Daten und Analysen Gesundheitssystem

Krankenstand verzeichnet große regionale Unterschiede

24.04.2025 Stefanie Roloff 3 Min. Lesedauer

Die krankheitsbedingten Fehlzeiten lagen auch 2024 auf hohem Niveau. Erneut war der Krankenstand im Osten Deutschlands dabei etwas höher als im Westen. Die Zahl der Fehltage hingegen variierte je nach Beruf stark.

Die Grafik stellt Menschen aus verschiedenen Berufen dar. Es sind zu sehen ein Arzt, eine Handwerkerin, ein Lehrer, eine Büroangestellte und ein Mann mit Kappe.
Die krankheitsbedingten Fehlzeiten variieren je nach Beruf und Bundesland.

2024 fehlten AOK-versicherte Erwerbstätige durchschnittlich 23,9 Tage aufgrund von Krankheit – so das Ergebnis einer aktuellen Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Im Schnitt erhielten sie von ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten 2,3 Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen. Große Unterschiede gab es bei der Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) zwischen den einzelnen Berufsgruppen.

 

Berufsspezifische Gesundheitsförderung gefragt

Bei den Berufen mit den meisten AU-Tagen handelt es sich häufig um Tätigkeiten mit hohen körperlichen Arbeitsbelastungen und überdurchschnittlich vielen Arbeitsunfällen. Zudem haben soziale Berufe, etwa in der Altenpflege, die in besonders hohem Maße mit psychischen Belastungen einhergehen, viele Fehltage. Die geringste Anzahl ist bei akademischen Berufen zu verzeichnen, zum Beispiel in der Hochschullehre und -forschung, Unternehmensberatung oder Softwareentwicklung. Vor diesem Hintergrund plädiert Helmut Schröder, Geschäftsführer des WIdO, dafür, Angebote der betrieblichen Gesundheitsförderung auf die spezifischen Belastungen und Bedürfnisse einzelner Beschäftigtengruppen zuzuschneiden.

Krankenstand variiert je nach Bundesland

Die Grafik zeigt eine Karte von Deutschland. Die Bundesländer sind einzeln markiert. Der Text und die Karte informieren über die Unterschiede des Krankheitsstandes je nach Bundesland.
Für die gesamte Ansicht auf den Punkt klicken und Grafik downloaden.

Beim Krankenstand wiederum, dem Anteil der angefallenen Arbeitsunfähigkeitstage am Kalenderjahr, zeigen sich Unterschiede im Bundesland-Vergleich. So war dieser 2024 in Ostdeutschland höher als im Westen. Bereits für das Jahr zuvor hatte der Fehlzeiten-Report 2024 des WIdO für den Osten Deutschlands einen um 0,8 Prozentpunkte höheren Krankenstand ermittelt. Die höchsten Krankenstände gab es 2024 in Mecklenburg-Vorpommern (7,7 Prozent) und Sachsen-Anhalt (7,7 Prozent), gefolgt von Thüringen (7,6 Prozent) und Brandenburg (7,5 Prozent). Die niedrigsten Krankenstände hatten Berlin (5,7 Prozent), Bayern und Baden-Württemberg (jeweils 5,9 Prozent). Zum Vergleich: Deutschlandweit lag der Jahresdurchschnitt 2024 bei 6,5 Prozent.

Bei den regionalen Unterschieden ist laut Fehlzeiten-Report 2024 zu beachten, dass die hohen Krankenstände auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sind, etwa die Dauer pro Arbeitsunfähigkeitsfall oder die hohe Zahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle.

Auch durch die Berücksichtigung der unterschiedlichen Alters-, Geschlechts- oder Branchenstrukturen relativieren sich die regionalen Unterschiede im Krankenstand etwas. So haben zum Beispiel die Strukturen in Berlin positive Auswirkungen auf den Krankenstand. Genauere Analysen zum Jahr 2024 werden im Fehlzeiten-Report 2025 folgen.

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