Zusatzpräparate sind gefragt
Jede und jeder kennt sie, fast jeder nimmt sie: Nahrungsergänzungsmittel sind in den vergangenen Jahren immer stärker nachgefragt worden.

Zu den Effekten der Corona-Pandemie gehört, dass die Menschen in Deutschland seitdem verstärkt zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen. Vor allem von Vitaminen und Mineralstoffen erhoffen sich viele positive Auswirkungen auf ihre Gesundheit. Nicht ohne Grund ähneln die Verpackungen der Nahrungsergänzungsmittel denen von Medikamenten. Dabei können zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe sogar schädlich sein, wie eine Analyse in der Dezemberausgabe des G+G-Magazins zeigt.
Nahrungsergänzungsmittel werden vorrangig in Apotheken und Drogerien gekauft. Der Umsatz der Apotheken in diesem Bereich stieg von 2,3 Milliarden Euro im Jahr 2018 auf 3,1 Milliarden Euro im Jahr 2023 – ein Plus von 35,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum hat sich der Anteil der Nahrungsergänzungsmittel am Apothekenumsatz nur leicht von 4,5 auf 4,7 Prozent erhöht. Allein Deutschland stieg der Zahl der Hersteller von 52 im Jahr 2019 auf 67 im Jahr 2023.

Mehr als jeder fünfte Konsument von Vitaminpräparaten möchte damit einen vermeintlichen Mangel ausgleichen, wie eine Statista-Umfrage von 2021 zeigt. Fast 14 Prozent gingen sogar davon aus, damit Krankheiten abzuwehren oder zu überwinden. Dabei halten Ernährungsexperten die Einnahme dieser Ergänzungsmittel für überflüssig. Diese könnten eine ausgewogene Ernährung nicht ersetzen, argumentierte die Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, Kiran Virmani, in einem Debattenbeitrag der G+G im Oktober 2024.
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