Reformbedarf der nächsten Jahre
Das Gesundheitswesen gilt als Dauerbaustelle. G+G fragte Fachjournalisten, wo sie die größte Herausforderung in den nächsten Jahren sehen.
Verlässliche Versorgung für alle garantieren
„Der demografische Wandel unterzieht das Gesundheitswesen einem Stresstest. Weniger Ärzte, weniger Pflegekräfte einerseits – mehr alte und pflegebedürftige Menschen andererseits.
Die Methode, einfach mehr Geld ins System zu pumpen, funktioniert nicht mehr. Es wird entscheidend sein, unter diesen Voraussetzungen eine verlässliche Versorgung für alle zu garantieren.“
Gerhard Schröder, Redakteur beim Deutschlandfunk
Analoges Gesundheitssystem ins digitale Zeitalter überführen
„Wir müssen das beste analoge Gesundheitssystem der Welt ins digitale Zeitalter überführen und gleichzeitig die starken, sich blockierenden Interessenverbände hinter den anderen drängenden Reformen – Finanzen, Krankenhäuser, Pflege und viele mehr – vereinen.“
Jürgen Klöckner, Korrespondent beim Handelsblatt
Unorthodoxes Denken gefragt
„Derzeit findet moderne Medizin in unzeitgemäßen Strukturen statt. Bürokratie, fehlende Digitalisierung, falsche Anreize vergeuden Zeit, Geld, Personal, Heilungschancen.
Ein guter Ansatz zur Finanzreform wäre, die Ansprüche an die GKV mit steigendem Einkommen zu senken; der Rest ließe sich privat absichern. Derlei Veränderungen erfordern ein unorthodoxes Denken, zu dem viele leider nicht bereit scheinen.“
Dr. Christian Geinitz, Korrespondent Frankfurter Allgemeine Zeitung
Digitalisierung als größte Herausforderung
„Die größte Herausforderung für das Gesundheitswesen wird die Digitalisierung sein.
Sie hat nicht nur das Potenzial für mehr Behandlungsqualität, engere Verzahnung der Versorger und Abbau von zeitraubender Bürokratie, sondern birgt auch die große Gefahr, ältere und weniger technikaffine Patientengruppen abzuhängen.“
Rainer Woratschka, Redakteur beim Tagesspiegel
Dilemma in der Pflege auflösen
„Die größte Herausforderung im Gesundheitswesen ist das Personalproblem: Mehr Pflegekräfte erreichen wir durch bessere Arbeitsbedingungen – bessere Arbeitsbedingungen aber nur durch mehr Pflegekräfte.
Dieses Dilemma aufzulösen, bleibt die größte Aufgabe der Gesundheitspolitik.“
Kaja Klapsa, Redakteurin bei Welt und Welt am Sonntag
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