Heilberufe werden immer bedeutsamer
Mehr Praxen, mehr Patientinnen und Patienten, mehr Honorare: In den vergangenen Jahren haben die Heilberufe in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) an Bedeutung gewonnen.
Innerhalb von neun Jahren haben sich die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Physiotherapie, Ergotherapie, Stimm-, Sprech-, Sprach- und Schlucktherapie sowie Podologie fast verdoppelt. Das ist vor allem ein Ergebnis der verbesserten Vergütung der Heilberufe im Zuge des Gesetzes zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung (HHVG) von 2017.
Allerdings sind die Heilberufe noch immer auf Verordnungen von Vertragsärzten mit konkreten Therapieangaben angewiesen, um die Behandlung von gesetzlich versicherten Patientinnen und Patienten mit den Krankenkassen abrechnen zu können. Das HHVG sah Modellvorhaben für die sogenannte Blanko-Verordnung vor. Die beinhaltet, dass der Arzt zwar weiterhin eine Therapie verordnet, die Heilmittelerbringer aber die konkrete Auswahl, Dauer und Frequenz selbst festlegen.
Der AOK-Bundesverband sprach sich im November 2024 in einem Positionspapier dafür aus, den Heilberufen mehr Verantwortung zu geben und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu stärken. Allerdings müssten zunächst die „längst überfälligen Ausbildungsreformen zügig umgesetzt werden“, forderte die Vorstandsvorsitzend des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann, anlässlich der Veröffentlichung des Positionspapiers.
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