Artikel Pflege

Pflege in Krisenzeiten absichern

18.09.2024 Otmar Müller 3 Min. Lesedauer

Ob Klimawandel oder Pandemie – verschiedene Krisen und Naturkatastrophen haben in der jüngeren Vergangenheit massive Schäden angerichtet und klar gemacht, wie verletzlich unser Gesundheitssystem ist.

Foto: Auf einer Straße stehen mehrere Rettungswagen mit Blaulicht.
Durch den Klimawandel haben Krisen und Katastrophen zugenommen – besonders betroffen sind vulnerable Gruppen.

Hitze und Dürre, Starkregen und Überflutung – solche klimawandelbedingten Katastrophen nehmen seit Jahren zu, verursachen immense Kosten und belasten die Gesundheit der Menschen. Pflegebedürftige, Menschen mit einer Behinderung oder chronisch Kranke und sind von den Folgen des Klimawandels besonders stark betroffen. Erste Schutzkonzepte für diese vulnerablen Gruppen oder regionale Hitzeaktionspläne gibt es – doch sie sind längst noch nicht flächendeckend vorhanden.

Gesundheitswesen auf komplexe Krisen nicht gut vorbereitet

Spätestens die Coronapandemie, in deren Verlauf Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenzen kamen und Angehörige ihre Eltern oder Großeltern im Pflegeheim nicht besuchen durften, hat auch dem größten Optimisten klar gemacht, dass unser Gesundheitswesen auf komplexe Krisen und Katastrophen nicht gut vorbereitet ist.     

Im aktuellen G+G-Spezial fordern deshalb verschiedene Autorinnen und Autoren von der Politik, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und das deutsche Gesundheitswesen endlich krisenfester zu gestalten. Sie zeigen Sollbruchstellen auf, erzählen in Interviews von ihren Erfahrungen etwa bei der Flutkatastrophe 2021, präsentieren Forschungsprojekte oder ganz handfeste Ideen, mit denen sich die Krisenresilienz in der Pflege mit einfachen Mitteln wirksam erhöhen lässt.

Foto: Vor einem Fluß steht ein Warnschild "Hochwasser".
Auch wenn die Evakuierung seiner Klinik in der Flutkatastrophe vor drei Jahren letztlich erfolgreich verlief – das Krankenhaus mit 220 Betten konnte nach der Flut nicht mehr weiterbetrieben werden, sagt Geschäftsführer Christian Sprenger.
18.09.2024Otmar Müller4 Min

Erforschung von neuen Gesundheitsgefahren durch Klimawandel

So unterstützt etwa die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Pflegeeinrichtungen bei der Vorbereitung auf unterschiedliche Katastrophenszenarien mit konkreten Empfehlungen, Checklisten und Notfallplänen. Das Forschungsprojekt AUPIK hingegen beschäftigte sich drei Jahre lang mit der Frage, wie eigentlich die ambulante Pflege durch Angehörige sichergestellt werden kann, wenn Extremwetterereignisse, Pandemien, technische Störfälle oder Terror und Gewalt auftreten.

Im Projekt AdaptNet untersuchten Forschende, welche konkreten neuen Gesundheitsgefahren durch den Klimawandel entstehen und wie Haus- und Fachärztinnen und -ärzte mithilfe einer Klima-Toolbox ihren Patientinnen und Patienten helfen können. Das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft hat im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums analysiert, welche Lehren sich aus der Corona-Pandemie für die zukünftige Krisenresilienz in der Langzeitpflege ziehen lassen.

Um insbesondere Pflegebedürftige niedrigschwellig über die Gesundheitsgefahren durch zu große Hitze aufmerksam zu machen, hat die AOK in diesem Sommer begonnen, in ihre Pflegeberatung standardmäßig eine Hitzeberatung zu integrieren. In einer lesenswerten Reportage erfahren Interessierte, wie genau eine solche Hitzeberatung beim Sozialen Dienst der AOK Baden-Württemberg aussieht.

G+G-Spezial

Foto: Titel G+G-Spezial Krisenvorsorge: Ein Rettungsmitarbeiter nimmt eine ältere Frau an die Hand.

Katastrophen gemeinsam bewältigen – Pflege resilienter gestalten

Katastrophen gemeinsam bewältigen – Pflege resilienter gestalten

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