Artikel Versorgung

AOK-Welt: Neues aus den Regionen

22.05.2024 Thorsten Severin 4 Min. Lesedauer

Die elf AOKs setzen sich mit diversen Angeboten und eigenen Studien für eine gute Versorgung ein.

Foto einer Frau am Strand, die sich das Knie hält. Es sind nur Teile ihrer Beine und ihre Hände mit Nagellack zu sehen.
Schmerzendes Knie? Das Gelenk ist häufig von Arthrose betroffen.

AOK Hessen

Kniegelenke öfter verschlissen als die Hüfte

Der Verschleiß eines oder mehrerer Kniegelenke durch Arthrose wird bei Versicherten der AOK Hessen signifikant häufiger diagnostiziert als eine Arthrose der Hüftgelenke. Das zeigen Auswertungen von Versichertendaten der Kasse. Bei fast acht Prozent der Frauen – etwa 65.000 Betroffene – wurde 2022 eine Kniearthrose festgestellt, im Vergleich zu rund fünf Prozent bei den Männern. Ein Hüftverschleiß durch Arthrose wurde nur etwa halb so oft diagnostiziert: bei vier Prozent der weiblichen und 2,8 Prozent der männlichen Versicherten. Das entspricht 32.000 beziehungsweise 21.000 Menschen.

AOK NordWest

Mehr Operationen an der Bandscheibe

In Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein wurden im vergangenen Jahr mehr Bandscheiben-Operationen durchgeführt. Das belegt eine Auswertung der AOK NordWest. Danach sind die stationären Eingriffe bei AOK-Versicherten in Westfalen-Lippe im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent auf 3.919 Bandscheiben-OPs angestiegen. In Schleswig-Holstein wuchs die Zahl dieser Eingriffe um drei Prozent auf insgesamt 1.040. Ob eine solche Operation tatsächlich erforderlich ist, sollte stets genau abgewogen werden, rät AOK-Chef Tom Ackermann. „Die starken Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall können den Alltag der Betroffenen stark beeinflussen. Inzwischen ist bekannt, dass bei den meisten Fällen ein operativer Eingriff nicht erforderlich ist und stattdessen eine Therapie mit Schmerzmitteln und unterstützenden Maßnahmen wie Physiotherapie hilft.“ Die AOK empfehle daher, vor einer Operation unbedingt eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen.

AOK Bayern

Studierende werden mental gestärkt

Um die psychische Gesundheit von Studierenden zu stärken, haben die AOK Bayern und die Mental Health Crowd ein Projekt gestartet. Bei der Initiative UNI4MIND lernen Studierende der Technischen Hochschule Rosenheim und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof ihre mentalen Ressourcen zu stärken und so besser mit Belastungen umzugehen. Dauerhafte Angebote wie ein Mental Health Café sollen Studierende stärken und Raum zum Austausch bieten. Laut AOK-Vorstandschefin Dr. Irmgard Stippler ist es das Ziel, Studierende in dieser Phase des Lebens zu stärken, „damit sie möglichst resilient durchs Studium gehen und diese Resilienz auch ins spätere Arbeitsleben mitnehmen“. Psychische Leiden haben ihren Ursprung oft vor dem 25. Lebensjahr.

AOK Rheinland/Hamburg

Projekt „Lebensluft“ wird fortgesetzt

Das Projekt „Lebensluft“ hilft langzeitbeatmeten Patientinnen und Patienten seit 2016 dabei, ein Leben ohne künstliche Beatmung zu führen. Nach guten Erfahrungen in den Helios Kliniken Krefeld und Wuppertal findet das ursprünglich auf acht Jahre angelegte Projekt nun seine Fortsetzung. Dazu haben die zwei Krankenhäuser der Maximalversorgung mit der AOK Rheinland/Hamburg einen Selektivvertrag unterzeichnet. „Lebensluft“ ermöglicht eine stationär verlängerte und intensive Entwöhnungstherapie über den regulären Klinikaufenthalt hinaus. Mehr als die Hälfte der invasiv beatmeten Patientinnen und Patienten konnten nach der speziellen Therapie wieder eigenständig atmen.

AOK Sachsen-Anhalt

Mehr Qualität beim Gelenkersatz

Das Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben und die AOK Sachsen-Anhalt haben einen Qualitätsvertrag für den Bereich „Endoprothetische Gelenkversorgung“ abgeschlossen. Dabei werden Gesetzesvorgaben umgesetzt, die es Krankenkassen ermöglichen, mit Kliniken Verträge zur Erprobung von Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung bei ausgewählten stationären Leistungen zu schließen. Die AOK und die Klinik mit ihren Standorten in Quedlinburg, Wernigerode und Blankenburg haben dazu Therapiepfade und Behandlungsabläufe überarbeitet. Ziel ist eine schnelle Patientenmobilisierung.

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