Hitze verursacht jedes Jahr durchschnittlich 1.500 Klinikbehandlungen
Hitzewellen sind auch in Deutschland ein zunehmendes gesundheitliches Problem. Vor allem Menschen in dicht besiedelten Städten und Ältere leiden darunter. Die Folgen schlagen sich in der stationären Versorgung nieder.
Etwa 1.500 stationäre Behandlungen im Jahr gehen im Schnitt auf direkte Hitzeeinwirkungen zurück. Hierzu zählt das Statistische Bundesamt (Destatis) etwa Hitzschlag, Sonnenstich und weitere Diagnosen der Diagnosegruppe T67. Allerdings lässt sich Hitze als direkte Todesursache selten feststellen.
Als heiße Tage gelten Tage, in denen die Höchsttemperatur über 30 Grad Celsius liegt. Oft korrespondieren heiße Tage mit „Tropennächten“, in denen die niedrigste Temperatur 20 Grad Celsius ist. Bei Hitzewellen mit gesundheitlichen Auswirkungen übersteigt die bundesweite Wochenmitteltemperatur die 20-Grad-Marke auf dem Thermometer.
Vulnerable Gruppen wie alte Menschen, Kranke, Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen, Schwangere, Kleinkinder und Pflegebedürftige haben an heißen Tagen ein besonderes Risiko, ins Krankenhaus zu müssen oder gar zu versterben. Bei ihnen erhöht das Zusammenwirken aus Hitze und Vorerkrankungen das Sterberisiko – Hitze ist dann ein zusätzlicher Effekt.
2023 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Dazu liegen jedoch die Hitzetage und hitzebedingten Klinikaufenthalte noch nicht vor. Bei ungebremstem Treibhausausstoß prognostiziert der Deutsche Wetterdienst für 2031 bis 2060 eine weitere Zunahme um fünf bis zehn heiße Tage im Jahr in Norddeutschland und zehn bis 20 heiße Tage in Süddeutschland.
Typische Hitzeschäden sind neben Hitzeschlag und Sonnenstich auch Hitzeerschöpfung durch Salz- und Wasserverlust. Bei hohen Temperaturen besteht ein höheres Risiko für Flüssigkeitsmangel, wenn nicht genügend getrunken wird. Vor allem für ältere und eingeschränkte Menschen ist der sogenannte Volumenmangel immer häufiger die Ursache für Krankenhausaufenthalte und Todesfälle. Volumenmangel ist die Austrocknung des Körpers infolge von unzureichender Flüssigkeitsaufnahme oder erhöhtem Flüssigkeitsverlust. Die Zahl der Behandlungen wegen Flüssigkeitsmangels hat sich auch demografisch bedingt in 20 Jahren mehr als verdoppelt.
Inzwischen liegen zahlreiche Empfehlungen und Aktionspläne für Hitzeschutz im Gesundheitswesen vor. Seit 2023 gibt es einen von der Bundesärztekammer und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) initiierten Hitzeaktionstag, an dem sich auch der AOK-Bundesverband und zahlreiche weitere Institutionen und Verbände beteiligen. Eine repräsentative Befragung der AOK zum Hitzeaktionstag 2024 hat ergeben, dass langanhaltende Hitzeperioden mit Temperaturen von mindestens 30 Grad und deren Zunahme vor allem den Menschen in urbanen Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte und älteren Menschen Probleme und Sorgen bereiten. Immerhin ein Drittel der Menschen wünscht sich laut der Civey-Befragung mehr Informationen zum Thema Hitzeschutz. Die AOK hat ein spezielles Online-Angebot mit Informationen zum oft unterschätzten Thema Hitze und Gesundheit gestartet und bietet außerdem ein medizinisches Hitzetelefon von AOK-Clarimedis an.
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