Artikel Gesundheitssystem

Digital Health – die Branche präsentiert sich

04.04.2025 Maria Sinjakowa 4 Min. Lesedauer

Wie Krankenkassen die digitale Gesundheitsversorgung mitgestalten und was die DMEA 2025, eine Fachmesse für die digitale Gesundheitsversorgung, dazu bereithält.

Foto: Eine Ärztin im weißen Kittel mit Stethoskop schaut mit einer jungen Frau auf ein Smartphone.
Die AOK-Gemeinschaft hat die Anbindung ihres Patientenaktensystems über die App „AOK Mein Leben“ bereits abgeschlossen.

Wie steht es um die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen? Welche Trends zeichnen sich ab? Was bewegt die digitale Gesundheitswirtschaft heute – und morgen? Antworten auf diese Fragen liefert die DMEA 2025, Europas wichtigste Messe für Digital Health, die am 8. April in Berlin beginnt. Das Programm aus Vorträgen, Diskussionen und Workshops bietet Einblicke in die aktuellen Entwicklungen der digitalen Gesundheitsversorgung – und zeigt, welche zentrale Rolle die gesetzlichen Krankenkassen dabei einnehmen.

AOK als Vorreiterin im Europäischen Gesundheitsdatenraum

Auch die AOK ist auf der DMEA präsent und positioniert sich als treibende Kraft der digitalen Transformation im Gesundheitswesen. Die AOK-Versicherten könnten als erste in Deutschland ihre Gesundheitsdaten bei Bedarf datenschutzkonform und digital über Ländergrenzen hinweg mit medizinischen Einrichtungen innerhalb der EU teilen. Grundlage dafür ist der Europäische Gesundheitsdatenraum (European Health Data Space, EHDS), dessen Verordnung im März 2025 in Kraft trat. 

Technisch realisiert wird der Austausch der Daten über den sogenannten National Contact Point for eHealth (NCPeH). Über diese Schnittstelle können medizinische Kurzakten EU-weit übermittelt werden – etwa im Behandlungsfall im Ausland. Die AOK-Gemeinschaft hat die Anbindung ihres Patientenaktensystems über die App „AOK Mein Leben“ bereits abgeschlossen. Den ersten Meilenstein im EU-Zulassungsverfahren hat die AOK damit erreicht, die finale Freigabe ist für Oktober 2025 geplant. „Die AOK-Gemeinschaft ist Vorreiterin bei der Einbindung des EHDS und erleichtert damit ihren Versicherten die Versorgung im EU-Ausland“, sagt Dr. Michael Dörries, Koordinator Digitalisierung im AOK-Bundesverband. Gemeinsam mit Inger Koltermann, Bereichsleitung Produktmanagement bei AOK Mein Leben, stellt er die Idee einer digitalen Gesundheitsversorgung in Europa in einem Vortrag vor und zeigt, wie gesetzliche Krankenkassen die Zukunft der grenzüberschreitenden Versorgung prägen.

Vertrauen als Schlüssel zur elektronischen Patientenakte (ePA)

Wie die AOK an der Gestaltung einer digitalen, vernetzten Gesundheitsversorgung in Deutschland mitwirkt, beleuchtet auch Kornell Adolph, Geschäftsführer der AOK Mein Leben. Gemeinsam mit Johanna Gregor-Haack, Referatsleiterin Digital Hub beim GKV-Spitzenverband, spricht er in einem Vortrag darüber, warum Vertrauen der Schlüssel zur ePA ist und wie die GKV den Weg dafür bereitet. „Die ePA ist Realität für mehr als 26 Millionen Versicherte, die der AOK ihr Vertrauen geschenkt haben. Auch Realität ist, dass Nutzen erst durch Nutzung entsteht“, sagt Adolph. Die DMEA sei die ideale Plattform, um genau darüber in Panels und persönlichen Gesprächen in den Austausch zu kommen. Für Adolph steht fest: „Damit ePA, E-Rezept, DiGA und Co. ihre volle Wirkung entfalten können, müssen jetzt alle Akteure im Gesundheitswesen an einem Strang ziehen – für mehr Transparenz, Qualität und Erleichterungen im Alltag unserer Kunden und Gesundheitspartner."

Digitalisierung erlebbar machen – am Stand der AOK-Gemeinschaft

Die AOK-Gemeinschaft nutzt die Chance, auf der Messe mit ihrer Rolle als Lotse und „Digitalisierungserklärer“ für die Versicherten erlebbar zu sein. Am gemeinsamen Stand sind neben der AOK Mein Leben auch die AOK Baden-Württemberg und AOK PLUS vertreten. Mit der App NAVIDA, die Funktionen wie Symptom-Check, Arztsuche, Online-Sprechstunde oder Vorsorgekompass bündelt, zeigt die AOK, wie eine App zum Lotsen durch das Gesundheitssystem wird.

Trendreport gibt Ausblick auf kommende Entwicklungen

Einen Vorgeschmack auf das, was in der digitalen Gesundheitswelt noch kommen wird, liefert der aktuelle Trendreport Gesundheits-IT 2025. Er beleuchtet zentrale Entwicklungen rund um generative Künstliche Intelligenz und skizziert die regulatorische Roadmap für die gestartete Legislatur. Der Trendreport wird vom Bundesverband Gesundheits-IT  (BVITG) herausgegeben und im Vorfeld der DMEA veröffentlicht.

Die DMEA 2025 – Zahlen und Köpfe

Die DMEA findet vom 8. bis 10. April 2025 auf dem Berliner Messegelände statt. Mehr als 800 Aussteller aus dem In- und Ausland präsentieren neue Produkte, Lösungen und Services für den digitalen Gesundheitssektor. Erwartet werden mehr als 450 nationale und internationale Speaker – darunter der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der erneut Schirmherr der Veranstaltung ist, sowie die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach. Veranstalter der DMEA ist der BVITG.

Foto von Kornell Adolph und Sylvia Thun, die sie beide mit verschränkten Armen nebeneinander stehen
In der elektronischen Patientenakte (ePA) für alle sieht das zuständige Ministerium einen „Meilenstein für das Gesundheitswesen“. Ist sie das? Ein Streitgespräch zwischen Sylvia Thun und Kornell Adolph.
18.09.2024Sepideh Honarbacht10 Min

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