Wie Daten die Versorgung verbessern

Daten aus dem Gesundheitswesen bieten enorme Chancen, um die Qualität der Patientenversorgung und die Effizienz des Gesundheitssystems zu verbessern. Die AOK-Gemeinschaft verfügt über einen Datenschatz aus der Versorgung von 27 Millionen Versicherten. Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) wertet diese Routinedaten unter Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitsaspekten aus, und die AOK bringt die Ergebnisse in die aktuellen gesundheitspolitischen Debatten ein.

Ein Besprechungsraumim Krankenhaus. Ein Team aus Ärzten schaut gemeinsam auf den Bildschirm. Dabei zeigt ein Arzt auf etwas, was auf dem Monitor dargestellt wird.
Gesundheitsdaten können künftig noch effektiver dazu genutzt werden, die Versorgung zu verbessern.

Verknüpfung von Gesundheitsdaten bringt Erkenntnisgewinne

Gesundheitsdaten können künftig noch systematischer und effektiver genutzt werden, um die Versorgung, öffentliche Gesundheit, Forschung, Innovation und die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems zu verbessern. Die AOK-Gemeinschaft begrüßt und unterstützt ausdrücklich diese Intention. Das gilt auch für das Vorhaben, Daten aus dem Forschungsdatenzentrum Gesundheit und jene aus den Krebsregistern miteinander zu verknüpfen. Nach Ansicht der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… lässt sich hiermit ein wichtiger Beitrag zur Erforschung und Entwicklung neuer Therapieformen leisten. Dadurch lassen sich auch wertvolle Erkenntnisse für die Versorgung gewinnen, wie Studien belegen. So zeigte die von der AOK unterstützte Studie zur Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren (WiZen), dass die Verknüpfung von Sekundär- und Krebsregisterdaten neue Erkenntnisse hervorbringt, von denen Krebspatientinnen und -patienten profitieren.  

WIdO-Atlas gibt Einblicke in die Gesundheit Deutschlands

Der Gesundheitsatlas Deutschland des Wissenschaftlichen Instituts der AOK bietet umfassende Analysen und Daten zur gesundheitlichen Lage der Bevölkerung in Deutschland. Durch detaillierte Auswertungen zu regionalen Merkmalen in Zusammenhang mit regionalen Krankheitshäufigkeiten ermöglicht der Atlas einen Einblick in die gesundheitlichen Unterschiede des Landes. Die verlässlichen Aussagen zur Krankheitshäufigkeit für die knapp 83 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner in den Regionen Deutschlands beruhen auf Abrechnungsdaten der 27 Millionen AOK-Versicherten. Dafür setzt das WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… ein Hochrechnungsverfahren ein, das das Institut für diesen Zweck in Zusammenarbeit mit der Universität Trier entwickelt hat.

Im Fokus stehen Krankheitsbilder wie Diabetes mellitus Typ 2, Asthma, COPD, koronare Herzkrankheit, Rückenschmerzen oder Krebs. Der Gesundheitsatlas soll dazu beitragen, die Aufmerksamkeit für diese Erkrankungen zu erhöhen und Verbesserungen bei beeinflussbaren Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen sowie bei der Versorgung der Patientinnen und Patienten anzuregen. Die interaktiven Karten und Grafiken erleichtern die Visualisierung komplexer Daten. Damit fördert der Gesundheitsatlas die öffentliche Aufklärung und erhöht die Gesundheitskompetenz, indem er Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, sich über die gesundheitliche Situation in ihrer Region zu informieren.

Qualitätsmonitor informiert über Unterschiede in der stationären Versorgung

Mit dem Online-Portal „Qualitätsmonitor“ stellt das WIdO detaillierte Qualitätskennzahlen deutscher Kliniken zur Verfügung, die eine Unterscheidung zwischen guten und schlechten Behandlungsstrukturen, Prozessen oder Ergebnissen von Krankenhäusern auf Bundes-, Landes- und Klinikebene ermöglichen. Als Datengrundlage nutzt das WIdO Selbstangaben der Kliniken in den Strukturierten Qualitätsberichten sowie Zertifizierungsinformationen.

Ziel des Angebotes ist es, regionale Struktur- und Qualitätsunterschiede in der stationären Versorgung bei ausgewählten Krankheitsbildern und Verletzungen transparent zu machen. Damit unterstützt die AOK-Gemeinschaft den auf politischer Ebene forcierten Prozess zur Verbesserung der Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… in der medizinischen Versorgung. Die Auswertungen eignen sich für Trendanalysen, regionale Vergleiche oder die Bewertung einzelner Kliniken und können für Entscheiderinnen und Entscheider sowie Planungsverantwortlichen in den Bundesländern eine wertvolle Hilfestellung sein. Der Vergleich zwischen den Bundesländern liefert konkrete Hinweise, wo es Defizite in der qualitätsorientierten Krankenhausplanung Die Planung von Krankenhäusern steht in der Verantwortung der Bundesländer, die damit die… gibt. Die Nutzerinnen und Nutzer haben die Möglichkeit, die Qualitätskennzahlen in Karten oder Diagrammen zu visualisieren und herunterzuladen. Das Portal wird schrittweise um weitere Themen und Indikationen erweitert. Die verfügbaren Daten werden jährlich aktualisiert.

