Hohe Erwartungen an KI im Gesundheitswesen
Ob in der Diagnostik, Pflege oder als App: Die Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz in der medizinischen Versorgung sind vielfältig. Doch obwohl viele Versicherte darin vor allem Chancen sehen, nutzt die Ärzteschaft sie bisher nur wenig.
Künstliche Intelligenz (KI) hält mehr und mehr Einzug ins Gesundheitswesen. So gibt es etwa in den USA bereits mehr als 500 Zulassungen für KI-Anwendungen in der Patientenversorgung. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Denn durch ihre Fähigkeit, menschenähnlich zu denken und große Datenmengen zu analysieren, kann KI unter anderem bei der Früherkennung und Diagnose von Krankheiten unterstützen, bei der Pflege helfen oder die Patientenbetreuung in Form von Apps erleichtern.
KI-Anwendungen im Gesundheitswesen haben ein großes wirtschaftliches Potenzial. Eine Studie des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens MarketsandMarkets prognostiziert für das Jahr 2024 einen weltweiten Umsatz von 21 Milliarden US-Dollar mit einer geschätzten Umsatzsteigerung auf 148 Milliarden US-Dollar bis 2029.
Mehr als 60 Prozent der Versicherten sehen in der KI-Nutzung für die Patientenversorgung in einer Befragung des Beratungsunternehmens und Wirtschaftsprüfers Deloitte mehr Chancen als Risiken. Sie haben laut der Studie hohe Erwartungen an KI in der Medizin, besonders hinsichtlich der Behandlungsqualität und dem Wunsch, durch eine höhere Effizienz mehr Zeit im Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt verbringen zu können. Jedoch nutzen laut einer Umfrage des Hartmannbundes derzeit nur rund zehn Prozent der Ärzteschaft KI-Systeme. Der Digitalisierung im Gesundheitswesen stehen der Untersuchung zufolge unter anderem eine mangelnde technische Ausstattung sowie veraltete IT-Infrastrukturen im Wege.
Derzeit entsteht in der Europäischen Gesundheitsunion der Europäische Gesundheitsdatenraum (EHDS), der auch die Nutzung von KI im Gesundheitswesen vorantreiben wird: zum einen, indem er die Datenqualität und Interoperabilität von KI-Systemen verbessern soll, zum anderen, indem er Datenschutz und Sicherheit optimiert sowie mehr Raum für Forschung und Innovation schaffen will.
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