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Debatte: Kindergesundheit ist eine Zukunftsfrage

16.04.2025 Jörg Dötsch 3 Min. Lesedauer

Der Umgang mit Kindern und Jugendlichen entscheidet über die Zukunft der Gesellschaft, betont Jörg Dötsch. Er fordert, in faire Chancen und gesunde Lebensumwelten zu investieren.

Ein Mädchen rennt durch ein Feld. In der Ferne stehen Windräder.
Menschen wünschen sich für ihren Nachwuchs eine sichere, faire und kindgerechte Umgebung.
Foto: Prof. Dr. Jörg Dötsch, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Uniklinik Köln, ist Mitglied des „ExpertInnenrates Gesundheit und Resilienz“ der Bundesregierung.
Prof. Dr. Jörg Dötsch, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Uniklinik Köln.

Momentan erleben wir, nicht zuletzt bedingt durch zahlreiche Krisen, eine große Unsicherheit bei jungen Familien im Hinblick auf den Kinderwunsch. Auch bei Befragungen anlässlich der Landtagswahlen des vergangenen Jahres wurde deutlich, dass sich Menschen für ihren Nachwuchs eine sichere, faire und kindgerechte Umgebung wünschen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es zunächst wichtig, über den Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen kontinuierlich und umfassend informiert zu sein. Hierzu gibt es gute Möglichkeiten, wie die nationale Geburtskohorte, die auf Kinder und Jugendliche ausgedehnt werden sollte, oder die Wiederauflage der KIGGS-Studie, in der das Robert-Koch-Institut bis 2017 Daten zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland erhoben hat.

In Ländern, die den Zugang zu ungesunden Lebensmitteln beispielsweise mit Werbebeschränkungen erschweren, hat sich die Prävention von chronischen Erkrankungen wie Adipositas oder Diabetes verbessert. Die Rahmenbedingungen für Heranwachsende müssen so gestaltet sein, dass nicht nur bei der Ernährung, sondern auch bei anderen Lebensstilfaktoren die gesunde Wahl zur einfachen Wahl wird.

„Menschen wünschen sich für ihren Nachwuchs eine sichere und kindgerechte Umgebung.“

Prof. Dr. Jörg Dötsch

Mitglied des „ExpertInnenrates Gesundheit und Resilienz“ der Bundesregierung

Ganz entscheidend ist es darüber hinaus, dass jungen Familien möglichst niedrigschwellig und unterstützend, wo nötig auch aufsuchend, Hilfen angeboten werden, die dazu beitragen, schwierige Lebenssituationen zu bewältigen. Die „Frühen Hilfen“ – unbürokratische und alltagsnahe Angebote für alle Eltern ab der Schwangerschaft und für Familien mit Kindern bis zu drei Jahren – haben sich hierbei als nachhaltig effizientes System erwiesen. Diese Erfahrungen zu nutzen und auf eine größere Anzahl junger Familien auszudehnen, ist daher ein vielversprechender Ansatz.

Die Gesundheit der 14,3 Millionen Kinder und Jugendlichen in Deutschland beeinflusst ihre soziale und wirtschaftliche Teilhabe und bildet damit eine Grundlage für eine resiliente, zukunftsfähige Gesellschaft. Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen ist daher eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – so hat es auch der „ExpertInnenrat Gesundheit und Resilienz“ in seiner 9. Stellungnahme hervorgehoben.

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