Artikel Versorgung

AOK-Welt: Neues aus den Regionen

22.01.2024 Thorsten Severin 4 Min. Lesedauer

Die AOKs engagieren sich mit Projekten, Studien und speziellen Angeboten für eine gute Versorgung.

Symbolbild einer Frau, die auf einer gezackten roten Linie entlangläuft
Herzleiden sind nach wie vor der häufigste Grund für Klinikeinweisungen.

AOK Rheinland/Hamburg

Defizite bei Versorgung älterer Türkeipendler

Bei älteren türkeistämmigen Versicherten kommt es häufiger als bei anderen Versicherten zu Unregelmäßigkeiten in der medizinischen und medikamentösen Versorgung, insbesondere bei chronischen Erkrankungen. Das zeigt eine Auswertung der Universität Bielefeld und der AOK Rheinland/Hamburg, bei der zehntausende Versichertendaten aus den Jahren 2012 bis 2018 analysiert wurden. Eine unzureichende Versorgung während regelmäßiger Türkeiaufenthalte könnte die Ursache sein. Die sogenannten Pendelmigrantinnen und -migranten besuchen für mehrere Monate Familienmitglieder oder Freunde. Die adäquate Versorgung ist dann laut den Autoren nicht immer gesichert. Beispielsweise gehen ihnen Medikamente aus, die sie aufgrund fehlender Informationen oder fehlendem Versorgungszugang in der Türkei nicht erhalten. Türkeistämmige Versicherte mit Diabetes mellitus oder Asthma bronchiale haben ab dem Rentenalter häufiger Zeiträume ohne jeglichen Arztkontakt und ohne eine Arzneimittelverordnung.

AOK Hessen

Neue Methode bei Akne inversa zahlt sich aus

Rund 25 Prozent der AOK-Versicherten in Hessen, die an Akne inversa leiden, haben bislang von der LAigth-Therapie aus elektromagnetischen Wellen Gebrauch gemacht. Die Kasse übernimmt seit April 2021 die Kosten dafür. Fast 70 Prozent der Betroffenen sprachen zum Start der Behandlung von einem mindestens „starken Einfluss“ des Hautleidens auf die Lebensqualität. Der Anteil reduzierte sich nach wenigstens 22 Wo- chen auf 43 Prozent. 23 Prozent empfinden noch einen „kleinen Einfluss“ auf die Lebensqualität, zwölf Prozent fühlen sich nicht mehr belastet.

AOK Bundesverband

Viel Zustimmung zu Opt-Out bei der Patientenakte

Ab 2025 sollen nach dem im Dezember beschlossenen Digitalisierungsesetz Versicherte automatisch eine elektronische Patientenakte (ePA) erhalten, wenn sie nicht widersprechen (Opt-out-Regel). Laut einer Civey-Befragung unter 10.000 Erwachsenen für den AOK-Bundesverband finden 62,9 Prozent die Opt-out-Regelung gut. Weitere 21,1 Prozent lehnen die Regelung ab, 12,4 Prozent sind unentschieden. Etwa jeder fünfte Befragte (21,3 Prozent) will Widerspruch gegen das Anlegen der elektronischen Patientenakte einlegen. Knapp die Hälfte der Befragten (49,3 Prozent) wollte das Ende November nicht tun.

AOK Bayern

Projekte zur Diversität in der Pflege geehrt

Die AOK Bayern hat innovative Projekte zum Thema Diversität in der Pflege ausgezeichnet, die sich im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) für ein gesundes und vorurteilsfreies Arbeitsumfeld einsetzen. So gewann das AWO-Seniorenheim Königsbrunn mit einem Konzept zur queersensiblen Altenpflege. Das Uniklinikum Würzburg wurde für Bemühungen zum lebensphasenorientierten Arbeiten geehrt. Gewürdigt wurde zudem der Caritas-verband im Landkreis Kelheim für ein inklusives Projekt: Bei den haushaltsnahen Dienstleistungen werden pflegebedürftige Interessenten und arbeitssuchende Menschen mit Beeinträchtigungen zusammengeführt, sodass beiden Gruppen eine neue Perspektive geboten wird.

AOK NordWest

Herz-Kreislauf-Leiden häufigster Grund für Klinikeinweisung

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die mit Abstand häufigste Ursache für Krankenhauseinweisungen, wie eine Auswertung der AOK NordWest zeigt. In Westfalen-Lippe mussten mehr als 78.000 AOK-Versicherte deswegen 2022 in eine Klinik. Insgesamt gab es in der Region 541.301 Krankenhausfälle. Das ist ein leichter Rückgang um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, aber ein deutlicher Rückgang um 14,5 Prozent im Vergleich zum Vorpandemiejahr 2019. In Schleswig-Holstein gab es einen Rückgang verglichen mit 2021 um 3,7 Prozent auf 152.032 Einweisungen und im Vergleich zu 2019 um 16,6 Prozent. In 23.500 Fällen lag in 2022 ein Herzleiden zugrunde.

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