Artikel Gesundheitssystem

Reformbedarf der nächsten Jahre

21.09.2023 3 Min. Lesedauer

Das Gesundheitswesen gilt als Dauerbaustelle. G+G fragte Fachjournalisten, wo sie die größte Herausforderung in den nächsten Jahren sehen.

Mehrere Holzwürfel mit Pfeilen, die nach oben zeigen, liegen links. Rechts daneben liegt ein Würfel, dessen Pfeil nach rechts zeigt.
Im Gesundheitswesen besteht nach wie vor viel Reformbedarf.

Verlässliche Versorgung für alle garantieren

Foto: Porträtbild von Gerhard Schröder, Redakteur Deutschlandfunk

„Der demografische Wandel unterzieht das Gesundheitswesen einem Stresstest. Weniger Ärzte, weniger Pflegekräfte einerseits – mehr alte und pflegebedürftige Menschen andererseits.

Die Methode, einfach mehr Geld ins System zu pumpen, funktioniert nicht mehr. Es wird entscheidend sein, unter diesen Voraussetzungen eine verlässliche Versorgung für alle zu garantieren.“

Gerhard Schröder, Redakteur beim Deutschlandfunk

Analoges Gesundheitssystem ins digitale Zeitalter überführen

Foto: Porträtbild von Jürgen Klöckner, Korrespondent Handelsblatt

„Wir müssen das beste analoge Gesundheitssystem der Welt ins digitale Zeitalter überführen und gleichzeitig die starken, sich blockierenden Interessenverbände hinter den anderen drängenden Reformen – Finanzen, Krankenhäuser, Pflege und viele mehr – vereinen.“

Jürgen Klöckner, Korrespondent beim Handelsblatt

Unorthodoxes Denken gefragt

Foto: Porträtbild von Dr. Christian Geinitz, Korrespondent Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Derzeit findet moderne Medizin in unzeitgemäßen Strukturen statt. Bürokratie, fehlende Digitalisierung, falsche Anreize vergeuden Zeit, Geld, Personal, Heilungschancen.

Ein guter Ansatz zur Finanzreform wäre, die Ansprüche an die GKV mit steigendem Einkommen zu senken; der Rest ließe sich privat absichern. Derlei Veränderungen erfordern ein unorthodoxes Denken, zu dem viele leider nicht bereit scheinen.“

Dr. Christian Geinitz, Korrespondent Frankfurter Allgemeine Zeitung

Digitalisierung als größte Herausforderung

Foto: Porträtbild von Rainer Woratschka, Redakteur Tagesspiegel

„Die größte Herausforderung für das Gesundheitswesen wird die Digitalisierung sein.

Sie hat nicht nur das Potenzial für mehr Behandlungsqualität, engere Verzahnung der Versorger und Abbau von zeitraubender Bürokratie, sondern birgt auch die große Gefahr, ältere und weniger technikaffine Patientengruppen abzuhängen.“

Rainer Woratschka, Redakteur beim Tagesspiegel

Dilemma in der Pflege auflösen

Foto: Porträtbild von Kaja Klapsa, Redakteurin Welt und Welt am Sonntag

„Die größte Herausforderung im Gesundheitswesen ist das Personalproblem: Mehr Pflegekräfte erreichen wir durch bessere Arbeitsbedingungen – bessere Arbeitsbedingungen aber nur durch mehr Pflegekräfte.

Dieses Dilemma aufzulösen, bleibt die größte Aufgabe der Gesundheitspolitik.“

Kaja Klapsa, Redakteurin bei Welt und Welt am Sonntag

G+G Interview
Immer die gleichen Themen – und dennoch jedes Mal anders. Der Blick auf 25 Jahre G+G ist zugleich ein Blick auf die Entwicklung in der Gesundheitspolitik und der Medienlandschaft.
22.09.2023Bernhard Hoffmann8 Min

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