Artikel Versorgung

AOK-Welt: Neues aus den Regionen

20.06.2024 Thorsten Severin 4 Min. Lesedauer

Die AOKs setzen sich mit Initiativen und Studien bundesweit für eine gute Versorgung ein.

Foto einer Apothekerin, die vor einem Regal mit Medikamenten steht und einen Kunden bedient
E-Rezept einlösen? Das gelingt laut einer Umfrage meist bereits problemlos.

AOK Rheinland/Hamburg

Verbesserungspotenzial bei Versorgung von Chronikern

Bei der Behandlung chronischer Krankheiten wie koronarer Herzkrankheit (KHK), Vorhofflimmern oder Diabetes besteht ein hohes Verbesserungspotenzial. Zu diesem Ergebnis kommt der Gesundheitsreport 2024 der AOK Rheinland/Hamburg. Die Gefahr von Herzinfarkt, Schlaganfall oder einer Diabetes-Entgleisung könne durch konsequente fachärztliche Begleitung und strukturierte Behandlungsprogramme verringert werden. Doch Patientinnen und Patienten werden regional unterschiedlich versorgt. 7,7 Prozent der Versicherten mit einer KHK erlitten innerhalb von sechs Jahren tatsächlich einen Infarkt. In Remscheid kam es zu 28 Prozent mehr Infarkten, in Mülheim an der Ruhr und im Kreis Euskirchen hingegen zu 17 Prozent weniger als im Rheinland/Hamburg-Durchschnitt. Ähnliche örtliche Differenzen zeigten sich unter anderem bei Schlaganfällen durch Vorhofflimmern. Deutlich wurde auch: Der sozioökonomische Status hat maßgeblichen Einfluss auf den Verlauf chronischer Krankheiten.

AOK-Gemeinschaft

Im Sattel zu Klimaschutz und Gesundheit beitragen

Zum 20. Mal findet in diesem Jahr bundesweit die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ statt. Bis zum 31. August ruft die AOK dazu auf, für den Weg zur Arbeitsstelle und zurück das Fahrrad zu benutzen und die zurückgelegten Kilometer in ein persönliches Fahrtenbuch auf der MdRzA-Webseite einzutragen. Wer das an insgesamt 20 Arbeitstagen macht, nimmt automatisch an der Verlosung eines hochwertigen E-Bikes teil. Berufstätige mit langem Arbeitsweg können sich auch Rad-Fahrten von der Haustür zum Bahnhof anrechnen lassen. Rund 340.000 Radlerinnen und Radler nahmen  im vergangenen Jahr an der Aktion teil und brachten so Klimaschutz und Gesundheit unter einen Hut. Sie legten insgesamt rund 47,6 Millionen Kilometer zurück und sparten etwa 9,4 Millionen Tonnen CO2 ein.

AOK Hessen

Gute Erfahrungen mit dem E-Rezept

Mehr als drei Viertel der hessischen Bürgerinnen und Bürger, die in diesem Jahr Erfahrungen mit dem E-Rezept sammeln konnten, äußern sich positiv. 41 Prozent der 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Befragung durch das Institut Insa Consulere im Auftrag der AOK Hessen konnten zum Erhebungszeitpunkt noch keine Aussage treffen. Bei allen anderen überwogen gute (26 Prozent) und sehr gute Erfahrungen (19 Prozent). Lediglich 13 Prozent haben eher schlechte oder sehr schlechte Erlebnisse mit dem E-Rezept gemacht. Der Hauptgrund für Unmut war, dass Verordnungen zu spät freigeschaltet wurden und so Wartezeiten entstanden.

AOK Bayern

Innovative Datenanalyse erkennt Reha-Bedarf

Trotz anhaltender Rückenschmerzen, bei denen auch Physiotherapie und Medikamente dauerhaft kaum Linderung bringen, nehmen viele Betroffene eine medizinische Reha nicht in Anspruch. Mit einem gemeinsamen Projekt wollen die Deutsche Rentenversicherung Nordbayern und die AOK Bayern nun gegensteuern.Durch die Analyse vorhandener Routine-Daten mithilfe eines neuen Algorithmus werden Menschen mit unbekanntem Reha-Bedarf identifiziert. Ihnen wird so frühzeitig ein individuelles Angebot gemacht.

AOK NordWest

Blutdrucksenker bei Verordnungen an der Spitze

Immer mehr Menschen in Westfalen-Lippe leiden an Bluthochdruck, wie eine Auswertung der AOK NordWest zeigt. Danach waren in der Region rund 2,1 Millionen Menschen ab 20 Jahren 2022 an Hypertonie erkrankt – ein Anstieg um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um 4,8 Prozent im Vergleich zu 2020. In Schleswig-Holstein waren 2022 insgesamt 664.000 Menschen ab  20 Jahren betroffen, 27,7 Prozent der Bevölkerung. Im nördlichsten Bundesland entfiel fast ein Viertel aller Verordnungen (23,3 Prozent) im Fertigarzneimittelmarkt auf Blutdrucksenker. In Westfalen-Lippe waren es 21,5 Prozent. Dies seien die am meisten verordneten Medikamente, erläutert AOK-Chef Tom Ackermann. Er rät zur regelmäßigen Blutdruckkontrolle.

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