Einwurf: Depressionen ins Bewusstsein rücken
Sechs Prozent aller Jugendlichen erkranken an Depressionen. Die Psychologin Ines Keita von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention fordert, das Thema in die Lehrpläne zu integrieren, um in Schulen über die Erkrankung aufzuklären.
Depression gehört zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Etwa sechs Prozent aller Jugendlichen erkranken an einer Depression – das entspricht bis zu zwei Jugendlichen pro Schulklasse. Trotzdem wird mit Jugendlichen wenig über die Erkrankung gesprochen und das Thema fehlt in den Lehrplänen. Dies ist eine Lücke, die es zu schließen gilt. Denn die Depression ist eine schwere, oft lebensbedrohliche Erkrankung. Umso wichtiger ist eine fundierte Aufklärungsarbeit, damit junge Menschen rechtzeitig den Weg zu professioneller Hilfe finden. Lehrkräfte sollten mögliche Anzeichen erkennen können, um die Jugendlichen an Anlaufstellen verweisen zu können. Denn Depressionen sind in der Regel gut behandelbar.
Materialien für den Unterricht
Kernsymptome sind Niedergeschlagenheit, Verlust von Interesse und Freude sowie ein starkes Erschöpfungsgefühl. Betroffenen fällt es schwer, sich in der Schule zu konzentrieren. Freundschaften und Hobbies werden vernachlässigt. Hinzu kommen Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und die Neigung zu Schuldgefühlen.
Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention und ihr Netzwerkpartner „Fideo“ bieten kostenfreie Materialien für die Einbindung der Erkrankung in den Unterricht an. Dazu gehören Video-Tutorials sowie ein Unterrichtsfilm. Die „Schulbox Depression“ unterstützt Lehrerinnen und Lehrer bei der Gestaltung einer Unterrichtseinheit. Für Frühjahr 2024 sind außerdem eine Online-Fortbildung für Lehrkräfte sowie ein E-Learning für Schülerinnen und Schüler geplant. Die Aufklärung über Depression im Jugendalter kann das Bewusstsein für die Erkrankung nachhaltig schärfen.
„Fast jeder Mensch wird im Laufe seines Lebens mit Depression in Berührung kommen.“
Stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention
Frühzeitiges Erkennen wichtig
Fast jeder Mensch wird im Laufe seines Lebens mit Depression in Berührung kommen – sei es durch eine eigene Erkrankung oder durch eine im Familien- beziehungsweise Freundeskreis. Wegen der Häufigkeit und Schwere der Erkrankung gehört das Thema in die Lehrpläne von Schulen, ähnlich wie Suchterkrankungen. Ein frühzeitiges Erkennen und Behandeln ist wichtig für den weiteren Krankheitsverlauf. Durch Aufklärung über Depression in der Schule kann dazu ein wichtiger Beitrag geleistet werden.
Mitwirkende des Beitrags
Autorin
Datenschutzhinweis
Ihr Beitrag wird vor der Veröffentlichung von der Redaktion auf anstößige Inhalte überprüft. Wir verarbeiten und nutzen Ihren Namen und Ihren Kommentar ausschließlich für die Anzeige Ihres Beitrags. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, sondern lediglich für eventuelle Rückfragen an Sie im Rahmen der Freischaltung Ihres Kommentars verwendet. Die E-Mail-Adresse wird nach 60 Tagen gelöscht und maximal vier Wochen später aus dem Backup entfernt.
Allgemeine Informationen zur Datenverarbeitung und zu Ihren Betroffenenrechten und Beschwerdemöglichkeiten finden Sie unter https://www.aok.de/pp/datenschutzrechte. Bei Fragen wenden Sie sich an den AOK-Bundesverband, Rosenthaler Str. 31, 10178 Berlin oder an unseren Datenschutzbeauftragten über das Kontaktformular.