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Von einem Euro gehen vier Cent in die Verwaltung  

31.01.2025 Hilke Nissen 3 Min. Lesedauer

Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) müssen immer mehr Ausgaben stemmen. Diese stiegen seit 2009 um fast 80 Prozent. Der Anteil der Verwaltungskosten an den Gesamtausgaben hingegen sank im Vergleichszeitraum.

Das Bild symbolisiert die Verwaltungsarbeit mit einem großen Stapel an Pappordnern.
Die Verwaltungsausgaben sind von 2009 bis 2023 nur moderat gestiegen.

Die Zahl der Versicherten wuchs zwischen 2009 und 2023 von 70 Millionen auf 74 Millionen, also um 6,1 Prozent (Jahresdurchschnitt). Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) kletterten im gleichen Zeitraum von rund 170,8 Milliarden Euro auf 306 Milliarden Euro. Die Verwaltungskosten der GKV sind währenddessen nicht proportional angewachsen. Sie lagen 2009 bei 8,9 Milliarden Euro, 2023 waren es 12,6 Milliarden Euro – ihr prozentualer Anteil an den Gesamtausgaben im gleichen Zeitraum zeigt damit eine rückläufige Entwicklung von 5,2 Prozent (2009) auf 4,1 Prozent (2023).

Die gesetzlich Versicherten können seit 1996 ihre Kasse frei wählen. Insgesamt ist die Zahl der Krankenkassen seither von 642 auf heute 94 gesunken, was auch auf den Wettbewerb unter den Kassen und der damit verbundenen Konzentration zurückzuführen ist. Mit Blick auf die Verwaltungskosten sind die gesetzlichen Krankenkassen effizienter als die privaten Anbieter, obwohl sie mehr als 90 Prozent der Bevölkerung versichern und viel mehr Aufgaben übernehmen.

Die Grafik zeigt drei Linien im Zeitrahmen von 2009-2023. Je eine Linie zu den GKV Ausgaben und Einnahmen und je eine Linie zu den netto Verwaltungskosten.

Zum Vergleich: Die PKV verwendet von einem Euro neun Cent für Verwaltungskosten, werden diese in Relation zu den Ausgaben betrachtet. Allerdings weist die PKV selbst den Anteil der Verwaltungskosten bezogen auf die Einnahmen aus. Abschlussprovisionen für Versicherungsvertreter, Vertragskosten, Maklerkosten und Kosten des Außendienstes gehören zu den Verwaltungskosten der PKV. Die PKV erhebt einkommensunabhängige und risikobezogene Beiträge, gesetzlich Versicherte zahlen einen prozentualen Anteil ihres Einkommens in die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung ein. Nahezu 90 Prozent der Erwerbstätigen sind gesetzlich versichert.

Mitwirkende des Beitrags