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Zeitschriftenschau

22.01.2025 Thomas Ebel 2 Min. Lesedauer

In jeder Ausgabe kuratiert G+G Beiträge aus Fachzeitschriften und gibt einen Einblick in den aktuellen Stand von Forschung und Wissenschaft.

Foto: Mehrere aufgeschlagene Zeitschriften liegen übereinander.
Immer auf dem neuesten Stand: G+G liefert Einblicke in den Fachjournalismus.

Ernährung: Hochverarbeitete Lebensmittel können Schuppenflechte auslösen

Ein hoher Konsum von hochverarbeiteten Lebensmitteln geht mit einem erhöhten Risiko für Schuppenflechte (Psoriasis) einher. Dies zeigt eine Querschnittsstudie aus Frankreich mit 18.528 Teilnehmenden. Zehn Prozent der Probanden hatten eine Psoriasis-Diagnose, bei vier Prozent war die Erkrankung als aktiv eingestuft. Unter anderem wurden die Menschen nach ihrem Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln in Gramm pro Tag gefragt. Unter Berücksichtigung anderer Psoriasis-Risikofaktoren lag die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen mit aktiver Erkrankung im höchsten Drittel der täglichen ultraverarbeiteten Nahrungsaufnahme liegen, um 36 Prozent höher als bei Menschen, die noch nie an Psoriasis erkrankt waren. Der Befund blieb auch bestehen, nachdem das französische Team Alter, Alkoholkonsum, Body-Mass-Index (BMI) und andere Krankheiten berücksichtigte.

JAMA Dermatology

Tinnitus: Herz und Kreislauf in Gefahr

Eine umfangreiche Analyse von Daten der britischen Biobank zeigt einen signifikanten Zusammenhang zwischen Tinnitus und kardiovaskulären Ereignissen. Bei Tinnitus-Betroffenen wurde ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und eine höhere Gesamtmortalität festgestellt. Besonders ausgeprägt war der Zusammenhang bei abnormem BMI, Hörstörungen und psychischen Erkrankungen. Frauen scheinen stärker betroffen zu sein. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, bei Tinnitus-Patienten auch kardiovaskuläre Risiken zu berücksichtigen und in der Anamnese zu erfassen.

Acta Cardiologica 2024; 79 (3): 374–382
 

Diabetiker: Videospiel erkennt Sturzrisiken

Ein Forschungsteam der Universitätsklinik Magdeburg hat ein intelligentes Videospiel entwickelt, das Sturzrisiken bei älteren Erwachsenen mit Diabetes präzise erkennen kann. Das System kombiniert Videospiele mit sensorgestützten Einlegesohlen. Während einer 15-minütigen Videospiel-Session, die sowohl im Sitzen als auch im Stehen durchgeführt werden konnte, testeten die Teilnehmenden wichtige Fähigkeiten wie Reaktionszeit, Gleichgewicht und Muskelkontrolle. Die sensorgestützten Einlegesohlen lieferten detaillierte Daten, die mithilfe Künstlicher Intelligenz analysiert wurden, um das individuelle Sturzrisiko zu ermitteln. Die Genauigkeit des Systems lag bei 82,8 Prozent im Sitzmodus und bei 88,6 Prozent im Stehmodus – also deutlich höher als die etwa 50-prozentige Treffsicherheit konventioneller Methoden. Das Forschungsteam plant eine Weiterentwicklung und Zertifizierung der Technologie für den Einsatz in Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und Reha-Zentren.

eClinical Medicine, online Dezember 2024

Kardiovaskuläre Ereignisse: Erhöhtes Risiko durch unregelmäßigen Schlaf

Eine kanadische Studie mit 72.269 Erwachsenen belegt: Unregelmäßiger Schlaf erhöht das Risiko für schwerwiegende Herzkrankheiten und Schlaganfälle – selbst dann, wenn die für die Gesundheit empfohlene Schlafdauer von sieben bis neun Stunden erreicht wird. Die Studienteilnehmer trugen eine Woche lang einen Aktivitätstracker, um ihre Schlafmuster aufzuzeichnen. Basierend auf diesen Daten wurde für jeden Probanden ein Sleep Regularity Index (SRI) berechnet. Ein SRI-Wert über 87 deutete auf ein regelmäßiges Schlafmuster hin, während ein Wert unter 72 als unregelmäßig eingestuft wurde. Werte dazwischen galten als moderat regelmäßig. Studienteilnehmer mit unregelmäßigen Schlafmustern hatten ein um 26 Prozent höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (etwa eine Herzkrankheit) im Vergleich zu jenen mit regelmäßigen Schlafenszeiten. Moderat unregelmäßige Schläfer hatten ein lediglich um acht Prozent erhöhtes Risiko. Und: Menschen mit regelmäßigen Schlafenszeiten erreichten häufiger die empfohlene Schlafdauer von sieben bis neun Stunden pro Nacht.

Journal of Epidemiology and Community Health 2024

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