Artikel Gesundheitssystem

„ePA könnte zentrales Instrument für Informationsaustausch sein"

09.12.2024 Maria Sinjakowa 2 Min. Lesedauer

Es ist unbestritten: Die medizinische Versorgung der Zukunft wird digitaler. Christoph D. Spinner, Leiter des Bereichs Klinikbetrieb und Medizinstrategie im Klinikum der Technischen Universität München, erklärt, welchen Nutzen die Digitalisierung im Gesundheitswesen für Patienten und Kliniken hat und welche Rolle die elektronische Patientenakte dabei spielt.

Foto: Eine Ärztin und ihre Patientin sitzen im Behandlungsraum und schauen gemeinsam auf ein Handy.
Die elektronische Patientenakte ermöglicht den Austausch von Informationen zwischen medizinischen Leistungserbringern und dient zugleich der Patientensicherheit.
Foto: Portrait von Professor Dr. Christoph D. Spinner, Leiter des Bereichs Klinikbetrieb und Medizinstrategie im Klinikum rechts der Isar der technischen Universität München.
Professor Dr. Christoph D. Spinner, Leiter des Bereichs Klinikbetrieb und Medizinstrategie im Klinikum der Technischen Universität München (TUM Klinikum)

Welchen Mehrwert bietet die Digitalisierung aus Ihrer Sicht für Patientinnen und Patienten und Kliniken?

Prof. Dr. Spinner: Einer der wichtigsten Vorteile der Digitalisierung ist die ortsunabhängige, verlustfreie und gleichzeitige Verfügbarkeit von medizinischen Informationen in verschiedenen Behandlungskontexten. Ganz einfach gesagt: Unterlagen der Hausärztin oder des Hausarztes stehen so auch in Kliniken und umgekehrt zur Verfügung. Damit wird eine bessere und ressourceneffektive Behandlung für Patientinnen und Patienten möglich.

Welche Rolle spielt dabei die elektronische Patientenakte? 

Spinner: Die ePA könnte das zentrale Instrument für den Informationsaustausch zwischen verschiedenen medizinischen Leistungserbringern, also Kliniken, Arztpraxen und anderen sein, und gleichzeitig in der Hand der Patientin oder des Patienten auch eine gezielte Freigabe und Steuerung der Informationen ermöglichen. Oder einfacher gesagt: Die Patientin oder der Patient kann selbst bestimmen, wer wann und wie Zugriff erhalten soll. Eben ganz wie mit dem klassischen „DINA4 Ordner mit Krankenunterlagen“ – nur ganz ohne mühsames „Schleppen“.

„Die Patientin oder der Patient kann selbst bestimmen, wer wann und wie Zugriff erhalten soll.“

Prof. Dr. Christoph D. Spinner

Leiter des Bereichs Klinikbetrieb und Medizinstrategie im Klinikum der Technischen Universität München

Werden Sie die elektronische Patientenakte nutzen? 

Spinner: Aber sicher. Das Klinikum der Technischen Universität München steht kurz vor der Einführung der ePA und wird diese flächendeckend ab Anfang 2025 bereitstellen. Informationsaustausch ist eine entscheidende Voraussetzung für gute und effektive medizinische Behandlung – und das ist im Sinne unserer Patientinnen und Patienten ein wichtiges Ziel.  

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