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Einwurf: Lasst das Elterntaxi bitte stehen!

24.07.2024 Holger Hofmann 4 Min. Lesedauer

Wenn Kinder den Weg zur Schule oder Kita zu Fuß gehen, gewinnen sie an Gesundheit und Sicherheit. Holger Hofmann vom Deutschen Kinderhilfswerk erläutert, was die Politik dafür tun muss.

Foto: Ein Mädchen verabschiedet sich an der offenen Autotüre von ihrem Vater.
Viele Eltern wollen nicht darauf verzichten, ihre Kinder zur Schule zu bringen.

Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten: An den entsprechenden Aktionstagen haben sich im Jahr 2023 mehrere zehntausend Kinder bundesweit beteiligt. Mit der Aktion wollen das Deutsche Kinderhilfswerk, der Verkehrsclub Deutschland und der Verband Bildung und Erziehung die aktive Mobilität von Kindern fördern und das alltägliche Verkehrschaos insbesondere vor Schulen verringern.

Foto: Porträt von Holger Hofmann, Diplom-Sozialarbeiter und Mediator, ist Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks.
Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks

Wenn sie zu Fuß gehen, können sich die Kinder anschließend besser konzentrieren. Sie haben Spaß am gemeinsam mit Freundinnen und Freunden zurückgelegten Weg, werden selbstständiger und nehmen ihre Umgebung bewusster wahr. Durch die alltägliche (zusätzliche) Bewegungseinheit werden sie fitter – das beugt Haltungsschäden und Konzentrationsschwäche vor und trägt nicht zuletzt dazu bei, die Folgen des Bewegungsmangels wie Adipositas, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu vermeiden. Auch die Eltern profitieren: Wenn die Kinder ihren Schulweg eigenständig bewältigen, entfällt viel vom morgendlichen Zeitdruck und sie gewinnen Vertrauen darin, dass ihre Kinder Wege im Wohnumfeld sicher bewältigen können. Obendrein schützt es die Umwelt, das Auto stehen zu lassen.

„Der Straßenverkehr rund um Schulen und Kindergärten muss wirksam begrenzt werden.“

Holger Hofmann

Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks

Die Aktionstage zielen keinesfalls nur darauf ab, in den Familien eine Verhaltensänderung anzustoßen. Gemeinsam engagieren sich die Partner für eine Veränderung der politischen Rahmenbedingungen und folglich für eine Verbesserung der Verhältnisse vor Ort. Neben Tempo 30 auf allen als Schulweg genutzten Straßen fordern die Verbände insbesondere, die Infrastruktur sicherer zu gestalten und dafür auch Kinder bei Planungsprozessen einzubeziehen.

Das Hauptziel: Der Straßenverkehr rund um Schulen und Kindergärten muss wirksam begrenzt werden. Müttern und Vätern, die nicht auf das „Elterntaxi“ verzichten können oder wollen, sollten Alternativparkplätze angeboten werden, damit durch Hol- und Bring-Situationen vor den Bildungseinrichtungen niemand gefährdet wird. Wo es nötig und möglich erscheint, kann die Einrichtung von Schulstraßen für die nötige Sicherheit sorgen. So gelingt es, den Weg für alle Kinder so sicher zu gestalten, dass Eltern sie sorgenfrei in ihrer eigenständigen Mobilität unterstützen können.

Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“

Vom 16. bis 27. September 2024 finden die Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ statt.
Das diesjährige Motto lautet „Kinder können das – Elterntaxi muss nicht sein!“

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