressemitteilung

Pflegende Angehörige häufig an Belastungsgrenze

22.11.2022 AOK Baden-Württemberg, Ulm-Biberach 3 Min. Lesedauer

Ein Großteil der Pflegebedürftigen wird zu Hause von ihren Angehörigen gepflegt. Pflege stellt immer einen körperlichen, psychischen und organisatorischen Kraftakt dar, egal, ob man seine pflegebedürftigen Angehörigen lieber bei sich in der vertrauten Umgebung behalten will oder ob sich ein geeigneter Platz in einer Pflegeeinrichtung noch nicht gefunden hat.

älteres Paar

BiberachDie Anzahl der Pflegebedürftigen nimmt stetig zu. 2021 gab es in Baden-Württemberg 334.190 AOK-Versicherte mit mindestens einem Pflegegrad, 2017 waren es noch 265.241. Im Landkreis Biberach hat sich die Zahl im selben Zeitraum von 5.399 auf 6.522 erhöht.

In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey, im Auftrag der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Baden-Württemberg, gaben 12,6 Prozent der Befragten im Landkreis Biberach an, dass sie eine nahestehende Person pflegen. Viele von ihnen bringt die Pflege Kann die häusliche Pflege nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden, besteht Anspruch auf… an die Belastungsgrenze Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind - mit Ausnahme bei den Fahrkosten - von allen… . Das wirkt sich mit Überforderung (37,2 Prozent), ständiger Müdigkeit (24,3 Prozent) und Reizbarkeit (12,1 Prozent) aus. Vielen pflegenden Angehörigen macht laut der Umfrage vor allem die fehlende Wertschätzung der Gesellschaft (47 Prozent) und die emotionale Betroffenheit (36,9 Prozent) zu schaffen. Betroffen sind überwiegend Frauen, denn laut Statistiken sind zwei von drei pflegenden Personen, die die unbezahlte Care-Arbeit übernehmen, weiblich.

Bei vielen pflegenden Angehörigen besteht die Gefahr, dass das eigene Leben auf der Strecke bleibt. Sie gaben an, weniger Zeit für Freunde (56 Prozent), Hobbys (54,3 Prozent) und ihre Partnerschaft (34,7 Prozent) zu haben. 5,8 Prozent der Pflegenden haben aufgrund der Pflege ihre Arbeitszeit reduziert, 8,8 Prozent pausieren im Beruf und 18,1 Prozent haben ihren Beruf ganz aufgegeben.

„Wenn ein Angehöriger pflegebedürftig wird, verändert das den Alltag aller Beteiligten“, sagt Dr. Sabine Schwenk, Geschäftsführerin der AOK Ulm-Biberach. „Jede Pflegesituation ist anders, alles erscheint komplex und viele fühlen sich damit überfordert. Unsere Pflegeberaterinnen und Pflegeberater unterstützen dabei, mit dieser Situation vom ersten Moment an möglichst gut umzugehen. Gemeinsam können individuelle Lösungen entwickelt und entlastende Maßnahmen geplant werden.“

Die Pflegeberaterinnen und -berater geben einen umfassenden Überblick über gesetzliche Leistungen wie den Entlastungsbeitrag, Pflegeunterstützungsgeld sowie Verhinderungs- und Kurzzeitpflege Kann die häusliche Pflege zeitweise nicht, noch nicht oder nicht in dem erforderlichen Umfang… und informieren über Pflegekurse, Vorsorge Für die medizinische Vorsorge und die Rehabilitation gilt der Grundsatz ambulant vor stationär – das… und Rehabilitationsmaßnahmen für pflegende Angehörige. Gemeinsam mit den Pflegebedürftigen und den pflegenden Angehörigen entwickeln sie individuelle Lösungen, um die Belastungen durch die Pflegesituation zu reduzieren. Die Beratung kann telefonisch, online, im Kundencenter oder auf Wunsch direkt im häuslichen Umfeld erfolgen.

Ihr Ansprechpartner und Pressekontakt

Thomas Wöllhaf
Pressesprecher

Thomas Wöllhaf