Pressemitteilung

Zahl der Pollenallergiker in Ulm und im Alb-Donau-Kreis steigt - Klimawandel sorgt für eine Ausdehnung der Pollensaison

17.03.2023 AOK Baden-Württemberg, Ulm-Biberach
Pollenallergie

Ulm

Etwa zwölf Millionen Menschen leiden laut Robert Koch-Institut Das Robert Koch-Institut (RKI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für… in Deutschland an Heuschnupfen. Das entspricht rund 15 von 100 Personen. Eine Auswertung der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Ulm-Biberach unter ihren Versicherten zeigt, dass auch im Alb-Donau-Kreis und in Ulm in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen aufgrund einer Pollenallergie ärztlich behandelt wurden. 2021 waren es im Landkreis 4.545 AOK-Versicherte und im Stadtkreis 1.927, während die Zahl 2017 noch bei 3.913 bzw. 1.523 gelegen hatte. Die Zahl der Behandlungen ist im Alb-Donau-Kreis zwischen 2017 und 2021 pro Jahr im Durchschnitt um 3,71 Prozent gestiegen, im Stadtkreis Ulm um 4,86 Prozent.

 

„Bei einigen Pflanzen hat sich die Blütezeit aufgrund des Klimawandels und der in der Tendenz gestiegenen Temperaturen deutlich ausgedehnt, sodass Pollenflug schon im Januar oder sogar im Dezember möglich ist“, sagt Dr. Sabine Hawighorst-Knapstein, Fachärztin bei der AOK Baden-Württemberg. So sei wissenschaftlich belegt, dass die Birkenpollensaison 2018 bereits sechs Tage früher begann als noch 1988.

 

Auch die Zahl der Tage mit starker Pollenbelastung nahm in den vergangenen Jahren deutlich zu. Laut Allergieinformationsdienst breiten sich aufgrund der wärmeren Umgebung immer mehr Pflanzen aus, die früher in Deutschland nicht wuchsen. Dazu zählt beispielsweise die Beifuß-Ambrosia, die zwischen August und dem ersten Frost blüht. „Eine einzige dieser Pflanzen kann bis zu einer Milliarde Blütenpollen abgeben. Zudem ist ihr Blütenstaub offenbar deutlich aggressiver als Blütenpollen heimischer Pflanzen. Eine Konzentration von mehr als zehn Pollenkörnern pro Kubikmeter Luft reicht bereits aus, um heftige allergische Reaktionen auszulösen“, so die Ärztin.

 

Bei einer Pollenallergie bekämpft das körpereigene Immunsystem übermäßig stark die normalerweise harmlosen Eiweiße, die in den jeweiligen Pollen enthalten sind. Der allergische Schnupfen kann sich durch häufiges Niesen, eine laufende oder verstopfte Nase sowie tränende und juckende Augen bemerkbar machen. Bei starken Beschwerden fühlen sich viele Betroffene zudem schlapp und müde. Auch asthmatische Beschwerden wie Husten und Kurzatmigkeit können auftreten.

 

Das Wichtigste bei einer Allergie sei, den Auslöser zu meiden. Bei einer Pollenallergie gar nicht so einfach; dessen ist sich die Medizinerin bewusst. „Deshalb ist es für betroffene Menschen umso wichtiger, dass sie über das Krankheitsbild und seine Ursachen gut informiert sind, die Zusammenhänge verstehen und Ausweichstrategien entwickeln. Je besser Allergikerinnen und Allergiker ihre Krankheit wird in der Medizin als Abweichung von Gesundheit oder Wohlbefinden verstanden. Allerdings stößt die… verstehen, umso weniger werden sie in ihrem Alltag von den krankheitstypischen Beschwerden beeinträchtigt.“ Um die Beschwerden zu lindern, können zudem verschiedene Medikamente eingesetzt werden. „Heilen können diese Arzneimittel Nach der Definition des Arzneimittelgesetzes (AMG) sind Arzneimittel insbesondere Stoffe und… die Allergie jedoch nicht“, so die AOK-Ärztin.

 

Damit sich Betroffene tagesaktuell über das Belastungsrisiko informieren können, gibt der Deutsche Wetterdienst gemeinsam mit der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienste e. V. einen Pollenflug-Gefahrenindex heraus. Er informiert während der Pollenflugzeit über die Intensität der Pollenbelastung für den aktuellen und die beiden folgenden Tage, was eine vorausschauende Anpassung des Verhaltens und der Medikation für Allergiker erleichtert. Inzwischen gibt es zudem für Smartphones auch zahlreiche Apps, die über die aktuelle Pollenbelastung informieren.

 

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Thomas Wöllhaf
Pressesprecher

Thomas Wöllhaf