Buchrezensionen
G+G stellt jeden Monat Bücher und Podcasts aus den Themenbereichen Gesundheitspolitik, Pflege, Versorgung und Wissenschaft vor.
Pflege
Ideen für eine Caring Society
Gleich zu Beginn macht Thomas Klie klar, wohin die Reise in seinem neuen Buch zum Thema Pflege geht: Keine Dramatisierung, keine apokalyptischen Schreckensszenarien, sondern positive, tragfähige Bilder, wie Sorgeaufgaben gemeistert werden können. Seine Analyse der Ist-Situation verdeutlicht: Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Im Sinne einer Caring Society entwirft er Wege für Bürger, Politik, Wirtschaft und Versicherungen. Geschickt verknüpft er seine juristischen Erfahrungen mit Erkenntnissen der Forschung und nimmt mit Fallbeispielen die Lebenswirklichkeiten von Pflegebedürftigen und Angehörigen mit in den Blick.
Thomas Klie: Pflegenotstand? Eine Streitschrift. Stuttgart, S. Hirzel Verlag, 2024, 224 Seiten, 24 Euro
Alzheimer
Innenansichten einer Angehörigen
Als Katrin Seyferts Mann an Alzheimer erkrankt, beginnt für sie eine Zeit der Sorge und unendlichen Last. Denn von jetzt auf gleich ist sie für die Pflege, die Kinder und die Finanzen der Familie allein verantwortlich. Offen berichtet sie über ihre Erfahrungen mit dieser Belastung. Dabei schildert sie weniger die Details ihrer Sorgearbeit, sondern vielmehr, mit welchen gesellschaftlichen Erwartungen sie konfrontiert wird, wie sie mit Konventionen hadert und ihren eigenen Weg im Umgang mit Krankheit findet. Tiefgründige Exkurse in die Literatur und Philosophie bieten zusätzliche Denkanstöße. Ein berührendes Buch, das pflegenden Angehörigen Mut macht.
Katrin Seyfert: Lückenleben. München, DVA, 2024, 256 Seiten, 22 Euro
Pandemie
Einblick in den Umgang mit der Corona-Krise
Journalist Georg Mascolo und Wissenschaftler Christian Drosten blicken auf drei Jahre Umgang mit dem Sars-CoV-2-Virus. Basierend auf Dokumenten, Mails und eigenen Erfahrungen rekapitulieren sie in einem Gespräch die Ereignisse dieser Zeit und beleuchten die Rollen von Politik, Wissenschaft und Medien bei der Eindämmung der Pandemie. Sachlich, kompetent und fakten-geleitet arbeiten beide heraus, warum und wie hierzulande Entscheidungen getroffen wurden, welche Folgen diese hatten und wie sie aus heutiger Sicht zu bewerten sind. Wertvoll ist ihr Blick über den Tellerrand in benachbarte Länder, die andere Strategien zur Viruseindämmung gewählt hatten. Ausdrücklich plädieren die Autoren für einen globalen Pandemievertrag, um bei zukünftigen Krisen allen Menschen weltweit Zugang zu bezahlbaren Medikamenten und Impfstoffen zu gewährleisten. Das Buch ist ein wichtiger Impuls für die Aufarbeitung der Pandemiebewältigung, um Lehren daraus zu ziehen.
Christian Drosten, Georg Mascolo: Alles überstanden? Berlin, Ullstein, 2024, 272 Seiten, 24,99 Euro
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