Artikel Versorgung

Mehr Power für die Psyche

18.09.2024 Silke Heller-Jung 4 Min. Lesedauer

Der Startschuss für den 14. Berliner Gesundheitspreis ist gefallen. Gesucht werden Projekte im schulischen Setting, die die seelische Gesundheit von Kindern stärken.

Collage mit drei fröhlichen Schulkindern vor einem Schulgebäude
Der Berliner Gesundheitspreis 2025 ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert.

In Deutschland leben über 14 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Viele von ihnen wachsen gesund und unbeschwert auf – aber längst nicht alle. Während der Corona-Pandemie hat sich die psychische Gesundheit der Heranwachsenden deutlich verschlechtert. Die Folgen des pandemiebedingten Ausnahmezustandes wirken bis heute nach,  unter anderem in Form psychischer Auffälligkeiten. Das belegt  die bundesweite COPSY-Studie eindrücklich. Aktuelle Krisen wie Krieg und Gewalt in verschiedenen Regionen der Welt oder der Klimawandel belasten die Psyche der Heranwachsenden zusätzlich.

Gute Schulideen gefragt

Das Deutsche Schulbarometer 2024, eine Befragung von Lehrkräften im Auftrag der Robert-Bosch-Stiftung, zeigt: Viele Schulen haben bereits Unterstützungsangebote für psychisch belastete Kinder oder Konzepte, um sie an außerschulische Unterstützungsnetzwerke zu vermitteln.

Damit solche guten Ansätze Schule machen, wollen die Ärztekammer Berlin und der AOK-Bundesverband mit dem jetzt ausgelobten Berliner Gesundheitspreis 2025 vorbildliche Projekte im schulischen Setting auszeichnen, die die psychische Gesundheit von Kindern stärken. Der 1995 erstmals verliehene Innovationspreis, mit dem die Initiatoren guten Ideen für eine bessere Gesundheitsversorgung eine Bühne geben, ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert.

In der Kindheit werden viele Weichen für das weitere Leben gestellt. Je früher Probleme erkannt und gelöst werden, desto besser. Julian Schmitz, Professor für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie an der Universität Leipzig, zufolge beginnen viele psychische Probleme bereits in jungen Jahren und setzen sich dann über die gesamte Lebensspanne hinweg fort.

Frühe Hilfe zahlt sich aus

Kinder aus sozial benachteiligten Familien tragen ein besonders hohes Risiko für psychische Auffälligkeiten – auch das zeigt die COPSY-Studie. Gerade für sie sind psychosoziale Unterstützungs- und Versorgungsangebote sehr wichtig. Doch viel zu oft kommen solche Angebote nicht bei ihnen an. Um allen Heranwachsenden gleichermaßen einen niederschwelligen Zugang zu passenden Hilfsangeboten zu eröffnen, sind Ansätze im schulischen Setting besonders erfolgversprechend: In der ­Schule werden alle Kinder unabhängig von ihrer sozialen Herkunft erreicht. Auffällige Verhaltens­weisen können hier frühzeitig erkannt und zielgerichtet adressiert werden. Damit das flächendeckend gelingt, soll der Berliner Gesundheitspreis 2025 vorbildlichen Projekten zu einer möglichst breiten Bekanntheit verhelfen.

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