„Genese von Ungleichheiten in der Gesundheit aufdecken“
In der Rubrik „Neues aus der Uni“ stellt G+G-Digital Institute und Lehrstühle vor. Dieses Mal mit drei Fragen an Prof. Dr. Patrick Brzoska, Inhaber des Lehrstuhls für Versorgungsforschung an der Universität Witten/Herdecke.
Herr Professor Brzoska, was ist derzeit Ihre wichtigste wissenschaftliche Fragestellung?
Prof. Dr. Patrick Brzoska: Die Forschung des Lehrstuhls ist im Themenfeld „Diversität und Gesundheit“ angesiedelt. Unter Nutzung qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden gehen wir der Frage nach, wie sich Bevölkerungsgruppen in ihrer Gesundheit und in ihrem Gesundheitsverhalten sowie im Hinblick auf die Nutzung und die Ergebnisse von Angeboten des Versorgungssystems, zum Beispiel Krebsvorsorgeuntersuchungen und Rehabilitation, unterscheiden. Hierdurch leisten wir einen Beitrag dazu, Mechanismen in der Genese von Ungleichheiten in der Gesundheit sowie im Zugang zu und in der Qualität von gesundheitlicher Versorgung aufzudecken und daraus Strategien abzuleiten, mit denen die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung optimiert werden kann.
Zur Person:
Prof. Dr. PH Patrick Brzoska, MSc, EMPH, studierte Gesundheitskommunikation und Public Health an der Universität Bielefeld, wo er auch zum Doctor of Public Health promoviert wurde. Danach war er Juniorprofessor für Epidemiologie an der Technischen Universität Chemnitz. Seit 2018 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Versorgungsforschung an der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke. Zudem ist er Sprecher des dortigen Interdisziplinären Zentrums für Versorgungsforschung (IZVF).
Wie fördern Sie die Kooperation wissenschaftlicher Disziplinen und die Netzwerkbildung?
Prof. Dr. Brzoska: Das Team des Lehrstuhls besteht aus Mitarbeitenden verschiedener Disziplinen, die neben Epidemiologie und Public Health zum Beispiel auch die Bereiche Psychologie und Medienwissenschaft umfassen. Zudem hat der Lehrstuhl die Leitung des Interdisziplinären Zentrums für Versorgungsforschung (IZVF) der Universität inne. In dieser Funktion geben wir auch das Journal „Interdisziplinäre Versorgungsforschung“ heraus, mit dem wir Versorgungsforschende auch über unsere Universität hinaus vernetzen.
Ist die Politik gut beraten, wenn sie auf die Wissenschaft hört?
Prof. Dr. Brzoska: (Versorgungs-)Forschung trägt wesentlich zur Evidenzbasierung gesundheitspolitischen Handelns bei. Wissenschaftliche Erkenntnisse bei gesundheitspolitischen Entscheidungen zu berücksichtigen ist daher maßgeblich und unabdingbar für die Sicherstellung einer bedarfs- und bedürfnisgerechten Gesundheitsversorgung.
Forschungsschwerpunkte:
- Umgang mit Diversität im Gesundheitssystem
- Gesundheit und Gesundheitsversorgung von Menschen mit Migrationsgeschichte
- Chronische Krankheiten und Krankheitsbewältigung
- Patient-reported outcomes
- International Public Health
- Weiterentwicklung epidemiologischer und sozialwissenschaftlicher Methoden der Versorgungsforschung
- Partizipative Forschungsmethoden
- Entwicklung und Adaption von Fragebögen
- Entwicklung von Software zur qualitativen und quantitativen Datenanalyse
Jahresetat:
keine Angabe
Zahl und Qualifikation der Mitarbeitenden:
- 1 Universitätsprofessor
- 7 durch Haushalts- und Drittmittel finanzierte wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- 6 wissenschaftliche/studentische Hilfskräfte
- 1 Sekretariat
Kontaktdaten:
Universität Witten/Herdecke
Fakultät für Gesundheit/Department für Humanmedizin
Lehrstuhl für Versorgungsforschung
Alfred-Herrhausen-Straße 50
58448 Witten
Telefon: 02302/926-78605
E-Mail: patrick.brzoska(at)uni-wh.de
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