Qualitätsatlas Pflege weist auf Defizite an den Versorgungsschnittstellen hin

Der „Qualitätsatlas Pflege“ des WIdO ist das erste Online-Portal in Deutschland, das Unterschiede in der Versorgungsqualität bei Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern auf Kreis-, Länder- und Bundesebene darstellt. Dazu wurden erstmals Routinedaten auch Sekundärdaten genannt, sind Daten, die routinemäßig von der gesetzlichen Krankenversicherung… aus der Kranken- und aus der Pflegeversicherung Die Pflegeversicherung wurde 1995 als fünfte Säule der Sozialversicherung eingeführt. Ihre Aufgabe… einbezogen und miteinander verknüpft. Sogenannte „QCare-Qualitätsindikatoren für die Pflege“ zeigen die relevanten und grundsätzlich beeinflussbaren Aspekte an derzeit drei Schnittstellen der Versorgung auf: Prophylaxe und Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… , Arzneimittelversorgung und Krankenhausaufenthalte. Damit lassen sich regionale Versorgungsunterschiede ebenso beleuchten wie Entwicklungen im Zeitverlauf. Das Online-Angebot richtet sich sowohl an gesundheitspolitisch Verantwortliche vor Ort und in den Pflegeeinrichtungen als auch an Interessenverbände und Selbsthilfeorganisationen, Wissenschaft, Fachgesellschaften und Journalisten.

Routinedaten machen Qualität der Kliniken transparent

Jedes Jahr müssen sich Millionen Menschen in Deutschland operieren lassen. Informationen darüber, wie erfolgreich eine solche Behandlung verlaufen ist, sind hierzulande jedoch rar. Meist geraten die Patientinnen und Patienten aus dem Blick der Qualitätsmessung, wenn sie das Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… verlassen. Dabei kann eine Operation Folgeeingriffe oder weitere Behandlungen aufgrund von Komplikationen nach sich ziehen. Hier setzt das Verfahren zur Qualitätssicherung mit Routinedaten, kurz QSR, des WIdO an. Mit dem QSR-Verfahren lässt sich die Qualität von Krankenhausbehandlungen langfristig messen, indem der gesamte Behandlungsverlauf vor, während und nach dem Klinikaufenthalt analysiert wird. Hierfür nutzt das WIdO AOK-Routinedaten aus der Abrechnung mit Kliniken, Vertragsärztinnen und Ärzten sowie Apotheken.

Die Ergebnisse der QSR-Messung sind für Patientinnen und Patienten relevant, die vor planbaren Eingriffen stehen. Sie können in der Krankenhaussuche im AOK-Gesundheitsnavigator ausgewählte Klinikergebnisse für insgesamt 13 Operationen und Behandlungen einsehen und bei der Klinikwahl berücksichtigen Auch einweisende Ärztinnen und Ärzte können diese Informationen als Basis für die Beratung ihrer Patientinnen und Patienten verwenden. Für die Kliniken und ihr Qualitätsmanagement erstellt das WIdO eigene Klinikberichte. 

Karte zeigt, welche Krankenhäuser Mindestmengen erfüllen

Die Mindestmengen-Transparenzkarte der AOK-Gemeinschaft bildet seit 2020 alle Krankenhäuser in Deutschland ab, die Mindestmengen-relevante Operationen mit besonders hohen Risiken für die Patientinnen und Patienten vornehmen dürfen. Die Karte enthält auch die von den Krankenhäusern gemeldeten Fallzahlen für alle Behandlungen und Operationen, zu denen gesetzlich vorgegebene Mindestmengen existieren. Es handelt sich dabei um besonders anspruchsvolle, komplizierte und planbare Eingriffe.

Die Transparenzliste können Patientinnen und Patienten sowie einweisenden Ärztinnen und Ärzten wichtige Hinweise auf die Routine der operierenden Kliniken geben. Krankenhäuser, die auf der Karte nicht zu finden sind, dürfen die jeweilige Behandlung nicht vornehmen. Sie können sie infolgedessen auch nicht mit der AOK oder mit den anderen Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… abrechnen. Sämtliche Informationen aus der Karte fließen auch in den AOK-Gesundheitsnavigator ein, der Patientinnen und Patienten sowie Arztpraxen über die Qualität von Kliniken informiert.